CHPITEAU.DE

Ravensburger Weihnachtscircus 2011
www.weihnachtscircus-rv.de

Ravensburg, 22. Dezember 2011: „Wir machen dieses Jahr auf Alexis Gruss“, sagt Elmar Kretz augenzwinkernd. Und tatsächlich, Pferdestärken spielen in der Show des vierten Ravensburger Weihnachtscircus die Hauptrolle. Dafür sorgen die Geschwister Stipka, Eliane Biasini und natürlich Veranstalter Kretz höchstpersönlich. Gleich zu Beginn der Show reiten Dany und Denisa Stipka auf ihren prächtigen Friesenhengsten eine doppelte Hohe Schule. Auch Danys Lebensgefährtin Eliane Biasini ist als Artistin am Luftring in das wunderbar, stimmungsvolle Bild integriert.

Biasini zeigt außerdem eine neu einstudierte Nummer, bei der sie auf dem Rücken eines Palomino-Pferdes Hula-Hoop-Reifen um ihre Hüften kreisen lässt. Elmar Kretz wiederum ist mit einer quirligen Pony-Rasselbaden und einem 8er-Zug Araber – beide aus dem Hause Arena – zu sehen.  Umjubelter hippologischer Höhepunkt ist allerdings das Pas de deux der Geschwister Stipka, das auch zum kommenden Monte-Carlo-Festival eingeladen wurde und nicht nur durch die anspruchsvolle Trickfolge, sondern auch die stilvolle Gestaltung überzeugt. So wirkt das Pas de deux der Stipkas auch deshalb immer so unvergleichlich elegant, weil es auf edlen Friesenhengsten gezeigt wird und nicht auf immer etwas plump wirkenden Kaltblütern.


Eliane Biasini, Elmar Kretz, Elvis Errani

Weniger elegant, dafür außerordentlich mitreißend kommen die voltigierenden Hunde von Mr. Dalmatin alias Sergey Prostetsov daher. Auch in Ravensburg gelingt es dem Russen spielend, das vollbesetzte Chapiteau in ein Tollhaus zu verwandeln. Komplettiert wird das üppige tierische Aufgebot durch die erstklassige, als Pausennummer platzierte Elefantendressur von Elvis Errani, in deren Anschluss Elmar Kretz ein flammendes Plädoyer für den Tiercircus hält.


Jefferson Weber

Nicht ganz so umfangreich besetzt war in diesem Jahr indes der artistische Bereich, der allerdings mit dem doppelten Todesrad der Diorio-Truppe aus Brasilien und der Steilwand-Fahrt des Fahrradartisten Jefferson Weber zwei ungewöhnliche, selten zu sehende Darbietungen zu bieten hatte. Des Weiteren arbeitete das Duo Stipka an den Tuch-Strapaten, Marco Moressa jonglierte mit Keulen und Bällen und das Duo Geronis zeigte eine tänzerische Quick-Change-Nummer. Und die Komik? Die lag erneut in den Händen von David Paschke alias FiLu, der als sympathischer Spaßmacher unter anderem einen Boxkampf mit Zuschauerbeteiligung initiierte.


Duo Geronis, Dany Stipka, Diorio-Truppe
 

Insgesamt überzeugt auch die vierte Auflage des Ravensburger Weihnachtscircus mit einem starken Programm, einer perfekten ersten Hälfte und einem verbesserten Ambiente. Ins Auge fällt vor allem das neue Vorzelt, das zurückhaltend weihnachtlich, dafür aber modern – z.B. mit Flachbildschirmen – dekoriert ist. Auch das kulinarische Angebot (Schnitzelbrötchen, Käsesuppe, Kutteln) geht weiter über das ansonsten Übliche hinaus. Gespielt wurde unterdessen in einem, von Carl Busch ausgeliehenen Chapiteau mit einem Schalensitz-Gradin von Daniel Diorio.

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Text:
Sven Rindfleisch; Fotos: Stefan Gierisch