Vor nun
sieben Jahren hat das GOP die Räumlichkeiten des ehemaligen, nach dem
zweiten Weltkrieg gegründeten Boulevard-Theater „Kleine Komödie am Max
II“ übernommen und komplett umgebaut. Jetzt finden im eigentlichen, ganz
in Rot gehaltenen Saal rund dreihundert Personen Platz. Große
Artisten-Portraits zieren die Wände. Hinzu kommen ein großzügiger Bar-
und Wartebereich und das sich direkt anschließende Restaurant „Leander“.

Akascht mit Ensemble
Die
zentrale Rolle spielt in der aktuellen Produktion „Rockstar“ natürlich
die Musik. Stücke bekannter Rockgrößen sind bereits beim Einlass zu
hören und begleiten die Gäste durch den ganzen Abend; vielmehr noch, die
Musik trägt den Abend – und da ist es besonders schade, dass das GOP
bekanntlich auf Live-Musik verzichtet. Sie hätte der Show wohl
wesentlich mehr „Drive“ gegeben. So ist es eigentlich an den beiden
„alternden Rockstars“ Stefan Erz und Hans von Chelius, alias dem Duo
Akascht, für Stimmung zu sorgen. Doch so richtig will die Mischung aus
Musik und Comedy, mit der die beiden Münchner den „roten Faden“ bilden,
– zumindest in der besuchten Show – nicht zünden.
  
Maxime Poulin, Silea, Melanie Chy
Umso
besser kommt dafür Maxime Poulin an. Mit herrlicher Mimik gibt er den
Roadie „Jerry“ und geht vollkommen in dieser Rolle auf. Das gilt nicht
nur für seine auch akrobatisch hochwertigen Balancen auf dem Fahrrad
oder mit dem Stuhl auf einer Leiter, nein auch für die wunderbar
komischen Zwischenspiele mit Silea (Silke Adolph). Als Schwedisch
säuselndes Mädchen verdreht sie „Jerry“ den Kopf; zudem ist die junge
deutsche Künstlerin eine wahre Allrounderin. In „Rockstar“ balanciert
sie auf dem Drahtseil sowie auf verschiedenen großen Flaschen. Zudem
schluckt sie verschiedene Rasiermesser, die anschließend aufgefädelt
wieder erscheinen – dies wohl als Vertretung für eine eigentlich
angekündigte Hula Hoop-Darbietung. Melanie Chy wird mit ihren
Handständen auf der Harley Davidson natürlich zum Hingucker.
  
Duo
Ogur, Anna
Weirich, Phil Os
Weitere Akteure
dieser Produktion sind Anna Weirich – Zweitplatzierte im vom GOP und RTL
veranstalteten Casting
„Newcomer
des Jahres“
– mit Poledance sowie Elisabeth Williams, die bei ihrer Akrobatik an
Luftketten allerdings von der Lichtregie allzu sehr ins Dunkel gesetzt
wird. Highlights der Show sind aber die starke Partnerakrobatik des Duos
Ogur sowie Phil Os, der mit seinen Diabolos und musikalisch unterstützt
durchs Duo Akascht nur so über die GOP-Bühne wirbelt. So ein
Zusammenspiel zwischen Akrobatik und antreibender Live-Musik hätte man
gerne öfter gesehen; dann wäre
„Rockstar“
wohl deutlich überzeugender ausgefallen. |