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Gelsenkirchener Weihnachtscircus 2015
www.gelsenkirchener-weihnachtscircus.de ; 82 Showfotos

Gelsenkirchen, 27. Dezember 2015: Mit ihrem 19. Gelsenkirchener Weihnachtscircus hat die Familie von Reinhard und Brigitte Probst einmal mehr bewiesen, dass sie nicht nur eine der traditionsreichsten, sondern auch der führenden Produktionen dieser Art in Deutschland anbietet. Viele bekannte Manegenstars und eine Überraschung aus der Ukraine prägen den artistischen Part. Hinzu kommt eine große Tiervielfalt, sowohl aus dem eigenen Bestand als auch dank engagierter Nummern. Mit den Stoliarovs stehen erneut hervorragende Clowns zur Verfügung. Damit ist für ein rundes Circuserlebnis gesorgt.

Restlos ausverkauft ist das Chapiteau an diesem Nachmittag – der Gelsenkirchener Weihnachtscircus ist eben eine Institution. Da trifft es sich perfekt, dass Stephanie Probst in dieser Saison endlich wieder im elterlichen Geschäft zu sehen ist. Die vergangenen zwei Winter betreute sie mit ihrem Ehemann Sergiu Mosanu den zweiten Probst-Weihnachtscircus in Krefeld. Hier wird diesmal erst im Anschluss an den Gelsenkirchener Weihnachtscircus gespielt. Das Publikum kennt Stephanie Probst, hat sie praktisch in der Manege aufwachsen sehen.


Utnier Aquino Hernandez, Carmen Leyseck, Stoliarov Clowns 

Und so gehört ihr der Ring gleich nach dem Opening mit Livegesang von Pascal Maatz, Begrüßung durch Carmen Leyseck im obligatorischen Schlitten und dem gesamten Ensemble. Ihr schöner Zehnerzug mit drei Dromedaren, vier Pferden in zwei Farben und drei Ponys ist Probst-Fans aus dem Saisonprogramm bekannt. Allergrößten Anklang finden die Stoliarov-Clowns schon bei ihrem ersten Auftritt, bei dem sie Artistik mit den Hula Hoop-Reifen und Humor auf turbulente Weise verbinden. Später zeigen sie unter anderem ihr Waschmaschinen-Entree und die herrlich witzige Trapeznummer. Dabei wird die elegante Irada Stoliarova bei ihrer Arbeit in luftiger Höhe empfindlich von den beiden „Augusten“ gestört. Die Stoliarovs werden in der Saison 2016 erneut mit dem Circus Probst auf Tournee gehen. Dort gehört Utnier Aquino Hernandez nach mittlerweile sechs Tourneen fast schon zum Inventar. Der vielseitige Artist ist heuer mit einer kraftvollen Arbeit am Mast mit Plattform am oberen Ende im Programm. Der Mast erhält im Laufe der Nummer noch eine Verlängerung nach oben, und Utnier drückt in luftiger Höhe Einarmer und Kopfstand. Hier werden Gleichgewichtskunst und Wagemut kombiniert.


Duo Serjo, Krenzola jun, Duo Olivares

Einen Fuchs, Katzen, Enten, Tauben und andere Zwei- und Vierbeiner vereint Jochen Träger alias Krenzola jun. in seiner großen Tierrevue. Nicht nur die Artenvielfalt begeistert, auch manch feine Tricks sind dabei. Zum Beispiel, wenn eine Katze einen mit Tauben besetzten Ring durchspringt. Im zweiten Programmteil kehrt Krenzola wieder und präsentiert dann nacheinander Laufenten und Mini-Schweine. Und was geschieht, wenn sich ein etablierter Fußball-Jongleur und eine bekannte Fußball-Jongleuse ineinander verlieben? Im Fall von Helena Polach und Michael Olivares kreieren sie eine gemeinsame Luftnummer. „Welcome to Burlesque“ lautet das Motto der Darbietung, in der Tuch- und Strapatenakrobatik kombiniert werden. Noch ist deutlich, dass hier „gearbeitet“ wird, aber das wird sich mit zunehmender Routine sicher noch ändern. Mindestens ebenso bekannt wie diese beiden sympathischen Artisten ist das Duo Serjo. Die beiden Artisten waren mit ihrer exzellenten Hand-auf-Hand-Nummer bereits in vielen großen Manegen zu sehen, nun kommt Gelsenkirchen zur Referenzliste hinzu. Ihr Act wäre schon eine geeignete Pausennummer, und sie wird es unfreiwillig in dieser Vorstellung: Wegen eines technischen Defektes kann das Todesrad des Duos Ortiz nicht fertig aufgebaut werden.


Stephanie Probst, Tomas Ringel, Helena Polach 

Nach der Pause ist dagegen der Raubtierkäfig komplett errichtet, und darin präsentiert Tomas Ringel seine sechs Löwen. Pyramide, Reifenspringen, Rachentricks, das Tragen eines Tieres und anderes mehr gehören zum breiten Repertoire der Nummer. Von Helena Polach als Fußballjongleuse haben wir oben schon gesprochen. Ihr temperamentvolles Spiel mit fünf Bällen in Kombination mit blendendem Aussehen und toller Ausstrahlung verfehlt auch hier seine Wirkung nicht. Wirkungsvoll ist auch die feurige ungarische Post, die von Stephanie Probst geritten wird.


Truppe Yarov, Finale, Duo Ortiz 

Das Duo Ortiz zeigt auf dem Hochseil im Grunde alles, was zu zweit auf dem Hochseil möglich ist, bis zum Zwei-Mann-Hoch. Besonders eindrucksvoll ist auch der Trick, bei dem Alejandro Marin die Balancierstange hält, die von Diego Oritz übersprungen wird. Auch im zweiten Programmteil gilt: Dies könnte schon eine wirkungsvolle Schlussnummer sein, aber es folgt noch ein weiteres Highlight, die eingangs erwähnte Überraschung aus der Ukraine. Die Truppe Yarov – fünf Männer und eine Frau – präsentieren eine außergewöhnliche Perchedarbietung. Spektakulär sind solche Tricks, bei denen zum Beispiel die hohe Perchestange samt Artistin am oberen Ende von Untermännern zu Untermännern geworfen wird. Oder von einer Perchestange zur anderen gesprungen wird. Am Ende balanciert ein Stelzenmann auf einer Art „Russischer Barren“ und trägt dabei noch die Partnerin am Schulterperche. Allerdings fragt man sich, ob diese Tricks auch ohne Longe möglich wären. Aber das Genre Perche ist eine Rarität und in dieser Variante umso mehr.

Mit einem festlichen Finale endet dieses runde und starke Programm, das von Livemusik begleitet und mit schönem Licht in Szene gesetzt wird. Und es weckt die Vorfreude auf das Jubiläumsprogramm zum 20. Gelsenkirchener Weihnachtscircus im Winter 2016/2017.

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Text: Markus Moll; Fotos: Stefan Gierisch