Dies setzt sich in den Logen
fort, die mit (leider die Sicht einschränkenden) Laternen
ausgestattet sind. Die Sturmstangen im Zelt sind hingegen
verschwunden, allerdings nehmen die Gäste weiterhin auf einem
Gradin mit Bankreihen ohne Rückenlehnen Platz. Auch das Programm
weist Parallelen zum Startjahr auf, und das ist nicht nur der
Tatsache geschuldet, dass interessanterweise dieselben
Tierdressuren wie 2008 engagiert wurden. Erneut setzen die
Familie Böhm und Circusmanager Matthias Bergstaedt auf ein
reines, aber fast durchgehend starkes Nummernprogramm.
Truppe Igortramp, Bubi
Ernesto, Veno Mendes
Eröffnet wird die Vorstellung
mit den russischen „Supertalent“-Gewinnern der Truppe
Igortramp. Auf dem Trampolin schlagen die drei Artisten ihre
Salti und katapultieren sich an den Wänden des hinter dem
Trampolin stehenden „Hauses“ nach oben. Als erste Tierdarbietung
präsentiert Direktor Veno Mendes vier junge, braune
Araberhengste mit ansprechenden Lauffiguren. Im Anschluss ist
das Duo Stauberti mit seiner leistungsstarken Perche-Darbietung
zu sehen. So balanciert Dimitr Stauberti die Stirnperche auf der
freistehenden Leiter oder dem Einrad, während seine Schwester
Enrica am oberen Stangenende Hand- und Kopfstände drückt. Mit
der Akrobatik an Ketten von Vanessa Medini geht es das erste Mal
in die Luft. Nach dem bekannten Entree der Bubi-Ernesto-Clowns
mit viel Klamauk und musikalischem Können ist Vanessas Bruder
Manuel Medini mit seiner humorvoll dargebotenen
Handstand-Darbietung an der Reihe. Als Pausennummer platziert
ist die trickstarke Seelöwen-Dressur aus dem Hause Fliegenpilz.
Drei Seelöwen bieten unter der Anleitung von Gaby und Chello ein
umfangreiches Repertoire.
Thomas Ringel, Enrica Stauberti, Duo Medini
Tierisch
geht es auch nach der Pause weiter. Tomas Ringel arbeitet mit
seinen Löwen einen üblichen Ablauf, zeigt aber auch den
Rachentrick. Selten zu sehen ist heute der von Enrica Stauberti
präsentierte Zopfhang. Zunächst fliegt sie als Schmetterling
durch die Manege, anschließend jongliert sie in der Luft mit
Ringen und leuchtenden Keulen. Die Rollschuh-Nummer der
Geschwister Medini ist in eine Flirt-Szene von Vanessa mit einem
männlichen Gast eingebunden, so dass auch gleich das „Opfer“ für
die Zuschauerfahrt gefunden ist. Der Genickwirbel beschließt
traditionell
die Trickfolge.
Zwei Zebras, zwei Rinder und drei Guanakos bilden das
Exoten-Tableau, welches Bodo Hölscher in die Manege bringt.
Nicht immer handeln die Tiere dabei,
wie sie sollen.
Yosvani Rodriguez, Truppe Adil Hajji,
Topolino Francesco
Mit viel Lebensfreude agiert Yosvani Rodriguez
auf seinem elastischen
Sprungseil
und beherrscht sowohl Rückwärts- als auch Vorwärtssalto. Mit
ebenso viel Rasanz bilden die Pyramidenbauer und Springer der
Truppe Adil Hajji einen gelungenen Abschluss des Programms.
Konstanten während der Vorstellung sind die beiden
Reprisenclowns Topolino Francesco
(alias Frank Bergmann),
der auch seine Hasen-Zauberei präsentiert, und Sandy aus der
Bubi-Ernesto-Familie. Acht Musiker vom ukrainischen
Staatsorchester begleiten
die
Vorstellung
weitestgehend live
und sehr gut,
Matthias Bergstaedt selbst moderiert
professionell
und
mit
sichtlicher Hingabe. |