Ebenfalls neu ist
eine um etliche Scanner und Moving Heads erweiterte Lichtanlage
samt Laser sowie der neue Artisteneingang, der mit seiner
Rundung in der Mitte an das bei Barelli verwendete Modell
erinnert. Im Vorzelt ist hingegen alles beim Alten geblieben.
Will heißen: nostalgischer Caféwagen, Weihnachtsmarkt und eine
wunderbare Dekoration laden auch in diesem Jahr zum Verweilen
im Restaurationsbereich ein.
Mairen Brothers,
Paul Ponce, Silvia Silvia
Auch im Programm
wirkt die Direktionsfamilie Sperlich erneut mit. Nachdem sie
hier im letzten Jahr mit den Seelöwen debütierte, ist Monika
Sperlich heuer mit ihrer orientalisch gestalteten
Hula-Hoop-Nummer samt Feuerringen zu sehen. Ihre Brüder Maik und
Rene zeigen ihre bekannte Handstand-Equilibristik auf dem Trike.
Mit dem live gesungenen „Amore“ eröffnet Victor Ponce seine
„Tanzenden Teller“ als korpulenter italienischer Koch. Direkt im
Anschluss streift er einen Poncho über und jongliert mit
mehreren Sombreros. Diesen Auftritt hätte man eventuell besser
teilen können, zumal der langwierige Aufbau des Tisches für die
„tanzenden Teller“ die Nummer bereits in die Länge zog. Die
Truppe „Los Diablos del Fuego“ ist von Flic Flac bekannt,
welches sich gut in der Musikbegleitung erkennen lässt. Auch in
Karlsruhe wissen ihre Bola-Bola-Spiele dem Publikum zu gefallen.
Eine Seltenheit in hiesigen Manegen, zugleich aber wirklich
sehenswert ist die Armbrustschützen-Show von Silvia Silvia. Aus
mehreren Metern Entfernung zielt sie punktgenau und trifft auch
kleinste Ziele. Allerdings benötigen die aufwendigen Umbauten
zwischen den einzelnen Tricks einige Zeit und so nimmt die
Nummer gehörig das Tempo aus der Show. Als Höhepunkt aktiviert sie
durch einen Schuss eine Kettenreaktion, an deren Ende ein Apfel
auf dem Kopf der Schützin durchbohrt wird.
Truppe Quinterion |
Traditionell
als Pausennummer platziert ist das klassische Flugtrapez
der Flying Mendonca. Routiniert zeigen die zurzeit vier
Brasilianer alle gängigen Tricks des Genres. Nur der
dreifache Salto wird in der besuchten Vorstellung nicht
gefangen. Zu einer Wiederholung kommt es nicht, man geht
nahtlos weiter zur ebenfalls sehenswerten Passage. Jonatas
Galleguito und Aline Moretti arbeiten zudem als „Tarzan &
Jane“ zur Musik von Phil Collins eine schöne und zugleich
leistungsstarke Darbietung an den Tüchern. Mit dem
Lucius-Team wurde zudem eine Motorradkugel verpflichtet,
die vor dem Finale noch einmal die Zuschauer mitreißt.
Zwei Motorräder umkreisen zunächst eine im Inneren der
Kugel stehende Dame, danach rasen bis zu vier Räder
gleichzeitig durch die Kugel. Artistischer Höhepunkt des
Programms ist aber eindeutig die aus Ungarn stammende
Truppe Quinteron. Die in Budapest preisgekrönten Akrobaten
brillieren bei ihren Handvoltigen mit diversen Sprüngen
und Salti, noch dazu in wunderschönen Kostümen und in
Szene gesetzt als Duell der Herren um die Gunst der Dame.
Zuletzt springt Fliegerin Eniko Hajagos im Drei-Mann-Hoch
ab und landet sicher in den Armen der unteren Fänger.
Eine wirkliche Hochglanz-Nummer, die ohne Zweifel auch in
der Roncalli-Manege zu überzeugen wüsste. Die beiden
einzigen Tierdarbietungen stammen allesamt aus dem Hause
Togni und werden vom deutschen Tierlehrer Hans-Ludwig
Suppmeier jeweils zu Beginn der beiden Programmhälften
präsentiert. |
Hans-Ludwig Suppmeier, Ballett, David Massot
Die drei weißen
bzw. goldfarbenen Tiger wirken vor allem durch ihre Schönheit,
zeigen aber auch das gegenseitige Überspringen sowie das
Hochsitzen. Die Fahrt auf der Spiegelkugel bildet auch hier den
Schlusspunkt. Die sechs andalusischen Hengste vollführen direkt
zu Beginn ihre ansprechenden Lauffiguren, so zum Beispiel ein
gleichzeitiges Stoppen der Vierbeiner beim Gegenlauf sowie das
Flechten, und schließen natürlich mit diversen Steigern. Die
nötigen Umbaupausen überbrückt der Franzose David Massot mit
diversen Reprisen. So leitet er unter anderem das Publikum zu
einer Klatsch-Melodie an, produziert sich als komischer Zauberer
und lässt die Glocken erklimmen. In einem originellen, aber
schrecklich langatmigen Entree versucht er mit Hilfe einer
Pistole seine drei Mitstreiter zu einer Band zu formieren, an
dessen Ende allerdings er als der Verlierer hervorgeht. Zudem
gibt es auch diesem Jahr ein fünfköpfiges Ballett, welches nach
eigenen Angaben direkt aus Sao Paulo eingeflogen wurde. In
gewohnter Weise unterstützt es Monika Sperlich bei ihrem
Auftritt, überbrückt den Käfigabbau und bildet im kurz
geschnittenen Samba-Kostüm eine optimale Einleitung für das
Flugtrapez. Auch die Mairen Brothers dürfen nun wieder auf die
bekannte Ballett-Begleitung zurückgreifen, in neuen Kostümen a
la „We will rock you“-Musical. Zu guter Letzt begleitet ein
Acht-Mann-Orchester weite Teile des Programms live.
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