CHPITEAU.DE

Frankfurter Weihnachtscircus 2013/14
www.circus-carl-busch.de ; 50 Showfotos

Frankfurt am Main, 1. Januar 2014: Auf insgesamt drei Gastspiele in Frankfurt am Main, die - zumindest teilweise - in das Jahr 2013 fallen, bringt es der Circus Carl Busch. Das Weihnachtsgastspiel 2012/13 und das Sommergastspiel fanden auf einem kleinen Platz an der Borsigallee statt. Für den "Great Christmas Circus" nun steht die prächtig beleuchtete, groß aufgebaute Zeltstadt der Familie Wille auf dem Festplatz am Ratsweg. Mithin also auf dem traditionellen Ort für Circusgastspiele in der Mainmetropole. Und es soll nicht die letzte Weihnachtsshow auf diesem Platz bleiben.

Doch nicht nur der Standort ist neu. Im Inneren erleben die Zuschauer quasi einen neuen Circus im bekannten Chapiteau. Pünktlich zum Weihnachtsgastspiel hat Anceschi ein komplett neues Gradin geliefert. Es bietet auf rund 1.500 blauen Klappsitzen besten Komfort. Die Tribüne reicht ohne separate Logenstühle direkt bis an die Manege heran. Aus Italien stammt ebenfalls der kunstvoll gestaltete Artisteneingang mit roter Gardine aus edlem Material. Im oberen Teil befindet sich Platz für ein Orchester. Zumindest für Frankfurt kommt die Musik allerdings noch aus der Konserve. Neu ist zudem die beleuchtete Piste, die Platz für einen Gitternetzkäfig bietet.


Carmen Zander, Natascha Wille, Jamena Wille-Busch

Veränderungen gegenüber dem Saisonprogramm gibt es natürlich auch in der Show. Wenngleich einige vertraute Gesichter geblieben sind. Carmen Zander führt weiterhin ihre fünf prächtigen Tiger vor. Die Trickfolge ist sehr ansprechend, und die dynamische Präsentation durch die Tierlehrerin setzt einen besonderen Akzent. Ausgebaut hat Carmen Zander die verbale Interaktion mit dem Publikum. Mit zwei wunderschönen Pferdeshows erleben wir Natascha Wille-Busch. Im ersten Teil präsentiert sie - eingeleitet von einer Hohen Schule - sechs Araber vom Pferd aus. Die elegante Vorführung wird so nicht nur anspruchsvoller, sondern auch optisch enorm aufgewertet. Gar einen Zwölferzug dirigiert Natascha Wille-Busch nach der Pause. Die jeweils sechs Araber und Friesen laufen unter ihrer Peitschenführung wunderbar. Schwägerin Jamena Wille-Busch sehen wir mit ihrer Kür an roten Tüchern. Abfaller und Flüge sind hier die wesentlichen Tricks. Ebenfalls an den Tüchern versucht sich Juri Kovalchuk. Dabei kommt er in seiner komischen Variante nicht an die Eleganz seiner Kollegin heran. Als seriöser Sänger im Frack begleitet er wirkungsvoll mit sehr angenehmer Stimme einige der Darbietungen. So auch die bekannte Präsentation der Kamele, Lamas und Ponys durch Manuel Frank.


Spiderman (Flying Regio), Duo Serjo, Kevin Stipka

Direkt vom Cirque Arlette Gruss in Paris kommen die Flying Regio sowie das Duo Serjo zu Carl Busch. Wenn das Publikum das Chapiteau betritt, ist das Todesrad bereits aufgebaut. Obwohl es über zwei gleich große Käfige verfügt, sehen wir ein Solo. Im Spiderman-Outfit fegt ein Mitglied der Flying Regio über das Requisit. Neben hohen Sprüngen zeigt er unter anderem den Lauf mit verbundenen Augen auf dem Außenrad. Als Quartett bestreiten die Flying Regio die Pausennummer. Ihr Apparat hat auf Höhe der Aufhängung des Flugtrapezes noch einen Fangstuhl. Somit gibt es hier jeweils zwei Fänger und Flieger. Saulo Mendonca ist nun nicht mehr dabei. Nichtsdestotrotz zeigen die Regios ein angerundetes Programm mit der Passage als Schlusspunkt. Weiterer Neuzugang im artistischen Bereich ist Jongleur Kevin Stipka. Der 18-jährige Tscheche hat sich auf Tennis-Rackets spezialisiert. Er startet seine Touren mit zwei Filzbällen sowie einem Schläger und hält dann einen Schläger mit zwei Devilsticks in der Luft. Im Hauptteil seines Auftritts jongliert er mit Rackets wie seine Kollegen mit Keulen.


Tonito Alexis

Tonito Alexis ist dank seiner prominenten Platzierung auf dem Plakatmotiv in den Straßen von Frankfurt und Umgebung das prägende Gesicht des "Great Christmas Circus". Er ist es aber auch in der Show. Gleich zu Beginn zeigt er einem kleinen Jungen, wie die Lichter am Weihnachtsbaum angeschaltet werden und nimmt das Kind mit in die Welt des Circus. In seinen weiteren Auftritten sorgt er nicht nur für viel Spaß, sondern gibt zudem den sympathischen Begleiter durch das Programm. Wann immer er auftritt, zeigen die Publikumsreaktionen, dass er willkommen ist. Besonders gefallen hat mir - neben der bekannten Elvis-Einlage und dem Trompetensolo - sein Auftritt als komischer Kraftmaxe. Zudem überrascht der Sohn von Jeanette und Toni Alexis mit der Vorführung eines Hundes. Der Vierbeiner hat beachtliche Tricks zu bieten. Insbesondere die weiten Sprünge gefallen. Tonito Alexis hat seinen eigenen Stil gefunden und entwickelt seine komische Art konsequent weiter. Den Übergang zum Finale gestaltet er mit dem auf seiner Trompete gespielten "Smile".

Inmitten des Ensemble stehend, spricht Manuel Wille-Busch die Abschiedsworte. Insbesondere freut er sich auf ein Wiedersehen im kommenden Winter. Denn der Weihnachtscircus von Carl Busch auf dem Festplatz am Frankfurter Ratsweg soll zu einer Tradition werden. Die vertraglichen Grundlagen dafür seien mit dem Eigentümer des Platzes bereits vereinbart, erzählt Wille-Busch nach der Show. Hoffen wir, dass das Vorhaben gelingt. Es ist schließlich nicht der erste Versuch, an diesem Ort eine langfristige Weihnachtsproduktion im Chapiteau zu etablieren.

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Text und Fotos: Stefan Gierisch