Die
Platzanweiserinnen tragen neckische Weihnachtsfrauen-Outfits mit kurzen
roten Kleidern und Zipfelmützen. In der Show sorgen die drei Damen
gemeinsam mit dem Monsieur Loyal Xavier Fagnon und Clown Emilien Santus
für die Rahmenhandlung. Dieses eingespielte Team begrüßt die Gäste,
gestaltet kleine Zwischenspiele und ist natürlich beim Finale präsent.
Oftmals sind ihre Auftritte mit Diskomusik unterlegt, was nicht so
recht zur weihnachtlichen Atmosphäre passen mag. Beim jungen Publikum
kommt dies aber bestens an.
Emilien Santus
Ein
auch hier gepflegter Klassiker ist das Verknoten von vier Herren aus
dem Publikum auf Hockern, welche dann entfernt werden. Dabei sind die
fünf Protagonisten ganz in ihrem Element und gestalten das Warten auf
das Zusammenfallen dieser Konstruktion höchst amüsant. Die Hauptperson
ist Emilien Santus (Delbosq). Bereits zum dritten Mal in Folge ist
er im Cirque de Noel zu erleben. Nicht zuletzt zu seiner eigenen
Überraschung. So hat er in den vergangenen beiden Jahren schon die
Nummern aus seinem Repertoire gespielt. Für 2016 ist somit
Improvisation angesagt. Nett ist das Musizieren auf einer
Schreibmaschine. Weitaus witziger die Pokemon-Jagd und die Reprise auf
die Papageien-Revue. Ganz in seinem Element ist Santus bei der
Westernszene mit Publikumsbeteiligung. Anstatt bekannte Nummern
nachzuspielen, setzt der junge Brite auf eigenen Ideen. Diese und sein
professionelles, sympathisches Auftreten machen auch sein drittes Engagement
bei Christiane Bouglione zu einem wahren Vergnügen.
Robert Foxall, Juan Gutierrez, David Weiser
Ebenfalls
bereits im Cirque de Noel zu sehen war Robert Foxall. In der aktuellen
Spielzeit bildet er mit seiner Akrobatik an den Strapaten den
Schlusspunkt der rund zweistündigen Spielfolge. Er zelebriert seinen
Auftritt regelrecht und präsentiert seine starke Kür mit Habitus und
großer Ausstrahlung. Etwa aus dem Cirque d'Hiver kennen wir Juan
Gutierrez. Mit seiner Papageien-Revue war er aber auch schon in vielen
anderen Manegen zu Gast. Die prachtvollen Tiere fahren Auto und fliegen
elegant ihre Runden über den Köpfen des Publikums. Das war es dann
schon mit vertrauten Darbietungen. Alle weiteren Nummern sind zumindest
für uns neu. So etwa die Hundedressur von Juan Gutierrez. Fröhlich und
ausgelassen dürfen die Vierbeiner verschiedener Rassen ihrem Spieltrieb
freien Lauf lassen. Es werden viele bekannte Tricks gezeigt, nach denen
die Tiere auf ihre Plätze in Form von großen Fliegenpilzen
zurückkehren. In den Wilden Westen geht es mit David Weiser. Als Cowboy
hantiert er versiert mit Lassos und Peitschen. Locker schnalzt er sich
selbst eine Zigarette aus dem Mund.
Duo Garibaldi-Raluy, Brayan Gambi, Eonys Goncalves
Die
Schwestern Garibaldi-Raluy bringen eine echte Rarität mit nach Paris -
ein rein weibliches Ikarier-Duo. Kimberley und Jilian habe ihre Trinka
zunächst in eine Holzkiste verpackt. Mit dieser arbeiten sie zur
Einleitung als Kaskadeurinnen. Dann aber gibt es variantenreiche
Sprünge, die von den Füßen der Partnerin unterstützt werden. Am Ende
stehen unzählige Salti. Eine ebenso gute Figur machen die jungen
Spanierinnen bei ihren Jonglagen mit Meteoren. Die beiden mit einer
Schnur verbundenen Schalen lassen sie geschickt durch die Luft fliegen,
um sie sogleich wieder aufzufangen. Melodien aus dem Musical "Phantom
der Oper" geben den Takt vor. Als smarten Businessmann mit Rollkoffer
erleben wir Brayan Gambi. Statt den Abflug zu machen, begeistert er uns
mit professionell verkaufter Handstand-Equilibristik. Seine blonde
Assistentin hilft ihm etwa beim Seilspringen im Einarmer, wenn sie das
Tau in Bewegung hält. Auf einem Arm geht es zudem eine Treppe hinauf
und wieder herunter. Scheint Gambi auf dem Weg ins Flugzeug zu sein,
bevorzugt Eonys Goncalves die Fortbewegung auf dem Wasser. Schließlich
setzt sie ihre Akrobatik am Mast auf einem Floß mit weißem Segel in
Szene. Höchst elegant agiert die junge Artistin am Pole und lässt kraftraubende Tricks ganz einfach aussehen. Eine wahre Augenweide der
maritimen Art. |