So haben drei Veterinäre den
Circus ein halbes Jahr begleitet, um eine Studie über die
Tierhaltung zu erstellen. Schlussendlich sei die Freistellung
vom niederländischen Wildtierverbot von politischer Seite bis
Juli 2020 verlängert worden, berichtet Lutz Freiwald im
Gespräch.
 
Buba beim Spaziergang mit Lutz
Freiwald und in ihrem gut strukturierten Gehege
Dementsprechend sei die Lage im
Moment auch ruhig: so gibt es statt etwaiger Proteste vielmehr
zahlreiche Interessierte – meist vorbeikommende Spaziergänger
und Fahrradfahrer –, die sich auf den am Paddock angebrachten
Informationsschildern oder bei Lutz Freiwald persönlich nach
Buba und ihrer Geschichte erkundigen. Sie alle werden Zeuge, wie
sich das Tier genüsslich an den großen Baumstämmen und
Traktorreifen in ihrem Gehege abarbeitet, sich bei den hohen
Temperaturen selbst mit Wasser abkühlt oder bei den täglichen
Spaziergängen in der Umgebung immer wieder saftiges Grün für
sich entdeckt. Umso besser, wenn das Unternehmen wie in Veghel
sein Zelt in einer Parkanlage aufgebaut hat. Aktuell reist man
mit dem kleineren, älteren Viermaster. Dieses Chapiteau benötige
nicht nur weniger Aufwand für Auf- und Abbau; es biete, so Lutz
Freiwald, den Besuchern auch ein heimeligeres Ambiente für einen
familiären Charakter des Programms. Das steht 2018 unter dem
Motto „Magie der Manege“.
 
Sharon und Monika Freiwald
Wenngleich Buba derzeit nicht in
die Manege darf, bilden die Tier-Darbietungen nach wie vor die
vielleicht wichtigste Komponente der Vorstellung. Dabei wird
jedes Jahr variiert; so pausieren heuer die Lamas. Solide Lauf-
und Podestarbeit präsentiert Lutz Freiwald mit zwei Stieren und
seine Frau Monika mit zwei großen, weißen Trampeltieren. Sie
dirigiert auch einen Sechserzug Ponys. Diese springen unter
anderem über Hürden, setzen sich hin und beweisen sich als
Steiger. Zwei Schweine, zwei Ziegen und ein paar Gänse sind
weitere tierische Begleiter von Monika Freiwald und deren
Enkelin Sharon. Das Geflügel unternimmt gar Runden über eine
Rutsche.
  
Jennifer Freiwald
Besonders hervorzuheben sind die
beiden Kombinationen von Dressur und Akrobatik, die Jennifer
Freiwald einstudiert hat. Beide sind vollkommen angemessen zu
Beginn und Schluss des Programms gesetzt. So stellt sie
anfänglich zwei Schimmel mit einigen Figuren der
Freiheitsdressur vor, ehe sie ans Vertikalseil wechselt und dort
ein genretypisches Repertoire bietet. Vor dem Finale platziert
ist die Mischung aus Reiterei und Luftakrobatik am Netz. Vom
Rücken des Vierbeiners startet die jugendliche Artistin zu den
Tricks unter der Kuppel, darunter einem Genickhang sowie einige
Abfaller. Mit dem Tier zeigt sie beispielsweise einen Steiger.
Jennifer Freiwald steuert daneben auch weitestgehend den
weiteren rein akrobatischen Teil der Vorstellung bei: sie lässt
Hula Hoop-Reifen kreisen und balanciert über das Drahtseil.
Komplettiert wird dieser Part von Sharon Freiwald am Luftring.

Jeffrey & Natascha Freiwald
Äußerst sympathisch in seiner
Rolle als Clown kommt Jeffrey Freiwald rüber. Auffällig und
lobenswert ist, dass seine Reprisen – Klassiker wie das Fangen
der Pistolenkugel, Popcorn oder Musizieren verboten – meist
durch mehrere vorhergehende Auftritte vorbereitet werden; so
entsteht tatsächlich auf eine einfache Weise ein roter Faden.
Viel Enthusiasmus und eigene Ideen kennzeichnen auch das
Restaurant-Entree, das Jeffrey zusammen mit seiner Schwester
Natascha inszeniert. Sie übernimmt auch die Verabschiedung des
Publikums im Finale, ehe sich die ganze Familie Freiwald beim
Hinausgehen für den Besuch bedankt. |