Ein
prächtiger Einlasswagen mit integrierter Kasse, ein Motivwagen,
ein Vorzelt sowie das Chapiteau sorgen für eine wunderbare Optik
auf dem Festplatz Gibber Kerb. Dahinter finden sich die
Transporter, die Wohnwagen der Artisten sowie die großzügigen
Unterbringungen für die Tiere. Der Großteil des Materials gehört
zum Circus Alberti, mit dem die Franks auf Saison unterwegs
sind.
  
Luftring, Anthony Wandruschka, Conchi Munoz
Zum
Auftakt gibt es eine schöne weihnachtliche Szene. Der
Weihnachtsmann wird von einem Clown aufgeweckt. Bevor er eine
kurze Geschichte vorliest, erleben wir Akrobatik am Luftring.
Ein paar noch recht junge Engel ergänzen die Szene. Jonglagen
mit Bällen und Keulen verbindet Anthony Wandruschka mit Comedy.
Damit ist er gut platziert, geht er doch den Dialog mit dem
Publikum ein und gibt somit den Eisbrecher. Den Restaurantbesuch
eines Pferdes präsentiert Rafaela Honden im Westernlook beim
ersten ihrer drei Auftritte. Der Tinker-Hengst Amigo sitzt mit
Serviette um den Hals am Tisch und studiert ausgiebig die
Speisekarte. Auch ein kleiner Hund ist dabei. Etwas sehr Großes
scheinen die beiden Clowns an der Leine zu haben. So sehr sie
auch ziehen, sie bekommen das vermeintlich riesige Tier erst mit
Hilfe aus dem Publikum hinter dem Vorhang hervor. Das Ungetüm
entpuppt sich letztendlich als eher niedlicher Hund. Zwei
stattliche Seelöwen haben Conchi Munoz und Gary Jahn mit nach
Wiesbaden gebracht. Die beiden Meeressäuger hören auf die Namen
Andrew und Lappy. Sie beherrschen nicht nur viele sehenswerte
Kunststücke, sondern haben auch den Schalk im Nacken. Ein großer
Spaß also, den diese gelehrigen Tiere und ihre Trainer
verbreiten. Damit erleben wir gleich hintereinander vier Nummern
mit heiterer Note. Und es bleibt bei diesen vier. Hier wäre eine
bessere Durchmischung des Programms sinnvoll gewesen.
  
Barbii Terbocs, Rafaela Honden, Silva Brothers
Weiter
geht es mit Akrobatik am Netz unter der Kuppel des Chapiteaus.
Charmant dargeboten von der Artistin, die uns zu Beginn am
Luftring begrüßt hat. Vor der Pause balanciert Barbii Terbocs auf
dem Drahtseil. Die jugendliche Tschechin erfreut etwa mit
lockeren Sprüngen oder einem Spagat. Am Schluss läuft sie in
Schuhen mit hohen Absätzen über den Draht. Zu Beginn des zweiten
Teils ist das Todesrad aufgebaut. Die Silva Brothers bewegen
sich im rasanten Tempo in und auf den beiden Kesseln. Außerdem
wagt einer von ihnen den Lauf mit verbundenen Augen und das
Seilspringen. Ein wenig Pech hat Rafaela Honden an diesem
Nachmittag bei der Vorführung ihrer Papageien. Einer der
prächtigen Aras setzt sich gleich zu Beginn auf eine Traverse ab
um die Arbeit seiner gefiederten Kollegen von oben aus zu
beobachten. Dort sieht er beispielsweise das Hochziehen einer
Flagge und die Fahrradfahrt auf dem Seil mit einem zweiten Vogel
auf einer am Rad befestigten Stange darunter.
 
Dominika, Rafaela Honden
Dass sie
nicht nur auf dem Drahtseil eine blendende Figur macht, beweist
sodann Barbii Terbocs. Jetzt sind die Strapaten ihr Requisit. Wir
erleben sie mit einer schönen Kür und viel Ausstrahlung über der
Manege. Dominika verwendet für das Jonglieren nicht die Hände,
sondern die Füße. Bei ihren Antipodenspielen hält sie gekonnt
Tücher, Walzen und Bälle in der Luft. Einen besonderen Effekt
setzt sie mit der Jonglage einer Stange mit Flammen an beiden
Seiten. Einer Raubtierdressur nachempfunden ist die Hundedressur
von Rafaela Honden. Neun wunderschöne Swiss Sheperds lässt sie
etwa eine Pyramide bauen, von Postament zu Postament springen
und eine „Löwenbar“ bilden. Hier stimmt alles: die gepflegten
Tiere, die originellen Tricks und die souveräne Präsentation.
Gerne hätte ich hier noch länger zugeschaut. Drei Fahrer wagen
sich sodann in die Motorradkugel. Ihre riskanten Touren stellen
den fulminanten Schlusspunkt des Programms dar. Im Finale
verabschieden sich nicht nur die Mitwirkenden. Außerdem sind
kleine Elfen, Zwerge und Rentiere dabei. Die Abschiedsworte
spricht Nadja Frank, die zuvor gewohnt professionell die
Moderation übernommen hat. |