Bis zu drei einstündige Vorstellungen
werden am Tag geboten, die für drei Euro besucht werden können.
Mit einer Laser-Show beginnt das Programm. Insgesamt wertet das
starke Lichtdesign alle Darbietungen enorm auf. Durch den
Nachmittag führt in eleganter und angenehmer Weise Amanda
Sperlich. Zum zweiten Mal gibt es beim Hofmeister
Weihnachtscircus (und anschließend auch in Reutlingen) ein
vierköpfiges Ballett. Die Tänzerinnen geleiten das Duo Ernesto
in die Manege, stimmen mit afrikanischen Tänzen auf die „Zim
Boys“ ein und verschönern in prächtigen Revue-Kostümen das
Finale.
Duo Ernesto
In hiesigen Gefilden bestens bekannt ist
das Duo Ernesto. Ihre Rollschuh-Akrobatik gewinnt durch kleine
Feinheiten, die das übliche Trickrepertoire aufwerten.
Beispielsweise, wenn Veronika Ernestos Kleid beim
Genickhangwirbel zu leuchten beginnt oder aus dem
ausschweifenden Kleid ein knappes Kostüm wird. Später übernehmen
die Ernestos mit dem Waschmaschinen-Entree auch den clownesken
Part. Dass Clown Paolo in der Waschmaschine zum Miniaturclown
(seinem Sohn) geschrumpft wird, ist wohl fast schon
Familientradition. Einigen Kindern schenkt Ernesto in einem
weiteren Auftritt Luftballons.
Zim Boys
Lebensfreude pur strahlen die „Zim Boys“
aus. Die sechs jungen Afrikaner haben während der einstündigen
Vorstellung zwei Auftritte. Zuerst zeigen sie in einem bunten
Charivari Limbo, jonglieren mit Stöcken, drehen Schüsseln und
bauen Pyramiden. Später steht dann der chinesische Mast im
Vordergrund. Unter anderem werden Abfaller und eine menschliche
Flagge präsentiert. Insgesamt wirken die Auftritte der
Afrikaner-Truppe eher improvisiert. Die nötige Routine wird sich
im Laufe des Gastspiels sicherlich noch einstellen. Die „Zim-Boys“
und die Ernestos werden im Anschluss in Reutlingen zu sehen
sein.
Manuel Beltran
Lucas (Duo Ortiz), Finale, Renaldo Weisheit
Für eine echte Überraschung sorgt Renaldo
Weisheit, denn die Freiheitsdressur, die er mit nach
Bietigheim-Bissingen gebracht hat, ist außerordentlich stark.
Den Beginn machen vier pechschwarze Friesen, später kommen vier
weiße Araber hinzu, die auch einen Gruppensteiger zeigen. Das
umfangreiche Repertoire beinhaltet unter anderem Farbwechsel
sowie verschiedenste Gegenläufe, Fächer und Pirouetten. Mit
einem Vorwärtssteiger beendet Weisheit die gut laufende
Pferdefreiheit. In Anbetracht der Tatsache, dass diese
Darbietung am Besuchstag Manegendebüt feiert, läuft die Nummer
wirklich flüssig ab und ist das Highlight beim diesjährigen
Hofmeister Weihnachtscircus. In anderen Vorstellungen zeigt
Renaldo Weisheit fünf Zebras anstelle der Pferdefreiheit. Für
feuchte Hände und ordentlich Tempo sorgt das Duo Ortiz. In der
besuchten Vorstellung tun sie das auf dem Todesrad, in anderen Shows
auf dem Hochseil. Blindlauf und hohe Sprünge gehören zum
Repertoire der Südamerikaner. Mit dem Finale, in welchem Amanda Sperlich noch einmal alle Mitwirkenden vorstellt, endet die
diesjährige Ausgabe dieser Möbelhaus-Circus-Kooperation.
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