Anastasia Makeeva, Truppe Fantasy, Duo Sui Ning
Lebensgefahr im Tangorythmus, das ist es, was Anastasia Makeeva
an zwei Tüchern demonstriert, die zu Schlaufen gehängt sind. In
größter Höhe werden unter waghalsige Abfaller, ein Genickhang
oder das freihändige Gleiten in den Spagat präsentiert. Am Ende
stürzt sich Makeeva kopfüber in einen Fußhang und nimmt dann
noch blitzschnell den linken Fuß aus den Tüchern heraus. Sie
erhielt für ihre außergewöhnliche Leistung erst Ende Januar
Bronze in Monte Carlo. Das Duo aus dem chinesischen Sui Ning
wurde dagegen aktuell mit Silber ausgezeichnet. Ihre Handstandnummer ist
schlichtweg kolossal. Einer der beiden Artisten zeigt einen Klötzchenabfaller aus dem Einarmer (!), um dann ohne abzusetzen
und weiterhin auf einer Hand 13 Treppenstufen hinunter- und wieder
hinaufzuhüpfen. Oben auf dem hohen Requisit folgen dann weitere
Schwierigkeitsgrade, ehe es wieder treppab geht – diesmal auf
beiden Händen. Dabei drückt allerdings der Partner einen
Handstand im Nacken des Untermannes. So etwas wie die Nachfolger
der Truppe Catana sind die acht Herren und zwei Damen der Truppe
Fantasy, die hier für die Schlussnummer sorgt. Die Trickfolge
ist fast die Gleiche wie ehemals bei den Catanas und reicht von
Sprüngen in den Spagat und auf den schmalen russischen Barren
bis hin zum Salto zum Vier-Mann-Hoch ohne Stange oder Longe
sowie abschließend dem Doppelsalto zum Fünf-Mann-Hoch.
Tom Dieck jr., Erwin Frankello, Jana Mandana
Einen
großen Publikumserfolg feierte vor zwei Jahren im Kronebau Sonni
Frankello mit seinen Elefanten. Heuer wurde sein Sohn Erwin mit
Elefanten und Seelöwen engagiert und kommt ebenso gut an. Die
beiden Elefantendamen beweisen ihr Können in einer humorvollen
Nummer unter anderem beim Mundharmonika und Fußball spielen,
lassen Hula Hoop-Reifen um den Rüssel kreisen oder legen sich
schlafen. Elefantin Sandra beweist gar ihre Rechenkünste. Als
sie sich scheinbar um ein Stöckchen verzählt hat, zerbricht sie
eines davon – und schon stimmt die Gleichung wieder. Ebenso
heiter geht es später bei Frankellos sympathischer Seelöwenkomödie
zu, und auch hier kommuniziert er mit den Tieren und mit
dem Publikum. Jana Mandana zeigt in diesem Februar sechs
Lusitano-Hengste von Flavio Togni. Die bildschönen, braunen
Tiere mit Fesseln, Schweif und Mähne in Schwarz flechten,
walzen, formieren sich zum Fächer und steigen gemeinsam. Krones
Juniorchefin wirkt stolz und glücklich über den Erfolg und
schließt die Darbietung mit zahlreichen Da Capi. Kein
Krone-Programm ohne Raubtiernummer! Heuer feiert Tom Dieck jr.
zwischen den Engagements im Heilbronner Weihnachtscircus, in
Monte Carlo und bei Charles Knie sein Krone-Debüt mit der großen
Gemischten, zu der fünf Tiger, zwei Liger und zwei weiße Löwen
gehören. Mit Schneid, Tempo und Ausstrahlung führt er die Tiere
vor.
Duo Daring Jones, Pavel Roujilo, Willer Nicolodi
Beim Duo
Daring Jones, Rebecca Birge und David Jones aus den USA, ist der
Name (Daring = gewagt, kühn, verwegen) Programm. Hier hängt nur
das Trapez still, die beiden Artisten sind jedoch unentwegt in
Bewegung und zeigen in dichter Abfolge Trick an Trick zu
Swingmusik. Beide nehmen dabei im Wechsel die Rolle des Porteurs
wahr. Pavel Roujilo verfügt als Jongleur über eine
ausgezeichnete Technik und hält scheinbar mühelos bis zu neun
Bälle in der Luft – leider agiert er dabei sehr introvertiert;
erst zum Schlusskompliment sucht und findet er den Kontakt zum
Publikum. Das Gegenteil davon ist Bauchredner Willer
Nicolodi, der wieder einmal bei Krone zu Gast ist und die
Pausennummer übernimmt. Natürlich sucht er sich am
Premierenabend auch prominente Mitspieler aus, unter anderem
TV-Ärztin Dr. Antje-Katrin Kühnemann. Nicolodi sorgt damit für
größte Heiterkeit, und auch seine Mitspieler sind mit
Begeisterung dabei. Dennoch hätten es sich wohl angeboten, von
den drei Nummern mit „Sprechrollen“ – Elefanten, Seelöwen,
Bauchredner – eine in die zweite Halbzeit zu verlegen. Für noch
mehr Heiterkeit sorgen in diesem attraktiven Programm David Burlet mit seinen tanzenden Tellern
als Eröffnungsnummer sowie der charmante
Reprisenclown Francesco Brunaud. Selbstredend wird auch dieses
Programm von Celestino Munoz farbenfroh beleuchtet, vom großen
Orchester unter der der Leitung von Oleksandr Krasyun
musikalisch begleitet und von Nikolai Tovarich moderiert. |