Zusätzlich
kommen sie in den Genuss des komfortabelsten Chapiteaus von Flic Flac.
Das schwarz-gelbe Spielzelt mit den außen liegenden Rundbögen ist auf
einem der Parkplätze des Signal Iduna Parks aufgebaut. Dazu gibt es ein
großzügiges Vorzelt mit umfangreicher Restauration. Zur weihnachtlichen
„Sonderausstattung“ gehören ein extrem schlanker Weihnachtsbaum und
eine Glühweinbude im Eingangsbereich.
"Master of Hellfire" Hubertus Wawra
Einzige
Änderung in der Show ist das Engagement von Hubertus Wawra. Der „Master
of Hellfire“ ersetzt Patrick Lemoine, der auf Tour für den Spaß gesorgt
hat. Wawra gibt den brennenden „Arsch für die Umbaupausen“, bringt den
Anti-Terror-Rap, überbrückt das Ende der Pause und legt mit einer
Zuschauerin eine „heiße Nummer“ hin. Bekannte Szenen, die ohnehin zum
Brüllen komisch sind. Durch das Improvisationstalent von Wawra wirken sie
immer ein wenig anders. Langeweile kommt also definitiv nicht auf.
Vielmehr ist das große Lachen garantiert. Wie alle anderen Akteure von
„Farblos“ ist der „Master of Hellfire“ komplett in Schwarz gekleidet.
Erst die letzte Darbietung tritt in weißen Outfits auf. Beim Finale auf
der großen Rundbühne fallen die dunklen Umhänge dann endgültig und die
Mitwirkenden verabschieden sich ganz in Weiß. In Dortmund kommen rote
Zipfelmützen hinzu. Die Rahmenhandlung wird im Opening aus dem Off
erläutert. Allerdings ist die Show auch ohne diesen Hintergrund ein
uneingeschränkter Hochgenuss.
Viktar Shainoha, Ferry & Sophie, 3J
Der
Aufbau des Todesrads ist bereits in das Opening integriert. Es gibt im
ganzen Verlauf des Abends keinen Leerlauf. Vier Artisten der Adrenalin
Crew lassen den Atem stocken. In rasantem Tempo laufen sie in und auf
den beiden Kesseln. Dies sogar mit verbundenen Augen. Ein Zwei-Mann-Hoch oder den Salto auf der Außenseite gibt es allerdings
zumindest an diesem Abend nicht. An den Strapaten geht Viktar Shainoha in die Luft. Der Weißrusse
mit der markanten blonden Irokesenfrisur ist ein echter Charakter.
Ausdrucksstark arbeitet er kraftvolle Tricks an den Bändern. Dann
dürfen wir an der intensiven Lovestory von Ferry & Sophie
teilhaben. Die beiden lassen es bei ihrer Artistik an zwei Rhönrädern
ordentlich knistern und wissen dabei akrobatisch zu begeistern. Auf
Keulen haben sich die drei Jungs von 3J spezialisiert. Bis zu 15 davon
wirbeln die Jongleure in immer neuen Formationen durch die Luft.
Meda & Miki, Cristina Garcia, Mad Flying Bikers
Früher
kamen die Ikarier bei Flic Flac mit schweren Motorrädern auf die Bühne.
