Statt
mit einem klassischen Circusprogramm auf Tournee zu gehen, reist die
Familie Wille in diesem Jahr als „Yakari und Kleiner Donner – Europas
einzigartige Familienshow mit echten Pferden“. Und dieses Projekt wurde
konsequent umgesetzt. Mitte April wurden neue Zeltanlagen in Betrieb
genommen. Chapiteau und Vorzelt sind im indianischen Stil gehalten. Im
Inneren gibt es ein Gradin mit Schalensitzen, welche ursprünglich bei
der Wiesbadener Weihnachtsproduktion 2011/12 zum Einsatz kam.
Zahlreiche Dekorationselemente unterstützen die Westernatmosphäre. Die
Homepage sowie die Werbemittel sind professionell gestaltet. Das immer
in Abstimmung mit dem Rechteinhaber und Lizenzgeber für die beliebte
Zeichentrickfigur.

Zeltanlagen
Natürlich
spricht diese Show noch stärker Kinder beziehungsweise Familien an, als
dies ein Circusprogramm tut. So wird auch nur nachmittags gespielt. An
Sonn- und Feiertagen kommt eine Vorstellung am Morgen hinzu. Im
Mittelpunkt stehen, neben dem Titelhelden, die Pferde. Das ist
natürlich eine glückliche Konstellation. Denn die Pferdedressuren von
Natascha Wille und Manuel Frank zählen ohnehin zum Stärksten, was
dieses Genre aktuell zu bieten hat. Hinzu kommt der große Marstall der
Familie Wille mit vielen gepflegten Tieren verschiedener Rassen.

Ensemble beim Finale
Wenn
die Zuschauer das Chapiteau betreten, ist in der Manege ein kleines
Indianerdorf mit Tipi und Feuerstelle aufgebaut. Als Hintergrund dient
eine große Leinwand, auf die das Logo der Produktion projiziert wird.
Im Laufe der Show werden wechselnde Landschaftsdarstellungen als
Kulisse eingeblendet. Die Story wird von einer Stimme aus dem Off
erzählt. Somit wird keine aufwendige Mikrofon-Technik benötigt.
Lediglich der Gesang von Alexandra Gerbey und die Tierschauansage von
Manuel Frank sind live.
  
Alfons und Angel Wille, Eric Munoz, Alexandra Gerbey
Die
Hauptfigur wird von Alfons Wille dargestellt. Er spielt den jungen
Sioux-Indianer Yakari. Seine Schwester Angel verkörpert dessen Freundin
Regenbogen. Manuel Frank gibt den Stammeshäuptling, Natascha Wille
seine Squaw. Eric Munoz jongliert indianisch aufgemacht mit Keulen
sowie Scheiben aus Holz und Fackeln. Zudem sorgt er gemeinsam mit
Alfons Wille für die komischen Momente der Show. So etwa mit einem
sportlichen Zweikampf oder dem Spiel mit Popcorn. Alexandra Gerbey
zeigt ihre Akrobatik an Tüchern, die sie mit selbst gesungenen
Opernstücken veredelt. Weitere Mitglieder des Ensembles komplettieren
den Indianerstamm oder stellen plüschige Tiere dar. In der Geschichte
geht es darum, dass niemand aus dem Stamm in der Lage ist, das
gescheckte Pferd mit der gelben Mähne einzufangen. Ein Adler erinnert
Yakari daran, dass er die Fähigkeit besitzt, mit Tieren zu reden. Somit
gewinnt er das Vertrauen von Kleiner Donner. Die beiden werden Freunde.
Am Ende darf Yakari sogar auf dem Rücken des Pferdes reiten. Immer
wieder gibt es kleinere und große Spielszenen, die den Erzählfaden
spinnen.

Manuel Frank
Eingebaut in die Handlung sind zahlreiche Vorführungen mit
Pferden. Los geht es mit Reiterei von Natascha und Jamena
Wille sowie Manuel Frank, ergänzt um eine Stehendreiterei auf
zwei Friesen. Wunderschöne Sequenzen der Hohen Schule von
Natascha Wille auf einem weißen Araber schließen sich an.
Sechs dieser herrlichen Tiere leitet die Juniorchefin zu einer
elegant präsentierten, trickreichen Freiheit an. Im zweiten
Teil beweist dann Angel, die Tochter von Manuel und Jamena
Wille, dass auch sie Ambitionen als Tierlehrerin hat. Zunächst
reitet sie Schulschritte auf einem Friesen, dann dirigiert sie
ein Groß und Klein. Zur Freude insbesondere der Kinder führt
sie dann noch sechs Falabella-Ponys vor. Höhepunkt des
Tierprogramms – und wohl der gesamten Show – ist die große
Freiheitsdressur unter der Leitung von Manuel Frank. Im
Häuptlingskostüm führt er jeweils sechs Friesen und weiße
Araber vor. Schwierigste Bewegungsabläufe sehen bei ihm ganz
einfach aus. Alles wirkt harmonisch, die Trickfolge läuft wie
an Fäden geführt ab. Da kommen auch eingefleischte Circusfans
voll auf ihre Kosten.
 
Kelly Saabel
Seit dem Gastspiel in Frankfurt am Main wird die Show um die
Darbietungen der Familie Saabel verstärkt. Letzte Saison waren
sie im Circus Carl Busch zu sehen, über den Jahreswechsel beim
Great Christmas Circus. Im Sommer 2018 waren sie mit dem
Cirkus Arnardo auf Tournee durch Norwegen. Die
Handstandakrobatik von Kelly wurde an das Ende des ersten
Programmteils gesetzt. Auf einem verzierten Boot aus Holz hält
sie ihren Körper gekonnt auf einem oder zwei Armen im
Gleichgewicht. Dabei beweist sie eindrucksvoll die Biegsamkeit
ihres Körpers. Bestens in den Wilden Westen passt das Spiel
mit Pfeil und Bogen. Während sie im Handstand ruht, bedient
sie diese Requisiten mit den Füßen, um einen Ballon zu
zerschießen. Wie die Darbietung von Kelly ist auch die
Hunderevue der Saabels im indianischen Stil aufgemacht. Die
höchst lebendigen Huskys und Samojeden-Spitze hören auf die
Kommandos von Kelly, ihrer Schwester Jennifer und Mutter
Tiziana. Statt wie früher auf Eisschollen, sitzen die
Vierbeiner jetzt auf Felsen. Die Fahrt in einem Schlitten zu
Beginn und am Schluss gibt es nach wie vor. Ebenso die
vielfältigen Tricks, bei denen die Hunde ihr Können unter
Beweis stellen dürfen. Auf diese Dressurnummer folgen das Ende
der Geschichte sowie das große Finale. Yakari und Kleiner
Donner haben sich gefunden. Der gesamte Stamm freut sich mit
den beiden.
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