CHPITEAU.DE

Wintercircus Utrecht 2011
www.wintercircusutrecht.nl

Utrecht, 27. Dezember 2012: Wie schon in den vergangenen beiden Jahren zog der Circus Louis Knie junior nach der Österreichtournee und einem Abstecher in Deutschland über Weihnachten in die Niederlande. Gemeinsam mit einem Partner heißt es dort somit zum dritten Mal „Wintercircus Utrecht Lous Knie junior“. Im Gepäck ist nicht nur das neue weiße Chapiteau, sondern es sind ebenfalls einige Darbietungen aus dem Programm der vergangenen Reisesaison dabei. Dazu kommen eigens für Utrecht engagierte Nummern. In Verbindung mit der bewährten Regie von Louis Knie junior und einem starken Lichtdesign wird daraus ein rundum überzeugendes klassisches Circusprogramm. Ein Orchester fehlt leider.

Dafür ist die vorproduzierte Musik gut ausgewählt und wird wirkungsvoll von Manfred Huber unterstützt, der mit seinem riesigen Schlagzeug auf dem Musikerpodium über dem attraktiven Artisteneingang thront.


Louis Knie junior

Bereits 2011 in Österreich sowie anschließend mit der Aquamanege in Süddeutschland konnten wir die Pferdedressuren von Louis Knie junior erleben. In Utrecht nun führt er einen Zwölferzug von jeweils sechs schwarzen und weißen Pferden vor. Die Nummer erfüllt alle Erwartungen, die man in diesem Bereich mit dem Namen Knie verbindet. Schwierige Tricks werden flüssig gearbeitet und elegant präsentiert. Die Tochter von Ilona Knie zeigt gemeinsam mit Louis Knie junior einige da capi mit Pony und Steigern. Sieben Vorauspferde lässt die auf zwei Friesen stehende Ilona Knie zunächst einzeln unter sich durchlaufen, um sie dann alle gemeinsam an langen Zügeln zu führen. Diese herrlich rasante Ungarische Post ist eine attraktive Pausennummer, welcher leider noch  die „Verknotung“ von vier Zuschauern folgt. Kamele, Rinder und Lamas vereint Robert Stipka junior zu einem Exotentableau. Damit rundet er das Tierprogramm ab. Die Möglichkeit, in Holland einmal in Österreich verbotene Wildtierarten zu zeigen, wird nicht genutzt.


Duo Rapolli, Mathieu, Truppe Havanna

Ebenfalls aus dem Saisonprogramm kennen wir das Duo Rapolli, welches mit charmant dargebotenen Partner-Jonglagen brilliert. Höhepunkt ist das Jonglieren im auf dem Kopf gestandenen Zwei-Personen-Hoch. Die Hundenummer von Helena ist hier leider nicht zu sehen. Ein perfekter Jongleur mit den Füßen ist Jan Navratil. Seine Antipodenspiele zum treibenden Rhythmus von „Lord of the dance“ reissen auch die Zuschauer in Utrecht mit. Wurde Navratil auf Saison ebenfalls als Clown eingesetzt, übernimmt diesen Part nun Mathieu. Vor dem Opening, bei dem die Artisten Kostproben ihres Könnens zeigen, verwandelt er sich auf einem Sofa von einem Passanten in einen Clown. Während der Show zeigt er bekannte Reprisen wie das Spiel mit Glocken oder einem imaginären Golfball. Sein Hauptauftritt, die Filmszene im Western-Stil mit Zuschauerbeteiligung, ist etwas unglücklich platziert. Nach der schwungvollen Pferdefreiheit hätten wir uns einen direkten Übergang zur Schlussnummer der Kubaner und dem Finale gewünscht. Durch den Einbau der Westernszene geht leider Tempo verloren, welches wunderbar die Wirkung der Show hin zum Finale verstärkt hätte.


Duo Manducas, Dido Popov, Jan Navratil

Ungewöhnlich als erste Nummer gesetzt ist das Flugtrapez der Flying Mendonca, wodurch das Opening unter dem Fangnetz stattfindet. Die von Charles Knie bekannten Brasilianer zeigen das volle Repertoire inklusive Passage und Dreifachem. Direkt nach der Pause sehen wir mit dem neu formierten Duo Sifolinis am Toderad die zweite große Luftnummer im Programm. Dido Popov läuft nun gemeinsam mit Diego Alexander Ortiz Hernandez über das Rad, den wir bislang mit der Carlos Camadi Truppe unter anderem bei Flic Flac und Universal Renz sehen konnten. Ebenfalls in neuer Besetzung treten die Manducas mit ihrer komischen Duo-Equilibristik im nostalgischen Stil auf. Verjüngt zwar, aber nach wie vor voller Witz und gekonnter Akrobatik, erreichen sie in Utrecht hörbar das Publikum. Fünf attraktive junge Damen, die Engel von Sittah, sind hier nicht das Beiwerk in einer Zaubershow, sondern übernehmen die Großillusionen komplett selbst. Die tollen Tricks mit aufwendigen Requisiten werden durch die ungewöhnliche Präsentation in ihrer Wirkung geschickt aufgewertet. Acht Mitglieder umfasst die Truppe Havanna. Im ersten Teil sorgen sie mit variantenreichem Seilspringen für eine volle, lebendige Manege.


Flying Mendonca

Ihre Akrobatik an der Russischen Schaukel gipfelt im Sprung durch einen Feuerreifen. Von dieser Nummer mit karibischem Flair geht es direkt über zum Finale Marke Knie. Sängerin Krisztina wird hier ein weiteres Mal wirkungsvoll eingesetzt. Natürlich sind auch alle anderen Mitwirkenden mit von der Partie, die vom Direktionsehepaar namentlich vorgestellt werden.

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Text und Fotos: Stefan Gierisch