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Great Christmas Circus 2016/17
www.circus-carl-busch.de ; 105 Showfotos

Frankfurt am Main, 18. Dezember 2016: Mit einem schönen, charmanten Programm unterhält der Great Christmas Circus in diesem Winter seine Gäste. Im Scheinwerferlicht stehen ausnahmslos Duos und Solisten. Für die Spielzeit 2017/18 und das damit verbundene Jubiläum (5 Jahre) plant die Familie Wille, auch wieder größere Formationen zu präsentieren. Die Mischung aber passt in diesem Winter. Originelle Tierdressuren sind genauso dabei wie schöne artistische Nummern. Gleich mehrere Clowns bringen uns zum Lachen. Hinzu kommt das von der Tournee des Circus Carl Busch bekannte Orchester.

Die wunderbar spielenden Musiker sitzen über der edel gestalteten Gardine. Diese ist Teil des komfortabel ausgestatteten Innenraums. Alle Zuschauer sitzen auf klappbaren Schalensitzen. Das sorgt auch für eine einheitliche Optik. Ohnehin macht der Circus der Familie Wille bekanntermaßen einen top gepflegten Eindruck. So lädt das auf dem Festplatz am Ratsweg großzügig aufgebaute Geschäft immer zu einem Besuch ein.


Natascha Wille-Busch, Nigel Voets, Titto Lester

Mit einem weihnachtlich gestalteten Opening geht es los. Die Kinder von Jamena und Manuel Wille-Busch betreten die Manege, auf der Piste steht ein kleiner Weihnachtsbaum. Nach einer kurzen ruhigen Sequenz kommen die Artisten in ausgelassener Stimmung über die mittlere Treppe hinein. Clown Pascal de Boer singt ein flottes Weihnachtslied. In der Manege tanzen dann alle gemeinsam. Diese Atmosphäre nimmt Natascha Wille-Busch bei der Vorführung der sechs Ponys auf. Sie trägt ein grün-rotes Kleid, die Ponys haben Zipfelmützen in der gleichen Farbkombination auf der Mähne. So erleben wir eine lebhafte Freiheitsdressur. Nigel Voets treibt das flotte Tempo weiter. Der jugendliche Niederländer jongliert variantenreich mit Fußbällen und Keulen. Zwei Gabeln und eine Kartoffel lässt Clown Titto Lester durch die Luft fliegen. Als komischer Koch hat er einige Kabinettstückchen parat. Viele sind bekannt, werden hier aber originell verkauft. Mit ihrer Kür an den Tüchern sorgt Jamena Wille-Busch für ruhige Momente und gibt dem Publikum Zeit zum Träumen. Sie zieht die Blicke unter die Kuppel, wo sie ihre effektvollen Tricks zelebriert.


Adele Olivera, Duo Szeibe, Gengis van Gool

Ihr Sohn Alfons gibt schon sehr selbstbewusst den Clown. Natascha Wille-Busch hat die undankbare Aufgabe, ihm klarzumachen, dass das Spielen hier verboten ist. Doch der gewitzte Alfons findet mit seiner Trompete immer Mittel und Wege, um sein Stück dennoch zu Gehör bringen zu können. Mächtig Spaß gibt es ebenfalls bei Adele Olivera und ihrer neu einstudierten Hundenummer. Die kleinen Tiere haben schon viel gelernt, was sie gerne unter Beweis stellen. Hinzu kommen schöne Requisiten sowie eine charmante Präsentation. So erleben wir unter anderem die von Raubtierdressuren bekannte „Löwenbar“ mit zusätzlich zwei hochsitzenden Hunden. Danach liefert sich Pascal de Boer ein Duell mit einem Zuschauer. Währenddessen wird das Requisit für die folgende Darbietung aufgebaut. Am Haltestuhl präsentiert das Duo Szeibe eine Luftnummer mit riskanten Elementen. Dabei übernimmt auch der weibliche Part die tragende Rolle. Zumeist ist es aber Seweryn, die von ihrem Partner gehalten wird. Dies etwa am Genick, während sie darunter ihre Figuren zeigt. Der Nackenwirbel erhält durch den Einsatz von Glitter einen zusätzlichen Effekt. Bevor es wieder spannend wird, lockert Titto Lester mit komischen Jonglagen die Stimmung auf. Dann betritt James Bond inklusive Bondgirl die Szenerie. Hier stilecht verkörpert von Gengis van Gool und Dasha Farkova. Mit Armbrüsten schießen sie auf Gegenstände, die der jeweils andere mit den Händen sowie dem Mund festhält. Eine Mehrfach-Auslösung haben die beiden ebenfalls im Gepäck.


Franco Olivera, Volha Suslov, Natascha Wille-Busch

Neben den eigentlichen Clowns steuert Franco Olivera ebenfalls eine Darbietung mit lustigem Charakter bei. Als Macho-Gaucho weiß der durchaus professionell mit Trommel und Bolas umzugehen. Wenn er sich dann aber verletzt, wird der Macho zur Mimose. Trost findet Olivera bei einer Zuschauerin, die seine Blessuren versorgen darf. Hauskatzen verschiedener Schattierungen entern nach der Pause die Manege. Alex und Volha Suslov haben die sensiblen Vierbeiner aus Russland mit nach Frankfurt gebracht. Ganz gleich ob sie balancieren, springen oder eine Schaukelpartie genießen – die Tiere machen immer eine gute Figur. Nachdem Pascal ein musikalisches Intermezzo gegeben hat, erleben wir noch einmal hauseigene Dressuren. Manuel Wille-Busch führt eine Freiheit mit sechs Dromedaren vor. Seine Schwester Natascha reitet ihre immer wieder herrlich anzusehende Hohe Schule.


Kimberly Lester, Franco Olivera, Gengis van Gool

Orientalisch angehaucht sind die Antipodenspiele von Kimberly Lester. Mit ihren geschickten Füßen lässt sie virtuos Tücher und Bälle tanzen. Das gelungene Finale bildet das Bugsieren eines Balls über mehrere kleine Plattformen in einen Korb. Ihr Vater Titto dirigiert ein Orchester mit Gastmusikern aus dem Publikum. Kein Wunder, dass es dabei zu turbulent-witzigen Szenen kommt. Denn Titto Lester entstammt nicht der Sparte „Klassik“, sondern „Komik“. Dank der Mischung aus auf einem Tisch gearbeiteten Tricks und Flugsequenzen spricht die Papageien-Revue der Oliveras verschiedene Geschmäcker an. Insbesondere die Kinder erfreuen sich an den Fahrten mit Roller, Rollschuhen und Auto. Die Erwachsenen bewundern die Flüge der bunten Vögel unter der Kuppel des Chapiteaus. Eigentlich wäre Pascal ein ganz passabler Magier. Dank eines Fernkurses in Zauberei hat er die besten Voraussetzungen. Allerdings bringt er aufgrund einer Verwechslung das Publikum zum Lachen und nicht zum Staunen. Vor dem Finale wird es noch einmal spannend. Gengis van Gool wagt sich auf das Todesrad. Zunächst jagt er durch den Kessel, nach einer kurzen Pause fegt er dann über die Außenseite. Hohe Sprünge mit und ohne Seil gehören ebenso dazu wie der Lauf mit verbundenen Augen als besonderer Nervenkitzel. Die Spannung entlädt sich beim ausgelassenen Finale mit allen Mitwirkenden. Es ist ein schwungvoller, aber dennoch weihnachtlicher Ausklang.

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Text und Fotos: Stefan Gierisch