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Circus Krone - Januar 2013
www.circus-krone.de ; 62 Showfotos

München, 19. Januar 2013: Der heutige Kronebau an der Münchner Marsstraße wurde am 23. Dezember 1962 feierlich eröffnet und blickte damit zu Beginn dieser Winterspielzeit auf sein 50-jähriges Bestehen zurück. Das Jubiläum wird bei Krone nicht gefeiert, schließlich standen an gleicher Stelle seit 1919 schon zwei weitere Circusgebäude und wird hier bereits seit über 90 Jahren Circus gemacht. Auch im Dezember und Januar bietet Krone jedoch wie selbstverständlich wieder alles, was zu einem klassischen Circusprogramm gehört, von Raubtieren und Elefanten bis zur sensationellen Luftnummer.

Nach der Ouvertüre des großen Circusorchesters unter der Leitung von Oleksandr Krasyun und dem Trompetenspiel von Weißclown Yann Rossi, der die Spielfolge eröffnet, bringen die acht Damen und Herren der Truppe Bingo gleich einen modernen Akzent in die Manege.


Daria (Truppe Bingo), Rosi Hochegger

Ihr großes Schaubild verschiedener artistischer Disziplinen, insbesondere aus den Bereichen Luftakrobatik und Equilibristik, ist ebenso aus dem vergangenen Saisonprogramm des Schweizer Nationalcircus Knie bekannt wie ihre Hula-Hoop-Variationen vor der Pause, bei denen Solistin Daria im Mittelpunkt steht. Neben den hervorragenden Leistungen begeistert bei der Truppe Bingo immer wieder der absolut moderne, aber dennoch geschmackvolle und immer noch circensische Stil von Kostümierung und Choreographien. Bei Arlette Gruss hingegen konnte man in der Saison 2012 Rosi Hochegger erleben, die nun wieder einmal im Kronebau zu Gast ist. Mit ihren großen und kleinen, quirligen und springenden Hunden, die offenkundig begeistert bei der Sache sind, erweist sich Hochegger in kürzester Zeit als Publikumsliebling. Faszinierend ist auch ihr fein differenziertes Zusammenspiel mit Scout, dem „Bettpferd“, im zweiten Programmteil.


Carlo Tribert, Jana Mandana

James Puydebois und Jana Mandana präsentieren die sechs Krone-Elefanten; Jana Mandana bringt vier Zebras, drei weiße Araber und vier Friesen in einer schwarz-weißen Freiheitsdressur in die Manege. Zweimal besteht im ersten Programmteil noch Gelegenheit zum großen Staunen: bei den allerorts bejubelten Goldmenschen des Trio Laruss und ihren kraftvollen menschlichen Skupturen sowie bei Kraftmensch Carlo Triberti, der auch vom Circus Carl Busch bestens bekannt ist. Unter anderem verbiegt er eine Bratpfanne mit den Händen und zieht einen langen Nagel mit den Zähnen aus einem Holzbrett.


Duo La Brise, Eric Bormann, Yann Rossi (Les Rossyann) 

Gute Raubtiernummern sind rar geworden, doch für dieses Programm wurde Krone wieder einmal fündig. Der Franzose Eric Bormann präsentiert in flottem Ablauf sechs normalfarbene und einen weißen Tiger. Unter anderem Pyramide, diverse Sprünge und Hochsitzer sowie ein Rollover gehören zum Repertoire dieser Nummer, ebenso wie auch der Lauf des weißen Tigers über Stäbe. Nicht gezeigt wurde in der besuchten Vorstellung der Sprung eines Tigers zwischen den Beinen des im Handstand stehenden Tierlehrers hindurch, offenbar aufgrund einer Fingerverletzung des – mit Verband arbeitenden – Dresseurs. Für einen weiteren modernen Akzent sorgt schließlich das Duo „La Brise“. Ihre Hand-auf-Hand- und Hand-auf-Kopf-Kür ist, zu wunderbarer, schwungvoller Musik, mit vielen tänzerischen Elementen perfekt choreographiert, ohne die Leistung zu vergessen. Bekannte Gesichter bei Krone sind die Clowns „Les Rossyann“ alias Yann und Hector Rossi. Neben einigen musikalischen Intermezzi zeigen sie heuer auch eine kleine komische Illusion und, als großes Entree, ihre Variante des „Spukschlosses“, das mit detailreich gestalteten Requisiten gefällt und in dem die beiden Ehefrauen Alexandra und Silvie als Geister mitspielen. Den besonderen Clou verleiht Alexandra Bormann ihren Jonglagen mit fünf Keulen und bis zu neun Ringen, indem sie dabei auf einer großen (Erd-)Kugel balanciert, auf der sie zu Beginn ihrer Nummer aus der Kuppel schwebt. Mit unter anderem Laserlicht wird diese Darbietung besonders aufwendig illuminiert.


Truppe Pjöngyang 

Für das große Highlight zum Abschluss sorgt eine zehnköpfige Truppe vom Nationalcircus von Pjöngyang, neun Herren und eine Dame. Von der Russischen Schaukel aus katapultieren sich die Flieger zu Salti und Pirouetten in die Luft und werden anschließend sicher gefangen – von zwei stehenden Fängern auf Masten, welche die Flieger dann auch noch einmal „weiterreichen“ zum dritten, noch höher stehenden Fänger. Über diese Stationen geht es dann zurück zum Boden, wo eine Matte wartet. Besonders spektakulär sind die ungeheuer weiten Flüge durch die Kuppel direkt zum oberen Fänger – beim zweiten Mal gar zwischen den Beinen eines Artisten hindurch, der von den beiden anderen Fängern gehalten wird.

Seit einiger Zeit wird jedes „Winterfinale“ bei Krone mit einer kleinen, netten Idee gestaltet. Diesmal tauchen die acht „Bingos“ Rock’n’Roll tanzend in den Zuschauereingängen auf und begeben sich so Richtung Manege, wo sich schließlich das gesamte, große Ensemble zum Schlussapplaus vereint.

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Text: Markus Moll; Fotos: Tobias Erber