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Cirque de Noel - Christiane Bouglione 2012
www.cirquedenoel-paris.com ; 50 Showfotos

Paris, 8. Dezember 2012: Der Cirque de Noel von Christiane Bouglione ist die Puppenstube unter all den vielen Pariser Weihnachtscircussen. Ein relativ kleines, aber sehr gemütliches Chapiteau mit Sturmstangen bildet die Spielstätte. Der Artisten- eingang ist liebevoll gestaltet und trägt über der Gardine das Logo des Circus. Warmes Licht liegt während der gesamten Vorstellung in der Luft. In diese einladende Atmosphäre tritt nun der Besucher, der sich seinen Weg über den meist matschigen Parkplatz gebahnt hat und aus der Kälte kommend in diese heimelige Welt eintaucht.

Begrüßt wird er von einem sehr liebenswürdigen Empfangskomitee. Dessen Mitglieder sind über die Jahre zu vertrauten Personen geworden. Es ist quasi ein jährliches Wiedersehen. Der Monsieur Loyal ist dabei, Damen in Livrees und "Weihnachtsfrauen" in kecken Kostümen. Die Programmgestaltung offeriert zumeist eine gute Mischung aus auch bei uns bekannten Nummern und solchen, die hierzulande noch nicht zu sehen waren. Spannend ist es aber, immer wenn der Vorhang aufgeht. Denn zumeist wird das Programm vorab nicht veröffentlicht.


Edi Laforte, Gregory Bellini, Nancy Brand

Ein guter Bekannter ist Edi Laforte, der den Auftakt bestreitet. Als Clown bringt er einen bunten Wagen voll mit Hunden in die Manege. Auf dem Dach sitzt zudem eine Katze. Natürlich beherrschen alle Vierbeiner verschiedene Kunststücke, die sie mit viel Spaß zeigen. Dann hat Gregory Bellini seinen ersten Auftritt. Der verschmitzte Komiker im schwarzen Frack ist nicht das erste Mal hier zu sehen. Auch in dieser Spielzeit unterhält er mit verschiedenen höchst amüsanten Einlagen. Dabei beweist er mit Glocken seine Musikalität und produziert sich als Fakir oder als Magier. Letzteres sowohl mit kleineren als auch größeren Tricks. Als Auftakt zur Pause verknotet er vier Herren aus dem Publikum auf bekannte Weise. Mit Hula Hoop-Reifen, die sie um ihren Körper kreisen lässt, unterhält Nancy Brand das Familienpublikum. Dabei lässt sie sich sogar an einer Schlaufe in die Luft ziehen, während sie einen Reifen in Bewegung hält.


Georgio Hromadko, Rastellis, Conchi Jahn

Alberto Althoff, Pinder, Arena - Georgio (Hromadko) hat trotz seines jungen Alters schon in vielen bekannten Manegen gearbeitet. Der Punk unter den Diabolo-Spielern entfacht auch beim Cirque Christiane Bouglione einen wahren Wirbel und lässt seine kleinen "Spielzeuge" äußerst geschickt auf der Schnur tanzen bzw. durch die Luft fliegen. Die Rastellis sind nicht nur wahre Meister im Zerstören von Musikinstrumenten, sondern beherrschen auch virtuos den originären Zweck von Trompete, Posaune, Waldhorn und Co. Sie sind Musicalclowns im besten Sinne. Den Hauptteil bestreiten die beiden Auguste, die sich gegenseitig bekriegen und miteinander musizieren. Der weibliche Teil des Trios im Paillettenkostüm, aber ohne weiße Schminke, tritt nur kurz in Erscheinung. Ebenfalls für Spaß sorgen nach der Pause die Seelöwen von Conchi Munoz und Gary Jahn. Die stattlichen Tiere zeigen ihr Repertoire an diesem Nachmittag in eher gemütlichem Tempo. Insbesondere die direkten "Dialoge" zwischen Mensch und Tier sind originell.


Ricky Rech, Robert Foxall, Gregory Bellini

Als Michael Jackson stürmt Ricky Rech in die Manege. Zur Musik seines Idols und im entsprechenden Habitus jongliert er mit Bällen, Keulen, Reifen und Fackeln. Immer wieder legt er dazwischen Jackson-like Tanzeinlagen hin. Die schwungvollen Jonglagen und die ins Ohr gehende, den Zuschauern bekannte Musik sorgen für ordentlich Stimmung im Chapiteau. Den ruhigen Gegenpol dazu bildet - nach einer weiteren Reprise von Gregory Bellini - Robert Foxall. An den Strapaten unternimmt er traumhafte Flüge unter der Kuppel. Kraft und Eleganz kennzeichnen diese Nummer, die natürlich auch Umschwünge an den beiden Bändern beinhaltet. Das Finale ist wie immer liebevoll und sehr weihnachtlich gestaltet. Die Weihnachtsfrauen und Monsieur Loyal im vernebelten Artisteneingang als Schlussbild gehören einfach dazu. Den Epilog übernimmt in diesem Jahr Gregory Bellini. Er lässt es dank einem nicht enden wollenden Konfettiregen schneien. Und dann geht es wieder hinaus in den Pariser Winter. Aber das Wiedersehen mit diesem Cirque de Noel im nächsten Jahr ist schon beschlossene Sache. A bientot.

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Text und Fotos: Stefan Gierisch