Begrüßt
wird er von einem sehr liebenswürdigen Empfangskomitee. Dessen
Mitglieder sind über die Jahre zu vertrauten Personen geworden. Es ist
quasi ein jährliches Wiedersehen. Der Monsieur Loyal ist dabei, Damen
in Livrees und "Weihnachtsfrauen" in kecken Kostümen. Die
Programmgestaltung offeriert zumeist eine gute Mischung aus auch bei
uns bekannten Nummern und solchen, die hierzulande noch nicht zu sehen
waren. Spannend ist es aber, immer wenn der Vorhang aufgeht. Denn
zumeist wird das Programm vorab nicht veröffentlicht.
Edi
Laforte, Gregory Bellini, Nancy Brand
Ein
guter Bekannter ist Edi Laforte, der den Auftakt bestreitet. Als Clown
bringt er einen bunten Wagen voll mit Hunden in die Manege. Auf dem
Dach sitzt zudem eine Katze. Natürlich beherrschen alle Vierbeiner
verschiedene Kunststücke, die sie mit viel Spaß zeigen. Dann hat Gregory
Bellini seinen ersten Auftritt. Der verschmitzte Komiker im schwarzen
Frack ist nicht das erste Mal hier zu sehen. Auch in dieser Spielzeit
unterhält er mit verschiedenen höchst amüsanten Einlagen. Dabei beweist
er mit Glocken seine Musikalität und produziert sich als Fakir oder als
Magier. Letzteres sowohl mit kleineren als auch größeren Tricks. Als
Auftakt zur Pause verknotet er vier Herren aus dem Publikum auf
bekannte Weise. Mit Hula Hoop-Reifen, die sie um ihren Körper kreisen
lässt, unterhält Nancy Brand das Familienpublikum. Dabei lässt sie sich
sogar an einer Schlaufe in die Luft ziehen, während sie einen Reifen in
Bewegung hält.
Georgio Hromadko, Rastellis, Conchi Jahn
Alberto Althoff,
Pinder, Arena - Georgio (Hromadko) hat trotz seines jungen Alters schon
in vielen bekannten Manegen gearbeitet. Der Punk unter den
Diabolo-Spielern entfacht auch beim Cirque Christiane Bouglione einen
wahren Wirbel und lässt seine kleinen "Spielzeuge" äußerst geschickt
auf der Schnur tanzen bzw. durch die Luft fliegen. Die Rastellis sind
nicht nur wahre Meister im Zerstören von Musikinstrumenten, sondern
beherrschen auch virtuos den originären Zweck von Trompete, Posaune,
Waldhorn und Co. Sie sind Musicalclowns im besten Sinne. Den Hauptteil
bestreiten die beiden Auguste, die sich gegenseitig bekriegen und
miteinander musizieren. Der weibliche Teil des Trios im
Paillettenkostüm, aber ohne weiße Schminke, tritt nur kurz in
Erscheinung. Ebenfalls für Spaß sorgen nach der Pause die Seelöwen von
Conchi Munoz und Gary Jahn. Die stattlichen Tiere zeigen ihr Repertoire
an diesem Nachmittag in eher gemütlichem Tempo. Insbesondere die direkten "Dialoge" zwischen Mensch und Tier sind originell.
Ricky Rech, Robert
Foxall, Gregory Bellini
Als
Michael Jackson
stürmt Ricky Rech in die Manege. Zur Musik seines Idols und im
entsprechenden Habitus jongliert er mit Bällen, Keulen, Reifen und
Fackeln. Immer wieder legt er dazwischen Jackson-like Tanzeinlagen hin.
Die schwungvollen Jonglagen und die ins Ohr gehende, den Zuschauern
bekannte Musik sorgen für ordentlich Stimmung im Chapiteau. Den ruhigen
Gegenpol dazu bildet - nach einer weiteren Reprise von Gregory Bellini
-
Robert Foxall. An den Strapaten unternimmt er traumhafte Flüge unter
der Kuppel. Kraft und Eleganz kennzeichnen diese Nummer, die natürlich
auch Umschwünge an den beiden Bändern beinhaltet. Das Finale ist wie
immer liebevoll und sehr weihnachtlich gestaltet. Die Weihnachtsfrauen
und Monsieur Loyal im vernebelten Artisteneingang als Schlussbild
gehören einfach dazu. Den Epilog übernimmt in diesem Jahr Gregory
Bellini. Er lässt es dank einem nicht enden wollenden Konfettiregen
schneien. Und dann geht es wieder hinaus in den Pariser Winter. Aber
das Wiedersehen mit diesem Cirque de Noel im nächsten Jahr ist schon
beschlossene Sache. A bientot.
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