Meda & Miki hingegen nutzen ihre eigene Körperkraft, um mit Hilfe
von großen Dreirädern ins Scheinwerferlicht zu fahren. Eines davon
nutzen die Äthiopier als Trinka. Darauf jongliert Meda seinen Partner
Mika virtuos mit den Füßen. Groß aufgezogen ist die
Schleuderbrett-Artistik von Kirill & Anton. Jeder der beiden
Kontrahenten hat seine Gang mitgebracht. Die stehen sich nun gegenüber
und feuern ihren Helden unter anderem mit lautem Trommeln an. In der
eigentlichen Darbietung katapultieren sich die beiden Hautakteure
gegenseitig in die Luft und zeigen dort gewagte Sprünge. Am Ende finden
alle Beteiligten zueinander. Dass kurz darauf die Polizei auf die Bühne
fährt, ist mithin reiner Zufall. Vielmehr dient das Dach des
Streifenwagens als Podest für Cristina Garcia. Das lange schwarze Kleid
sowie den Hut legt die Spanierin schnell ab. Beides würde bei ihrer
Kontorsions-Kür nur stören. Anmutig verbiegt sie ihren Körper auf
extreme Weise. Der mit den Füßen ausgeführte Schuss mit Pfeil und Bogen
bildet den Höhepunkt. Der erste Teil wird von den Mad Flying Bikers
beendet. Die drei Motocoross-Fahrer treiben die Stimmung mit ihren
abgefahrenen Sprüngen auf die Spitze. Anspannung und Begeisterung des
Publikums sind unmittelbar zu spüren. Herrlich ist die originelle
Ankündigung der folgenden Pause. Drei Jungs in schwarzen Kutten stellen
dar, was man in den folgenden Minuten so alles erledigen kann.
Pausenankündigung, Alain Alegria, Duo Turkeev
Zwei
große Trampoline und ein zweistöckiges „Haus“ aus Plexiglas dazwischen
bilden den „Spielplatz“ für das I-Team. Den sechs Artisten zuzusehen,
macht einfach großen Spaß. So geht die Show mit ordentlich Schwung in
ihre zweite Hälfte. Die Sprünge sind wirklich abgefahren, die Landungen
auf den beiden „Stockwerken“ sorgen für Überraschungsmomente. Einen der
gefährlichsten Jobs des Abends hat Alain Alegria. Seine Balancen auf
dem Washington-Trapez wirken im hohen Flic Flac-Chapiteau noch
waghalsiger. Vermutlich ist dem auch wirklich so. Er nimmt auf den
Knien balancierend mit dem Mund ein Tuch von der Trapezstange auf. Kurz
darauf hält er sich im Gleichgewicht
auf einem Klappstuhl, welcher mit
zwei Beinen auf der Stange steht. Von weiteren Artisten begleitet,
betritt Sandeep Kale die Bühne. Die Akrobatik an einem Holzstamm
arbeitet er aber im Solo. Mallakhamba nennt sich seine Disziplin. Laut
Homepage handelt es sich dabei in seiner indischen Heimat um einen
Volkssport. Kurz gesagt ist es eine ganz eigene Form der Artistik am
Mast. „Another Love“ ist nach wie vor die wunderbar passende
musikalische Begleitung des Duo Turkeev. Die Zweitbesetzung Iryna und
Vlad zelebriert in der Manege, vor allen Dingen aber in der Luft
eine innige Liebesgeschichte. Für ihre starken Tricks unter der Kuppel
haben sie sich die Strapaten als Requisit ausgesucht.
Wet Adagio
Eine
bei Flic Flac entwickelte Nummer präsentieren Cristina (Garcia) und
Kateryna. Sie starten als Nonnen, legen aber schnell Kleider und Hauben
ab. An und in einer großen durchsichtigen Wasserschüssel kombinieren
sie Elemente der Kontorsion sowie der Equilibristik mit spritzigen
Badesequenzen. So entstehen herrliche Bilder. Zu siebt wagen sich die
Mitglieder der Adrenalin Crew auf das Hochseil. Die in diesem Winter
oft gezeigte Siebener-Pyramide bildet den gefährlichen Schlusstrick.
Davor erleben wir unter anderem das Seilspringen sowie einen Kopfstand
auf dem gespannten Draht. Regen aus der Kuppel bildet die Kulisse für
die Equilibristik von Olha & Pavlo. „Wet Adagio“ nennt sich ihre
Nummer, bei der sie artistische Figuren arbeiten, während die Tropfen
nur so auf sie einprasseln. An diese wunderschönen Bilder schließt sich
nahtlos das Finale an.
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