Zwei
Jahre später, im Herbst 2011 trat, die Stadt Krefeld selbst an Probst
heran und bekundete Interesse an dem Projekt. Bis zur Umsetzung dauerte
es dann nochmal zwei Jahre, die ganz im Zeichen der Organisation
standen. Der unternommene Aufwand ist enorm: neben bürokratischen und
logistischen Planungen wurden im Werbebereich über 100.000
Plakate und Millionen Handzettel gedruckt und über 20.000 Postsendungen
bis in die Niederlande verschickt. Alfredo Nock aus der Schweiz stellt die
großzügigen Zeltanlagen, inklusive Schalensitzgradin und
Bühnenwagen, und das Vorzelt wurde von der Familie Probst
aufwendig zum gemütlichen Weihnachtsmarkt umgestaltet.
Stephanie Probst, Loic Teutsch, Cezary Mikulski
Während
die übrigen Familienmitglieder weiterhin hauptsächlich in Gelsenkirchen
vertreten sind, tragen vor Ort auf dem Sprödentalplatz in Krefeld Stephanie Probst und ihr
Lebensgefährte Sergiu Mosanu die Verantwortung. Nur wenige Tage nach
der Geburt des ersten gemeinsamen Kindes steht Stephanie Probst auch
bereits wieder selbst in der Manege und präsentiert die bekannte
Exotenparade ihres Vaters. Die Vorführung der Pferde hat unterdessen
Loic Teutsch übernommen, der im vergangenen Jahr in Gelsenkirchen
zusammen mit Stephanie Probst die Hohe Schule ritt. Die sechs Araber, die
zunächst effektvoll im Nebel erscheinen, laufen und steigen auch unter
der neuen Führung hervorragend. Große Reklamenummer ist indes die
gemischte Raubtiernummer mit Cezary Mikulski. Die Gruppe besteht
aus zwei normalfarbenen Tigern, einem weißen Exemplar, einem Golden Tabby sowie einem weißen Löwen und stammt aus dem Hause Berousek. Das
gezeigte Repertoire erfüllt alle Ansprüche. Pyramide, Teppich, Balken-
und Flaschenlauf, Sprünge und die Fahrt auf der Spiegelkugel sind zu
sehen. Mit dem weißen Löwen demonstriert Mikulski den Rachentrick, den
weißen Tiger animiert er zum Hochsitzen.
Wladimir Slobodeniuk
Tierische
Partner, nämlich Ratte und Katze, haben auch die Clowns Wladimir und Olga Slobodeniuk mitgebracht. Daneben sind die beiden auch mit einer „Mensch
oder Puppe“-Version zu sehen. Auf dem Schlappseil offenbart Wladimir
Slobodeniuk seine artistische Ausbildung. Daneben gestaltet das Paar
zusätzlich Opening und Finale (öffentliches Abschminken) mit. Im
Opening versucht Slobodeniuk sich als Dirigent des sechsköpfigen Orchester,
welches eigentlich unter der Leitung von Yurii Kharchenko steht und
weite Teile des Programms begleitet. Auf Saison ist es im Schweizer
Zirkus Stey zu hören. Weiterer Begleiter ist Pascal Maatz, der die
Eröffnungsworte spricht und das Wunderkerzen-Finale gekonnt singend mit einer deutscher
Fassung von „My Way“ einleitet.
Tamara Weiser, Daikel Castillo Hernandez, Utnier Aquino Hernandez
Aus dem Saisonprogramm des Circus Probst wurden Tamara Weiser sowie Daikel
Castillo Hernandez und Utnier Aquino Hernandez übernommen. Mit Tüchern in
Neon-Farben schafft Tamara Weiser bei ihrer Antipodennummer tolle Bilder, gerade wenn sie sich
zusätzlich an einem Beckengurt oder in einer Fußschlaufe kopfüber
hängend gen Kuppel ziehen lässt. Am Schwungtrapez folgen später Abfaller und Pirouetten. Daikel Castillo Hernandez jongliert weiterhin
famos, vereint gleichermaßen Esprit und Leistung. Utnier Aquino
Hernandez zeigt riskante Tricks am Schwungseil und zusammen sind beide
in einer heiteren Kaskadeurarbeit zu sehen.
Truppe Kurales
Die
siebenköpfige Truppe Kurales (Malko) rundet das Programm mit drei
Darbietungen ab. Vor der Pause gibt es Salti und Sprünge von
Mini-Trampolinen, auf welche die Artistinnen und Artisten mit Anlauf
zurasen. Auch Sprünge von Trampolin zu Trampolin und über die anderen
Truppenmitglieder hinweg werden gezeigt. Als variantenreiche
Seilspringer „Jolly Jumpers“ in coolen Skaterklamotten zu passender
Musik beschließen die weißrussischen Akteure auch den Ablauf. Stark und
zugleich schön ist die gemeinsame Strapaten-Arbeit von Alina Malko
und Dzmitry Stsiapanau mit mit zahlreichen Haltetricks.
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