Zu Beginn der Vorstellung gibt Tonito
einen „Landstreicher“ aus Spanien, der auf der Suche nach Herrn
oder Frau Direktor ist. In Sprechstallmeister Nikolai Tovarich
findet er die ersehnte „Verantwortungsperson“ und bewirbt sich
um eine Stelle beim Circus Krone.
  
Tonito Alexis: Vom
"Landstreicher" über den Hot-Dog-Verkäufer zum Requisiteur (mit
Nikolai Tovarich)
Zunächst versucht er sich als Popcorn- und
Hot Dog-Verkäufer, doch das scheint nicht das Richtige für ihn.
So wird er in die Riege der Requisiteure aufgenommen. Bei seinen
zahlreichen Einsätzen treibt er reichlich Schabernack, gerät
unter den Manegenteppich, tanzt inbrünstig den Macarena. Mit
bodenständigen Gags, vollem Körpereinsatz und unbändiger
Spielfreude sorgt Tonito für viele herzliche Lacher und gute
Laune. Nunmehr im dritten Winter in Folge zeigt er dem Münchner
Publikum immer neue Facetten seines Könnens.
  
Duo Novruzov, Asia Perris, Joulia
Tchakanova
Wieder einmal zu Gast im Kronebau ist die
elegante Joulia Tchakanova mit ihrem außergewöhnlichen Sextett
Lamas und Windhunde. Zunächst arbeiten die höchst
unterschiedlichen Tiere gemeinsam Lauffiguren wie in einer
Pferdefreiheit. Später folgen ebenso originelle Tricks wie das
gegenseitige Überspringen von Hund und Lama oder ein
Doppelsteiger mit beiden Tierarten. Im artistischen Teil hat es
gewiss schon stärkere Wintershows des Circus Krone gegeben.
Trotzdem ist diese Säule des Programms interessant und
abwechslungsreich besetzt, denn die meisten Darbietungen waren
hier zu Lande noch selten zu sehen. Einige von ihnen werden von
sympathischen, viel versprechenden Nachwuchs-Künstlern gezeigt.
So wie Asia Perris, die bei ihrer Handstand-Equilibristik immer
wieder scheinbar mühelos aus dem Seitspagat direkt in den Stand
wechselt. Sie arbeitet durchweg mit gewinnendem Lächeln, bis hin
zum Kreiseln auf einer Hand. Nicht mehr zum Nachwuchs wird man
freilich die beiden Herren des Duos Novruzov zählen dürfen. In
eleganten Nadelstreifen kombinieren sie bei ihrer komischen
Partnerakrobatik feinen Slapstick mit akrobatischem Können.
  
André
und Frisco, James Puydebois und Bereiterinnen, Cap Crew
Mit den drei Inderinnen Dehli, Bara und
Burma hat James Puydebois eine der schönsten
Krone-Elefantennummern der vergangenen Jahre zusammengestellt.
Songs von Michael Jackson liefern die musikalische Begleitung,
live gespielt vom Orchester unter Oleksandr Krasyun. „Black or
White“ sind die Kostüme der drei Bereiterinnen, die für
zusätzlichen Glamour sorgen. Mutig legen sie sich auf den Manegenboden
und lassen sie sich von einem der Tiere überschreiten. Lange
wurde dieser Trick bei Krone nicht mehr gezeigt. Neben der
Rahmenhandlung mit Tonito gibt es in diesem Januarprogramm noch
ein großes Entree. André Broger und Frisco tapezieren auf
unnachahmliche Weise und mit viel Wassereinsatz. Dabei ist jeder
Gag ein Treffer! Schade natürlich, dass der kreative André in
diesem Programm aufgrund der Rahmengeschichte nicht mehr Raum
erhalten kann. Die beiden jungen Ungarn Gabor Lövei und Zoltan
Miko alias „Cap Crew“ haben sich hervorragend weiterentwickelt,
seit wir sie beim European Youth Circus 2014 in Wiesbaden sahen. An der
Koreanischen Wippe katapultieren sie sich gegenseitig zu
Sprüngen, Salti und Pirouetten in die Luft und werfen sich dabei
noch gegenseitig einen Basketball zu. Bis zum dreifachen Salto
reicht das Repertoire. Damit geht es in die Pause.
  
Jana
Mandana, Martin Lacey jun, Anton Mikheev
Für den Höhepunkt der Show sorgt einmal
mehr Martin Lacey jun. mit 25 Löwen und Tigern. Große Bilder mit
allen bzw. den meisten Tieren wie Pyramide und Hochsitzer
wechseln sich ab mit Tricks in kleinerer Formation wie wilden
Scheinangriffen, Steigern und dem Überspringen des Tierlehrers.
In seiner originellen Strapatennummer balanciert der 18-jährige
Anton Mikheev fortwährend einen Ball auf einem ausgestreckten
Finger. Dabei schafft er es sogar, im Spagat zwischen den
Strapaten hängend seine Jacke abzulegen. Stolz ist man beim
Circus Krone auf zehn neu erworbene, lackschwarze und
wunderschöne ungarische Nonius-Hengste. Mit dem ersten von ihnen
erscheint Jana Mandana in golden schimmerndem Licht, kreiert von
Celestino Munoz, vor dem Artisteneingang. Bald gesellen sich die
neun anderen Tiere hinzu und werden in einer Freiheitsdressur
erstmals im Kronebau vorgestellt. Weiß dagegen ist der
Solosteiger, der die Pferdenummer beschließt.
 
Alessio Fochesato,
Flying Farfan
„Tierisch gut“ lautet das Motto des ersten
Winterprogramms, und so bringt Alessio Fochesato mit seinen
Papageien die fünfte Tiernummer in die Manege. Kinder aus dem
Publikum halten Ringe, die von großen Vögeln durchflogen werden,
kleinere Exemplare landen direkt auf den Köpfen der Kids.
Wunderbar emotionale Bilder, die im Freiflug einiger Papageien
durchs weite Rund des Kronebaus gipfeln. Hoch hinaus geht es
auch beim Doppelten Fliegenden Trapez über Kreuz der Flying
Farfan. In Längsrichtung, zwischen Artisten- und
Besuchereingang, wird an einem klassischen Flugtrapez mit
Plattform, Schaukel und Fänger gearbeitet. In der Querrichtung
dagegen sind jeweils eine Plattform links und rechts und
dazwischen zwei Schaukeln angebracht. Einen weiteren Fänger gibt
es hier nicht. Vielmehr wird von der linken Plattform über die
beiden Schaukeln zur rechten Plattform gesprungen. Durch den
rasanten Wechsel von Aktionen in Längs- und Querrichtung ergeben
sich durchaus beeindruckende Bilder an diesem gewaltigen
Apparat. Allerdings gehen die beiden Haupttricks vor der Passage – darunter
der Dreifache zum Fänger – an diesem Abend ins Netz und werden
auch nicht wiederholt. Das tut der Begeisterung für diese
außergewöhnliche Luftattraktion dann doch deutlich Abbruch. |