Der Circus gibt ein überaus
schmuckes Bild ab. Links und rechts des mit Circusmotiven
bemalten Kassen- und Fassadenwagens komplettieren zwei Auflieger
mit Montana-Schriftzug und zusätzlicher Leuchtschrift auf dem
Dach die attraktive Front. Der Frontzaun ist mit beleuchteten
Lichterbögen geschmückt, das Viermast-Chapiteau mit
Lichterketten und beleuchteten „M’s“ auf den Mastspitzen. Der
Restaurationswagen findet unter einem offenen Vorzelt Platz. Im
Inneren des Chapiteaus sorgen der schöne Artisteneingang und
Laternen auf den Logenbrüstungen für ein gepflegtes Ambiente.
Eine Kombination aus klassischen und LED-Scheinwerfern sowie Moving
Heads ergibt durchweg gutes Licht. Auch ein aktuelles,
professionell gestaltetes Programmheft wird angeboten. Schade
nur, dass hinter den Logen mit ihren gepolsterten Stühlen nur
ein einfaches Bankgradin ohne Rückenlehnen zur Verfügung steht.
Das mag nicht so Recht zum hohen Niveau von Programm und
übriger Ausstattung passen. Die hauseigene Kapelle unter der Leitung von
Direktor Monty Frank begleitet die Show in weiten Teilen mit
Live-Musik. In der Manege stehen seine Frau
Martina mit den Kindern Manina, Michelle, Maurice und Marcello sowie
sein Bruder Manuel und seine Schwägerin Sandra mit den Kindern
Shannon, Charline und Gerhard. Hinzu kommen Sandra Franks Neffe
Norman Sperlich und Manina Franks Lebensgefährte Ricky Sperlich
Manuel und Sandra
Frank
Vier Damen sorgen mit ihrem
Fächer-Tanz in eleganten Kleidern für ein stilvolles Opening und
die erste positive Überraschung. Martina Frank übernimmt
anschließend die charmante Begrüßung. Dann präsentiert Manuel
Frank mit vier gepflegten Friesen viele Facetten einer
anspruchsvollen Laufarbeit. Sein Vorführstil ist vollkommen
ruhig und unaufgeregt. Wenn die Tiere die Manege umrunden und
sich eines nach dem anderen zum Appell einreiht, geschieht dies
gar ohne jede sichtbare Anleitung des Tierlehrers. Mit der
Vorführung von drei Miniponys schließt er diesen ersten
Dressurblock ab. Gemeinsam mit seiner Frau Martina präsentiert
er später Ziegen, unter anderem mit Sprüngen von Postament zu
Postament und auf der Wippe. Eines der Tiere klettert geschickt
zwölf Stufen zu einer erhöhten Plattform hinauf und wieder
hinunter. Mit seinen vier prächtigen Kamelen – plus Minipony als
special guest – sorgt Manuel Frank dann auch für die
Schlussnummer. Die Tiere tragen schöne Decken, der Tierlehrer
ein paillettenbesetztes Kostüm. Drei Tänzerinnen in
orientalischen Kostümen leiten die Vorführung ein. Überhaupt
gefallen in allen Teilen dieses Programms die schönen,
geschmackvollen Kostüme.
Marcollo und
Gerhard Frank, Ricky Sperlich
Die Clownerie liegt vorwiegend in
den Händen des talentierten Nachwuchses, vertreten durch den
15-jährigen Marcello Frank alias Luigi und seinen achtjährigen
Cousin Gerhard alias Peppino. Die Präsenz, Spielfreude und
Gag-Sicherheit, die die beiden an den Tag legen, ist für ihr
Alter phänomenal. Zum Repertoire gehören unter anderem ihre
Versionen des Kunstschützen-Entrees, der Verkostung einer
besonderen Flüssigkeit aus einem Koffer und des
Bienchen-Entrees. Zum Teil ist auch Ricky Sperlich als
seriöser Part mit von der Partie. Das Publikum amüsiert sich
köstlich.
Shannon und
Charline Frank
Eine besondere Stärke dieses
Programms sind die Luftdarbietungen der Schwester Charline und
Shannon Frank. Die beiden bildhübschen jungen Frauen treten
zunächst in einer Duo-Nummer an blauen Strapatenschlaufen auf.
Passagen im Solo wechseln sich mit wunderbaren Haltefiguren zu
zweit ab. Flackernde Kerzen im Hintergrund und die Begleitung
mit italienischem Schlager sorgen für romantische Atmosphäre.
Die beiden Mädchen ernten großen Applaus. Nach der Pause wagt
sich Shannon Frank – ebenso außergewöhnlich für einen
Familiencircus – ans Schwungtrapez. Zur Titelmusik aus
„Phantom der Oper“ zeigt sie unter anderem waghalsige Abfaller
und den Fußhang. Schließlich glänzt Charline Frank in einem ganz
starken und auch stark gestalteten Auftritt im Tango-Rhythmus an
den Schlaufentüchern. Abfaller, Pirouetten, Genickhang und
Spagat gehören unter anderem zum Repertoire. Bravo!
Norman Sperlich,
Manina Frank, Maurice Frank
Seit vielen Jahren das
Markenzeichen der Montana-Programme ist die hauseigene, große
und außergewöhnliche Feuershow. Natürlich darf das klassische
Feuerschlucken und –spucken nicht fehlen. Aber diese effektvolle
Ensemble-Nummer geht weit darüber hinaus. So steigt Maurice
Frank auf einer Leiter aus brennenden Säbeln und jongliert oben
mit Fackeln. Am Boden tut er das gleiche mit brennenden Kugeln.
Manina Frank lässt brennende Hula Hoop reifen um ihre Hüften kreisen,
und Norman Sperlich sowie wiederum Manina Frank wirbeln brennende Kubusse durch
die Luft. Verschiedene weitere feurige Jonglagen runden das
Spektakel ab, das eine gelungen Pausennummer darstellt.
Michelle, Maurice
und Shannon Frank
Feuer kommt zuvor auch bei den
Antipodenspielen von Michelle Frank zum Einsatz. Außer
verschiedenen Röhren und drei Bällen jongliert sie auch ein
Feuerrad mit den Füßen. Neu im Programm sind die Tanzenden
Teller von Maurice Frank, bei denen er mit dem live gespielten „Quando
Quando“ schwungvoll begleitet wird. Bevor sich alle zehn Teller
auf ihren Stäben drehen, klatscht das Publikum begeistert mit
und feuert den jungen Artisten kräftig an. Auch für einige Flic
Flacs findet er noch Zeit. Schwungvoll ist natürlich auch
Shannon Franks Auftritt mit den Hula Hoops. Um Arme, Beine und
Körper lässt sie die Reifen kreisen. |