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Offenburger Weihnachtscircus 2014/15
www.offenburger-weihnachtscircus.de ; 84 Showfotos

Offenburg, 20. Dezember 2014: Seit 19 Jahren gibt es in Offenburg einen Weihnachtscircus. Bereits zum dritten Mal wird dieser von Sascha Melnjak veranstaltet – und dies erklärt auch die hohe Qualität der artistischen Darbietungen, die große Show mit Live-Orchester und Ballett und natürlich die erstklassigen Tierdressuren. Die Besucher erleben auch in diesem Jahr ein klassisches Circusprogramm von Format. Uwe Gehrmann hat sich unterdessen als Mitveranstalter verabschiedet und konzentriert sich auf den Heilbronner Weihnachtscircus, den er weiter gemeinsam mit Melnjak produziert.


Natalia Egorova, Ballett, Sampion Bouglione

Eröffnet wird das Programm mit der Hohen Schule von Marek Jama, die in der vom Zirkus Charles Knie bekannten Can-Can-Inszenierung mit vierköpfigem Ballett verpackt ist. Witz, Eleganz und reiterisches Können vereinen sich hier zu einem stimmungsvollen Auftakt. Das flotte Tempo zieht auch Sampion Bouglione weiter. Der Franzose kombiniert Bodenjonglage und Stepptanz und bezieht auch das Publikum mit ein, das rhythmisch mitklatschen soll. Sicher und vielfältig jongliert der Spross der wohl bekanntesten französischen Circusdynastie bis zu sieben Bälle gegen den Boden. Seine Lebensgefährtin Natalia Egorova zaubert mit ihrer Darbietung an den Strapaten sinnliche Bilder unter die Zeltkuppel. Der freistehende Spagat zählt ebenso zum Gezeigten wie fünf kraftzehrende Roll-ups.


Marek Jama, At Moonlight, Sascha Thanner und David Konyot

Britischen Klamauk bringt die David-Konyot-Family nach Offenburg. In einem großen Musikentree spielen Vater David als moderner August, die Mutter als eine Art Weißlown und die Tochter auf mehreren Instrumenten bekannte Melodien und sorgen damit beim Publikum für große Lacher. David Konyot spielt gar auf zwei Trompeten gleichzeitig. Mit Reprisen wie dem verletzten Finger oder einer Hypnose-Darbietung spinnen sie den roten Faden durch das Programm. Sympathisch zeigen sie auch eine kleine Quick-Change-Darbietung. Dabei weisen sie darauf hin, dass Sascha Thanner, der neue Moderator der Show, auch hier seinem Markenzeichen treu bleibt und seine selbst geschneiderten Kostüme vor jedem Auftritt wechselt. Die Truppe At Moonlight, drei Männer und eine Frau aus der Ukraine, begeistert mit Handvoltigen, Flic Flacs und Salti sowie mit Pyramiden das Publikum, bevor Marek Jama mit seinem großen Exotenzug als letzte Nummer vor der Pause in den roten Ring tritt. Das Ballett leitet im orientalischen Outfit die Darbietung ein. Vier Kamele, vier Pferde, vier exotische Rinder, zwei Nandus, ein Riesenkänguru und vier Lamas zeigen Lauffiguren, Gegenlaufen und hohe Sprünge.


Alexander Lichner, Alfredo Beautour

Während der Pause wird der Zentralkäfig errichtet, in den Alfred Beautour mit seinen vier Golden Tabbys und seinem weißen Tiger tritt. Ein Sprung über drei Tiger, vier Tiger, die sich am Boden gemeinsam drehen und ein fünffacher Hochsitzer sind einige der Highlights der ruhigen Dressur, die mit dem weißen Tiger auf der Spiegelkugel einen glamourösen Abschluss findet. Nach einer weiteren Reprise der Konyot Clowns folgt eine der interessantesten Neuentdeckungen der diesjährigen Weihnachtscircussaison: der zwanzigjährige Alexander Lichner aus Spanien. Am stehenden Trapez, an dem eine Handschleife verbunden ist, zeigt er zuerst einige Kraftelemente wie den back lever. Am Schwungtrapez präsentiert er waghalsige Tricks wie den Rist- und Zehenhang. Als absolute Sensation lässt er sich vom Kniehang in den Fersenhang gleiten. Der riskanteste Teil seiner Darbietung folgt aber erst im Anschluss: Auf dem Washington-Trapez begibt sich der junge Artist in den Zahnstand. Ungesichert wird er so kopfüber auf dem Trapez nach oben gezogen und wieder hinunter gelassen – von diesem Artisten werden wir bestimmt noch viel hören!


Costin, Marek Jama, Duo Guerrero

Witzig geht es im Anschluss mit Costin auf dem Trampolin zu und her. Als Requisiteur erklimmt er den Sprungturm auf alle möglichen und unmöglichen Arten, zeigt Salti und Pirouetten und sorgt für Lacher im Publikum. Zum Song Euphoria präsentiert Marek Jama sechs Friesen und sechs Ponys aus dem Marstall des Zirkus Charles Knie. Flechten, Steiger und einige Da Capi, nunmehr mit Arabern, beinhaltet die Pferdedarbietung. Als Höhepunkt der Show gibt es in Offenburg Preisträger aus Monte-Carlo zu sehen: die Guerreros auf dem Hochseil. Beim Aufgang über das Schrägseil singt Ambra live. Auf dem Hochseil angelangt, überspringt Werner seine Frau und springt Seil. Zur Krönung trägt Aura ihren Mann Werner auf den Schultern über das Seil. Hinunter geht es in umgekehrter Formation – der Silberne Clown in Monte-Carlo sagt über die Leistung der Guerreros wohl alles.

Im Finale singt Aura Guerrero englische und spanische Weihnachtslieder, das Ballett tanzt mit Geschenken, und die Artisten verteilen Wunderkerzen an die Logengäste. So findet ein klassisches Circusprogramm sein Ende, das durch artistische, tierische und komische Qualitäten überzeugt und Vorfreude auf das zwanzigjährige Jubiläum im kommenden Jahr macht.

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Text: Randy Scheibli; Fotos: Tobias Erber