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Main-Tauber Weihnachtscircus 19/20
www.mt-weihnachtscircus.de ; 94 Showfotos

Bad Mergentheim, 22. Dezember 2019: Big is beautiful, nach diesem Motto hat Rudi Bauer die zweite Auflage seines zweiten Main-Tauber Weihnachtscircus in Bad Mergentheim vorbereitet. So wurde die Besucherkapazität im Vergleich zum Vorjahr glatt verdoppelt, von rund 700 auf nunmehr 1400 Plätze. Diese befinden sich jetzt im weiß-gelben Chapiteau des nicht mehr reisenden Circus Universal Renz mit passendem Vorzelt. Die Tribüne war ursprünglich die des Zirkus Rudolf Probst, wurde nun aber vom Hause Renz übernommen und komplett mit Schalensitzen bestückt.

Sämtliche Zeltanlagen sind mit einem festen Boden ausgestattet, eine heimische Eventfirma sorgt für professionelles Licht. Neben diesem gemieteten Material hat Rudi Bauer einiges Equipment selbst neu angeschafft: einen hohen Artisteneingang mit geschmackvoller roter Gardine zum Beispiel. Zwei geschmückte Tannenbäume links und rechts davon tragen zum angenehmen, weihnachtlichen Ambiente im Spielzelt bei. Ebenfalls neu sind der eigene, kombinierte Büro- und Kassenwagen sowie die Einrichtung des Vorzeltes mit speziell angefertigten Verkaufsständen. Sie erinnern an jene bei Flic Flac, sind aber schwarz-rot gestaltet. Die Wände des Vorzelts sind innen komplett mit rotem Stoff abgehängt. Der gesamte Circus erstrahlt von außen im Glanz zahlreicher Lichterketten.


Zeltanlagen des Circus Universal Renz

Eine Besonderheit in Bad Mergentheim ist die Hilfe der Stadtverwaltung, welche den Weihnachtscircus als Bereicherung ihres Veranstaltungsprogramms begreift und nach Kräften unterstützt, allen voran Oberbürgermeister Udo Glatthaar. Davon profitiert Direktor Rudi Bauer, dem es an Tatendrang und Ehrgeiz, aber auch an Selbstbewusstsein nicht mangelt. Und so verkündet zum Beginn der Vorstellung eine Stimme aus dem Off, dass man eine solche Show eigentlich in der Hauptstadt präsentieren müsse. Aber man habe etwas Besseres gefunden - die Kurstadt Bad Mergentheim. Im weiteren Verlauf des Openings werden die Artisten mit ihren Herkunftsländern vorgestellt. Sie präsentieren sich in der Manege oder im Scheinwerferkegel auf der Tribüne. Als handfeste Überraschung wird man die Auswahl des Moderators bezeichnen dürfen: Royal-Direktor Oliver Skreinig verspricht zur Begrüßung "100 Prozent Circus" und führt temperamentvoll durch die Show.


Alexandra Rizaeva, Priscilla Errani, Truppe Lanik 

Die bekannte tschechische Truppe Lánik ist gleich mit drei Darbietungen in der Show vertreten: Für ein wirbelndes, buntes Bild zum Beginn sorgt die Gruppenjonglage mit Reifen und Keulen. Spektakulär wird es bei den Balancen auf hohen Perchestangen. Bei der Schleuderbrett-Artistik kommen später noch Tempo und Temperament dazu. Ein artistisches Ausrufezeichen setzt Alexandra Rizaeva mit ihrer kraftvollen Arbeit am Flying Pole, ungesichert und in großer Höhe. Am Ende rutscht sie beherzt die Stange hinab und bremst gerade rechtzeitig. Die Artistin war bereits im ersten Main-Tauber Weihnachtscircus mit zwei komplett unterschiedlichen Darbietungen vertreten. Priscilla Errani gibt bei ihren gekonnten Hula-Hoop-Spielen die "Spinne im Netz". Mit ihrem Partner Marco Moressa geht sie ein "Double Risk" ein. Unter diesem Namen zeigt das Duo Messerwerfen - unter anderem mit an der Scheibe rotierender Partnerin - sowie gefahrvolle Kunstschützen-Tricks.


Amedeo und Adriana Folco 

Doppeltes Pech dagegen hatte Rudi Bauer mit den geplanten Tiernummern. Erst sagte Patrick Burke mit seinen Seelöwen, dann Hynek Navratil mit seiner Raubtiernummer kurzfristig ab. Mit den Darbietungen der Familie Folco konnte ein Ersatz gefunden werden. Amedeo Folco jun. präsentiert nun zwei Elefanten in einer schönen Trickfolge. Ein Kind aus dem Publikum darf zu den Tieren in die Manege kommen und diese, gut behütet natürlich, mit Karotten füttern. Amedeos Mutter Adriana stellt einen Sechserzug Pferde vor, vier braune und zwei weiße, allesamt wunderschön. Auf anspruchsvolle Lauffiguren folgen vielfältige und feurige Steiger.


André und Frisco 

Hochwertig besetzt ist der clowneske Part mit André und Frisco. Der Schweizer André zeigt unter anderem seine bewährten Glanznummern, das Wischmop-Duett mit sich selbst und den "Haifisch". Gemeinsam mit seinem Manegenpartner Frisco wird tapeziert, wie immer ein feucht-fröhlicher Riesenspaß. Auch bei der Wasserpistolen-Musik bleibt Frisco nicht trocken. Als elegante Ballerina darf Andrés Tochter Elea später das Finale einleiten. Es wurde wie die gesamte Show vom künstlerischen Leiter Joey Nix gestaltet. Doch zuvor folgt noch die groß herausgestellte Reklamenummer, die rasanten Touren der drei "Romero Riders" in der sich öffnenden Motorradkugel. Vor den riskantesten Runden spricht eine Stimme aus dem Off im Rammstein-Stil einige Zeilen aus dem Vater unser - das dürfte nicht wenige Besucher irritieren.

Nach dem eindrucksvollen Auftakt vor einem Jahr hat Rudi Bauer seinen Weihnachtscircus noch einmal weiter entwickelt und wirbt im weiten Umkreis, auch über den Main-Tauber-Kreis hinaus, für diese Veranstaltung. Man darf gespannt sein, wie es in den kommenden Saisons weitergeht.

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Text: Markus Moll; Fotos: Tobias Moll