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Flic Flac X-Mas Circus Bielefeld 2015/16
www.flicflac.de ; 68 Showfotos

Bielefeld, 29. Dezember 2015: Zusätzlich zum Tourneegeschäft prangt an Weihnachten gleich an vier weiteren Standorten der Name „Flic Flac“ von schwarz-gelben Zeltanlagen in Deutschland. In Bielefeld ist man nun zum zweiten Mal zu Gast. Verantwortlich für diesen "X-Mas Circus" ist Lothar Kastein mit seiner Familie. Sie hat ein Programm zusammengestellt und inszeniert, das dem Prädikat "typisch Flic Flac" vollauf gerecht wird. Hochkarätige Artistik, Sensationsdarbietungen und eigenwilliger Humor prägen auch diese Show, welche in diesem Jahr unter dem Motto "Schrille Nacht, eilige Nacht" steht.

Zudem ist es gar in der für derartige Produktionen obligatorisch kurzen Probenphase gelungen, einige gute Inszenierungsideen und Übergänge zu gestalten, wie man sie von Flic Flac kennt. So gibt Viktar Shaniova den Zeremonienmeister, der zu Beginn im Nebel erscheint und das anschließende Opening mit allen Akteuren anführt.


Justin Buss, Viktar Shaniova, Sick 7 Crew 

Dies geht nahtlos über in seine Strapaten-Darbietung, bei der er sich auch immer wieder aus der Höhe auf eine Matte fallen lässt. Bereits er zieht das Publikum mit, welches fortan bei jeder Darbietung nahezu euphorisch mitgeht. Die synchronen Bewegungen der Breakdance-Formation Sick 7 Crew gewinnen durch ihre "Tron"-Inszenierung mit LED-Anzügen nochmal mehr. Weniger überzeugen kann Justin Buss mit seinem Auftritt am Cyr-Rad. Auch er greift auch ein illuminiertes Requisit zurück.


Viktor, Cesar Pindo, Mimi 

Als verhinderter Handwerker findet Mimi seinen Weg auf die Bühne. Seine Versuche, dort einen Handstand zu zeigen, gelingen erst durch die Mithilfe eines Zuschauers. Dieser ist in der besuchten Vorstellung besonders gut drauf, und so gelingt ein wunderbar hinreißendes Zusammenspiel zwischen ihm und dem französischen Komiker. Mit seinen Verrenkungskünsten sorgt Cesar Pindo einmal mehr für Staunen und Erschaudern zugleich. Erst recht, wenn er sich in eine kleine durchsichtige Kiste zwängt. Mit roter Irokesenfrisur und Sonnenbrille passt Pindo perfekt zum Flic Flac-Stil. Ausgiebige und variantenreiche Touren mit Bällen und Keulen beherrscht Viktor Krachinov. Eigenwillig gerät die Nummer jedoch durch den Auftrittsstil mit Getänzel zu klassischer Musik.


Chrissie Illing, Martii Peltonen, Liina Aunola

Trockenen britischen Humor liefert Chrissie Illing, die beim Warten auf ihr Date schon mal ausgiebig den Sekt probiert. Kunstschütze Martii Peltonen schießt nicht nur Tücher, Spielkarten oder Rosen aus der Hand seiner Partnerin. Als Höhepunkt baut er um sich herum eine Selbstschussanlage auf,  die ihn jedes Mal nur knapp verfehlt und schlussendlich einen Apfel auf seinem Kopf trifft. Nach der Pause übernimmt seine Partnerin Liina Aunola an Vertikal- und Schwungseil. Neben Abfallern an beiden Requisiten springt sie schlussendlich vom Schwung- ans Vertikalseil. Begleitet wird sie bei ihrem Auftritt von der Sick 7 Crew.


Zhanna Parkhomets, Julia Nikitina und Valeria Belkina, Duo Ribbon, Mimi

Mit der Darbietung von Zhanna Parkhomets, Julia Nikitina und Valeria Belkina zieht das Programm dann nochmals richtig an. Das junge Trio zeigt Partnerakrobatik und Handvoltigen auf einem derart hohen Niveau, dass es wahre Begeisterungsstürme auslöst. Auch Mimis zweiter Rampenlicht-Versuch gelingt erst durch die Mithilfe des Zuschauers, der mittels Fahrrad die kaputte Drehbühne wieder zum Laufen bringt. Traumhaft und zugleich riskant ist die Strapaten-Kür des Duo Ribbon. Ekaterina Rubtsova zeigt dabei u.a. Genick- und Fersenhang in von ihrem Partner Dmitry Efrekim gehaltenen Schlaufen. In Mimis Mitspieler aus dem Publikum findet schließlich auch Chrissie Illing ihr ersehntes Date.

Dennis Mac Dao, Truppe Skokov, Truppe Pinillo

Artistischer Höhepunkt ist die achtköpfige Truppe Skokov. Zwischen zwei russischen Schaukeln zeigen die Artisten unglaubliche Sprünge, Salti und  Pirouetten. Manche Sprünge werden zudem auf einer Matte gelandet. Auch die Passage gehört zum Ablauf. Mit Breakdance-Einlagen in den Aufgängen leitet die Sick 7 Crew den Federtanz von Dennis Mac Dao ein. Der Künstler tanzt dabei zwischen von Ventilatoren in Bewegung gehaltenen Federn. Ein wunderschönes Bild und ein bewusst starker Kontrast zur abschließenden Schlussnummer. Die ist ein richtiger Flic Flac-Klassiker: die Motorradkugel der Truppe Pinillo – hier mit dem Rekord von zehn Fahrern und dem ironischen Hinweis auf die "extra von VW getestete Abgastauglichkeit der Motorräder". Viktar Shaniova tanzt als Zeremonienmeister auf der Kugel und leitet so das Finale ein.

Das Ensemble nimmt Aufstellung rund um die Kugel und feiert zusammen mit dem Publikum. Dies erhebt sich ohne Verzögerung von seinen Plätzen und spendet begeisterten Applaus und Standing Ovations. Eben eine "typisch Flic Flac-Reaktion“ auf ein "typisches Flic Flac-Programm“.

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Text und Fotos: Benedikt Ricken