Biasini zeigt außerdem eine neu einstudierte Nummer, bei der sie auf
dem Rücken eines Palomino-Pferdes Hula-Hoop-Reifen um ihre Hüften
kreisen lässt. Elmar Kretz wiederum ist mit einer quirligen
Pony-Rasselbaden und einem 8er-Zug Araber – beide aus dem Hause
Arena – zu sehen. Umjubelter hippologischer Höhepunkt ist
allerdings das Pas de deux der Geschwister Stipka, das auch zum
kommenden Monte-Carlo-Festival eingeladen wurde und nicht nur durch
die anspruchsvolle Trickfolge, sondern auch die stilvolle Gestaltung
überzeugt. So wirkt das Pas de deux der Stipkas auch deshalb immer
so unvergleichlich elegant, weil es auf edlen Friesenhengsten
gezeigt wird und nicht auf immer etwas plump wirkenden Kaltblütern.
Eliane Biasini, Elmar
Kretz, Elvis Errani
Weniger elegant, dafür
außerordentlich mitreißend kommen die voltigierenden Hunde von Mr.
Dalmatin alias Sergey Prostetsov daher. Auch in Ravensburg gelingt
es dem Russen spielend, das vollbesetzte Chapiteau in ein Tollhaus
zu verwandeln. Komplettiert wird das üppige tierische Aufgebot durch
die erstklassige, als Pausennummer platzierte Elefantendressur von
Elvis Errani, in deren Anschluss Elmar Kretz ein flammendes Plädoyer
für den Tiercircus hält.
Jefferson Weber
Nicht ganz so
umfangreich besetzt war in diesem Jahr indes der artistische
Bereich, der allerdings mit dem doppelten Todesrad der Diorio-Truppe
aus Brasilien und der Steilwand-Fahrt des Fahrradartisten Jefferson
Weber zwei ungewöhnliche, selten zu sehende Darbietungen zu bieten
hatte. Des Weiteren arbeitete das Duo Stipka an den Tuch-Strapaten,
Marco Moressa jonglierte mit Keulen und Bällen und das Duo Geronis
zeigte eine tänzerische Quick-Change-Nummer. Und die Komik? Die lag
erneut in den Händen von David Paschke alias FiLu, der als
sympathischer Spaßmacher unter anderem einen Boxkampf mit
Zuschauerbeteiligung initiierte.
Duo Geronis, Dany
Stipka, Diorio-Truppe
Insgesamt
überzeugt auch die vierte Auflage des Ravensburger
Weihnachtscircus mit einem starken Programm, einer perfekten
ersten Hälfte und einem verbesserten Ambiente. Ins Auge fällt
vor allem das neue Vorzelt, das zurückhaltend weihnachtlich,
dafür aber modern – z.B. mit Flachbildschirmen – dekoriert
ist. Auch das kulinarische Angebot (Schnitzelbrötchen,
Käsesuppe, Kutteln) geht weiter über das ansonsten Übliche
hinaus. Gespielt wurde unterdessen in einem, von Carl Busch
ausgeliehenen Chapiteau mit einem Schalensitz-Gradin von
Daniel Diorio. |
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