Alles
ist bemerkenswert aufwendig dekoriert. Viele kleine Ideen sorgen für
besondere Überraschungseffekte. Das gastronomische Angebot ist
angepasst und eine Eisfläche lockt Schlittschuhfahrer. Auch das
Showprogramm wird auf das Winter- und Weihnachtsthema abgestimmt. Die
Eisrevue heißt „Surpr’Ice - der verlorene Pinguin“, im Globe Theater wird das Musical „Ein
musikalischer Weihnachtsmarkt“ gegeben. Seit vielen Jahren gehört eine
Zirkus Revue zum Unterhaltungsprogramm. Diese ist von Anfang an dem
klassischen Circus verpflichtet gewesen. Sprich, es gab und gibt Tiere,
Clowns und Akrobaten. Tiernummern von den Circussen Barum und Charles
Knie waren hier ebenso zu sehen wie Sonni Frankello mit seinen
Elefanten.
Orchester unter der Leitung von Tino Aeby
Diese
besondere Beziehung zur Welt der Manege hat eine Historie. Die Familie
Mack, welche den Europa-Park betreibt, produzierte früher Circuswagen.
Parkchef Roland Mack war 2011 Jurymitglied beim Internationalen
Circusfestival von Monte Carlo. Und auch für die aktuelle Wintersaison
wurde wieder eine wunderbare Show unter dem ehemals größten Chapiteau
des Circus Fliegenpilz zusammengestellt. Verantwortlich dafür zeichnet
Ian Jenkins, der Direktor für Entertainment. Regie hat einmal
mehr Joseph Bouglione geführt. Und so wird die Atmosphäre des Pariser
Cirque d’Hiver ins badische Rust transportiert. Ein wenig zumindest. Es
gibt einen schönen, roten Artisteneingang, der mit goldenen Accessoires
verziert ist. Über der Gardine sitzend, spielt das Orchester unter der
Leitung von Tino Aeby. Was in Paris die Salto Dancers sind, ist hier
das Europa-Park Showballett. Die sechs Damen und zwei Herren sorgen
tanzend für große Bilder in der einstündigen Vorstellung. Moderiert
wird diese von Oguz Engin. Stilecht begrüßt er das Publikum in Frack
und Zylinder. Im weiteren Verlauf erleben wir ihn nicht nur als
Monsieur Loyal, sondern zudem als charmanten Magier, der seine Tricks
mit viel Witz verkauft.
Redi Montico, Farellos, Mimi
Gleich
die erste Nummer nach dem Einmarsch aller Artisten mit Flaggen ist ein
Paukenschlag. Redi Montico präsentiert seine große gemischte
Raubtiergruppe. Imposante Mähnenlöwen und elegante Tiger geben ein
herrliches Bild ab. Die Großkatzen sind offensichtlich
unterschiedlichen Alters. Montico lässt sie Pyramiden bauen,
übereinander springen und gewährt ihnen Streicheleinheiten. Ein auf den
Hinterbeinen laufender Tiger ist der Schlusstrick. Während der Käfig
abgebaut wird, fliegen große Ballons durch den Zuschauerraum mit
Stühlen in den Logen und Schalensitzen auf dem Gradin. Zur Einleitung
ihrer Nummer bekommen die Farellos ein Regenschirm-Ballett spendiert.
Und dann legen die beiden Einradartisten los. Volle Power ist angesagt,
wenn das Duo durch die Manege fegt. Die druckvolle Begleitmusik treibt
Artisten und Publikum gleichermaßen an. Ganz egal, ob sie mit ihren
Rädern eine Treppe hochspringen oder im Zwei-Personen-Hoch fahren. Ein
blauer Overall ist das Markenzeichen von Komiker Mimi. Der aufgeregt in
mehreren Sprachen parlierende Franzose bringt in dieser Show zwei
seiner bekannten Auftritte. Den Handstand mit Unterstützung eines
Zuschauers sowie die Fahrt auf einer außer Kontrolle geratenden runden
Plattform. Leider wurden beide Szenen deutlich gekürzt. So fehlen
ausgerechnet die witzigsten Sequenzen, wie die Bewegung der defekten
Plattform mittels Fahrrad durch einen Zuschauer.
The Gerlings, Rustam Yuldashev, Eduard Kara Team
Der
nächste Auftritt des Balletts nimmt uns mit nach Spanien. Die Farben
der Kostüme sind schwarz und rot. Genau wie bei den Gerlings, die
sodann das Hochseil erobern. Schon die ersten Tricks spielen mit den
Nerven des Publikums. Ein wahrer Thriller aber ist die
Siebener-Pyramide. Wohl eine der riskantesten Übungen unter der
Circuskuppel. Bei den Gerlings ist nur die Artistin in der oberen Etage
mittels Longe gesichert. Ein Netz gibt es nicht. Erst als alle
Beteiligten sicher die gegenüberliegende Plattform erreichen, entlädt
sich die Spannung in tosenden Applaus. Gute Zähne und wenig Höhenangst
bringen die Partner von Rustam Yuldashev mit. Dabei handelt es sich um
Terrier, die sich gerne mal in ein Seil verbeißen und sich daran ziehen
oder durch die Luft bewegen lassen. Yuldashev selbst arbeitet an den
Strapaten. Und so darf einer der Hunde auf seinen Schultern sitzend mit
ihm über der Manege fliegen. Das Eduard Kara Team am Quadratreck bildet
die Schlussnummer. Effektvoll sind zu Beginn die vier Seitenflächen des
Requisits verhängt. Im Kunstnebel tanzt das Ballett mit weißen Tüchern.
Als der Nebel schwächer wird, legen die Dame und die vier Herren los.
Die Anordnung der Reckstangen im Viereck gibt die Möglichkeit für viele
interessante Schwung- und Sprungkombinationen. Auch die Abgänge vom
Reck nutzt das Quintett zu gewagten Sprüngen.
Finale
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