Die Zuschauer
sind vor allen Dingen Familien, die von den Arbeitgebern eines
Elternteils eingeladen wurden. Die Show selbst
bringt in der Vorweihnachtszeit wieder ein Ensemble ausgewählter
Artisten und Clowns nach Paris. Zumeist Künstler mit viel
Ausstrahlung, die perfekt in dieses intime Ambiente passen.
Einige davon hat man bereits während der vorangegangenen
Sommersaison gesehen.
Entree
Das Licht ist
wunderbar warm, sein Einsatz sehr effektvoll. Ein Monsieur Loyal
im roten Frack führt uns, begleitet von Weihnachtsfrauen, durch
die Show. Auf Tierdarbietungen müssen wir jetzt allerdings
verzichten. Was sehr schade ist, denn auch diese waren bislang
immer hervorragend ausgewählt und passten hervorragend in diesen
Weihnachtscircus.
Veronika
Ernesto, Georgio Hromadko, Emi Velkova
Nachdem Mister
Lorenz mit dem Publikum das Klatschen geübt hat, steht er
gemeinsam mit dem Sprechstallmeister und den Weihnachtsfrauen
zur Begrüßung bereit. Der artistische Auftakt gehört Veronika
Ernesto. Gekonnt und sehr charmant lässt sie Hula-Hoop-Reifen um
ihren Körper kreisen. Dies unter anderem auch im Spagat.
Veronika ist einfach eine Vollblutartistin, die zudem weiß, wie
man das Publikum erreicht. Ein perfekter Start in den
Nachmittag. Rasant geht es weiter mit den Diabolospielen von
Georgio Hromadko. In der Aufmachung eines Punks schickt er seine
Doppelkegel auf immer neue, abgefahrene Touren. Dabei heizt er
die Stimmung ordentlich an. Die Gäste gehen hörbar mit, wenn
Georgio immer mehr Diabolos durch die Luft wirbelt. Emi Velkova
konnten wir in der Vergangenheit schon in verschiedenen
artistischen Disziplinen erlebt. In der diesjährigen Ausgabe des
Cirque de Noel zeigt sie ihre Kür am Luftring. Sie verwöhnt uns
mit wunderschönen Bildern und sehenswerten Tricks, bei denen sie
die Gelenkigkeit ihres Körpers unter Beweis stellt. Höhepunkt
ist der Zehenhang. Und schon steht wieder Veronika Ernesto im
Scheinwerferlicht. Gemeinsam mit ihrem Ehemann arbeitet sie auf
runder Fläche ihre Rollschuhnummer. Paolo hat sich inzwischen
von seiner Fußverletzung erholt und ist wieder voll im Einsatz.
Seinen Auftritt hat das Duo wunderbar in Szene gesetzt. Bei den
ersten Runden auf Rollen trägt Veronika ein langes weißes Kleid,
danach ein knapperes Kostüm. Beim Nackenwirbel am Ende sorgt ein
leuchtendes Outfit für zusätzliche Effekte. Dazwischen erleben
wir riskante Fahrten in immer wieder neuen Varianten.
Steven
Carroli, Adriana Togni, Nirio Rodriguez Tejeda
Schicke Kostüme,
eine flotte Präsentation, viel Witz und natürlich sein Können
machen die Einrad-Darbietung von Steven Carroli zu einem großen
Vergnügen. Er und Partnerin Emi Velkova tragen Pagenkostüme,
sprich wir finden uns in einem Hotel wieder. Zunächst auf einem
niedrigeren, dann auf einem höheren Rad geht es eine Treppe
hinauf und herunter. Ebenfalls im Repertoire ist das Jonglieren
mit Keulen sowie das Seilspringen auf dem Einrad. Mit dem Fuß
kickt Steven Carroli kleine Teller und Tassen nach oben, um sie
auf dem Kopf zu stapeln. Zum Schluss gibt es dann sogar noch den
mehrfach erbetenen Kuss von Emi.
Mit seiner Tigerdressur sorgt ihr Zwillingsbruder Bruno gerade
für Furore, Adriana Togni verwöhnt uns in Paris mit ihrer
Artistik an weißen Tücherschlaufen. An diesen fliegt sie elegant durch die Luft,
lässt die Zuschauer träumen und bei den riskanteren Tricks auch
mitfiebern. Und so ist auch ein wenig Erleichterung dabei, wenn
die hübsche Italienerin wieder sicher auf den Boden
zurückgekehrt ist. Der Equilibristik verschrieben hat sich Nirio
Rodriguez Tejeda. Auf ein oder zwei Händen hält er seinen
trainierten Körper genauso im Gleichgewicht wie auf dem Kopf.
Der Kubaner erfreut mit immer neuen, kraftvollen Posen. Den
letzten Einarmer zelebriert er auf einer extrem langen Stange.
Mister
Lorenz, Szene aus dem Finale
2019 sorgte Mister
Lorenz an gleicher Stelle noch in seiner klassischen Aufmachung
für den Humor im Programm. Nun erleben wir ihn, wie auch schon
während der diesjährigen Tournee mit dem Circus Krone, als
Hofnarr. Er beweist sich als Kraftmensch, Jongleur, Magier und
Dirigent eines Konzerts mit Glocken. Das hier traditionell vor
der Pause platzierte Verknoten von vier Herren aus dem Publikum
orchestriert Mister Lorenz ebenfalls. Ebenso zur Tradition des
Cirque de Noel von Christiane Bouglione gehören das umfangreiche
Finale sowie der liebevolle Epilog mit Clown und
Weihnachtsfrauen. Au revoir, bis zum nächsten Jahr. |