Nun
bildet ein blau-gelb gestreifter Viermaster mit 40 Metern Durchmesser
das Hauptzelt. Ein Zweimaster ist als Vorzelt im Einsatz. In der Front
fallen neben dem Kassenwagen und einem historischen Bus insbesondere
die reich verzierten Zaunelemente auf. Sie bilden quasi die Fassade und
wurden alle selbst gebaut. Ebenso wie etwa die prächtigen Logenkästen
im Chapiteau.
Eingangsbereich
Der
Cirque Alexandre Bouglione fertigt derartige Schmuckstücke auch für
andere Unternehmen. Im Vorzelt findet sich neben der Restauration ein
historischer Circuswagen, der für Feiern gemietet werden kann. Das
steile, in Naturfarben belassene Holzgradin im Spielzelt bietet,
zusammen mit den Logen, insgesamt Platz für 1.200 Zuschauer.
Ofelia Nistorov, Nicolas Bouglione, Anouchka Bouglione
Auf
Saison gezeigt wurden insbesondere die hauseigenen Darbietungen. Ofelia
Nistorov gibt die mystische Laserwoman. Wir kennen die dunkelhaarige
Artistin noch aus der Rollschuhnunmer ihrer Familie. Nun ist sie im
schwarzen Cape die Herrin über Laserstrahlen. Manipuliert sie zu Beginn
einen einzelnen Strahl, dirigiert sie sogleich ein ganzes Meer aus
Lasergebilden. Lebensgefährte Nicolas Bouglione hat es mit einem Rudel
Hunde zu tun. Diese hören bereitwillig auf die Kommandos des
Juniorchefs und sind sichtbar mit Freude bei der Sache. Seine Schwester
Anouchka lässt Hula Hoop-Reifen um ihren Körper kreisen. Zunächst auf
einer Plattform, dann auf dem Manegenteppich. Beim letzten Trick werden
es immer mehr Reifen, die sie mit den Händen fängt und dann mit dem
Oberkörper in Bewegung hält. Zugeworfen werden ihr diese von Partner
Reinaldo Monteiro. Er zeigt zudem im Wechsel mit Anouchka Bouglione
seine Rola Rola-Artistik.
Duo Rapolli, Human Slinky, Duo Endless Love
Ebenso
mit auf Tournee war das Duo Rapolli. Das sympathische Ehepaar aus der
Tschechischen Republik jongliert publikumswirksam mit Keulen und
Fußbällen. Höhepunkt ist das Jonglieren im Zwei-Personen-Hoch. Dabei
steht Helena auf dem Kopf von Antonin. Helena leitet zudem als
Röhrenmensch den zweiten Programmteil ein. Ihr Human Slinky in
Regenbogenfarben gibt immer wieder ein schönes Bild ab. Das Duo Endless
Love hat sich das Vertikalseil als Requisit ausgesucht. Doch was die
beiden daran zeigen, sprengt alle Grenzen des in diesem Genre Üblichen.
Der männliche Part hat hier nicht die Aufgabe, am Boden zu stehen und
seine Partnerin am Seil in Schwung zu halten. Beide gehen gemeinsam in
die Luft. Liviu hält seine Partnerin Mihaela mit den Händen oder mit
den Füßen, während sie unter der Kuppel fliegen. Besonders spektakulär
ist die Haltefigur im Zahnhang. Die orientalische Aufmachung und die
Ausstrahlung der Artisten wertet diese sehr starke Nummer weiter auf.
Ein echter Gewinn.
Ethiopian Princesses, Dani Jahn, Team Nogueira
Speziell
für Brüssel ins Programm genommen wurden die Ethiopian
Princesses. Das sind vier reizende Kontorsionistinnen aus Afrika.
Sie können sich nicht nur extrem verbiegen, sondern bilden dabei noch
gemeinsam wunderschöne Gebilde. Afrikanisch inspirierte Kostüme runden
diese Darbietung bestens ab. Papageien von Alessio werden hier von Dani
Jahn vorgeführt. Der Sohn von Conchi Munoz und Gary Jahn dirigiert die
bunten Vögel auf eine sehr angenehme, ruhige Art. Seine gefiederten
Manegenpartner wissen dies offenbar zu schätzen, denn die Tricks
funktionieren wunderbar. Das Gezeigte trägt natürlich die Handschrift
der von Alessio bekannten Nummern. Drei Motorradfahrer des Team
Nogueira jagen durch eine große Gitterkugel. Als Clou wird diese in der
Mitte geöffnet, während das Trio auf seinen Maschinen hindurchjagt.
Effektvoll sind zudem die Schlussrunden mit farbiger Beleuchtung.
Opening
Viele
Circusse haben in ihren Shows Motive aus dem Film „The Greatest
Showman“ aufgenommen. Das ist nur folgerichtig, huldigt der Streifen
doch der Circuswelt und schenkt ihr einige wunderbare Musikstücke. So
ist der Titel „The Greatest Show“ hier die akustische Untermalung des
Openings. Es wird ein energiegeladener Auftakt, in dem die Artisten
erste Proben ihres Könnens zeigen und in schönen Choreographien
gemeinsam tanzen. Ein Monsieur Loyal per ecxellence ist Pierre Paillé.
Schon seit vielen Jahren präsentiert er stilvoll die Shows der Familie
Bouglione. Er ist eine imposante Erscheinung, eine wahre
Persönlichkeit. Seine eindrucksvolle Stimme tut ihr Übriges. Doch
drängt er sich nie in den Vordergrund, macht keine Show um die eigene
Person. Vielmehr bereitet er den von ihm angekündigten Artisten die
Bühne. Oder aber er ist der Counterpart für Clown Rony. Auch dieser ist
schon seit längerer Zeit beim Cirque Alexandre Bouglione engagiert. Wir
erleben beide in kleineren Szenen und bei einer eigenen Version des
Spukschloß-Entrees. Hier raubt ein Gespenst Rony den Schlaf. Die Kinder
im Publikum dürfen lautstark mitmachen und haben so eine besondere
Freude. Herrlich ist zudem der turbulente Spaß um ein historisches
Taxi, dass nicht anspringen will und dessen Einzelteile nicht mehr ganz
so fest sitzen. Gaspar Monteiro und ein Junior der Bougliones sind hier
mit von der Partie.
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