Dazwischen
Direktorin Christiane Bouglione, die den Überblick behält und ihre
Gäste begrüßt. Das Licht verstärkt die intime Atmosphäre. Zumeist ist
die Manege in rötlichen Tönen erhellt. Wunderbar passend auch der rote
Artisteneingang mit dem nostalgischen Emblem.
Michael Olivares, Helena Polach, Nicol Nicols
Die
Artisten wurden allesamt dem Rahmen entsprechend ausgewählt. Einige
gute Bekannte sind dabei. Aber ebenfalls Künstler, die man vorher noch
nicht gesehen hat. Diesmal ist sogar eine Weltpremiere zu erleben. Das
Duo Olivares hat seinen ersten Auftritt. Die beiden Akteure Helena
Polach und Michael Olivares kennen wir natürlich durch ihre Solonummern
als Jongleure. Nun arbeiten sie gemeinsam an den Tüchern und Strapaten. Pate stand
dabei sicherlich die Darbietung von Olivares' Bruder Yves Nicols und
Gattin Ambra. Doch Helena und Michael haben eine eigenständige Version
entwickelt. Die musikalische Begleitung kommt aus dem Soundtrack des
Kinostreifens „Burlesque“. Die Trickfolge ist sehr stark. Ebenso die
Ausstrahlung der Artisten. Dass beide beneidenswerte Körper haben,
fördert die Wirkung natürlich weiter. Von dieser Nummer wird man noch
hören. Zusätzlich zeigt Helena Polach ihre dynamischen Jonglagen mit
Fußbällen. Nicol Nicols ist ein weiterer Bruder von Michael Olivares.
Wir kennen ihn nicht zuletzt vom Zirkus Charles Knie. Wie dort, zeigt
er in Paris seine Kunst auf dem Drahtseil mit Vorwärts- und
Rückwärtssalto sowie dem Sprung durch einen mit Messern besetzten
Feuerreifen.
Clio Togne, Chloé Gardiol, Joulia Tchakanova
Der
weitere artistische Teil ist weiblich besetzt. Clio Togni zeigt
Handstandakrobatik mit Eleganz, wunderbarer Ausstrahlung und natürlich
großem Können. Die gleichen Attribute gelten für ihre Kollegin Chloé
Gardiol. Da sie ihre Tricks am Luftring arbeitet, kommt noch ein Schuss
Nervenkitzel hinzu. Doch das mit ihrem Auftritt verbundene Risiko macht
die junge Französin dank ihrer souveränen Art fast vergessen. Ein
ausgelassenes Spiel präsentiert Joulia Tchakanova gemeinsam mit ihrem
Pudel. Dass hinter diesem leicht aussehenden Spaß jede Menge Training
steckt, beweisen beide mit vielen gekonnten Kunststücken. So macht der
Pudel etwa „Männchen“ auf dem Kopf von Joulia, während diese einen
Spagat zeigt. Mit der außergewöhnlichen Freiheit von jeweils drei Lamas
und Windhunden steuert Joulia Tchakanova die einzige reine Tiernummer
bei. Dafür ist die umso origineller. Die beiden eigentlich sehr
unterschiedlichen Tierarten harmonieren wunderbar miteinander. Sowohl
optisch als auch hinsichtlich der gemeinsam gezeigten Tricks.
Emilien Santus
Zu
den Neuentdeckungen, zumindest für hiesige Manegen, gehört Clown
Emilien Santus. Emilion Delbosq. wie er mit bürgerlichem Namen heißt,
war 2014 mit Zippo's Circus in Großbritannien auf Tournee. Der
junge Charmeur ist so etwas wie der Britpopper unter den Clowns. Der
Union Jack hängt immer aus der Hosentasche. In einem seiner Auftritte
gibt er gar Freddie Mercury. Flotte Auftrittsmusik sorgt zusätzlich für
gute Laune. Die Szenen, die er spielt, sind grundsätzlich bekannt. Er
fährt mit einer Zuschauerin Auto, lässt eine Band mit Musikern aus dem
Publikum aufspielen und verknotet vier Herren auf vier Stühlen. Der
sympathische Typ kommt bestens an. Traditionell darf er als Clown im
Programm das Publikum mit Zipfelmütze und Kerze verabschieden. Vor dem
endgültigen Ende haben sich noch einmal alle Artisten präsentiert und
„Auf Wiedersehen“ gesagt. Dieses Wiedersehen wird es geben. Ganz
bestimmt im nächsten Jahr. Und bevor wir es vergessen: Herzlichen
Glückwunsch zum 20. Geburtstag. Denn diesen feiert der Cirque de Noel
von Christiane Bouglione in diesem Winter.
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