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Gelsenkirchener Weihnachtscircus 2010
www.gelsenkirchener-weihnachtscircus.de

Gelsenkirchen, 18. Dezember 2010: Als einziger Weihnachtscircus hat sich die Familie Probst mit ihrer Veranstaltung im Ruhrgebiet etabliert. Während andere Anbieter von Jahr zu Jahr wechseln oder wieder aufgeben, fand der Gelsenkirchener Weihnachtscircus nun bereits zum vierzehnten Mal statt und gehörte auch in diesem Jahr zu einem der schönsten in Deutschland. Domäne der Familie Probst sind seit Jahren die Tierdressuren. Dieses Mal präsentierte Stephanie Probst einen Sechserzug, bestehend aus zwei Kamelen, einem Dromedar und drei Arabern.

Nach der Ungarischen Post im letzten Jahr kehrte sie zudem nun mit einem Pas de Troix in die Manege zurück. Die Rücken von drei mächtigen Friesen nutzen sie und ihre Partner Sergiu Musanu und Utnier Aquino Hernandez für ihre akrobatischen Einlagen. So überraschte Stephanie Probst unter anderem im Handstand zur Zwei-Mann-Pyramide. Ebenfalls aus der weitläufigen Familie stammend, präsentierte Kevin Probst, Sohn von Rüdiger Probst, die sechs andalusischen Hengste seines Vaters. Die engagierten Elefanten stammten heuer von Ronald und Manuela Spindler, die ihre Dickhäuter neben einer temporeichen Laufarbeit auch zu Pyramiden animieren können.


Vanessa und Manuel Medini,
Yoanna und Madeley, Robert Foxall

Ein anderer Schwerpunkt lag in diesem Jahr besonders auf den Luftdarbietungen, die gleich in sechsfacher Ausführung zu sehen waren. Clayrilady arbeitete sicher und elegant am Schwungtrapez. Von der gemeinsamen Kür von Yumi & Yolanda am Luftring blieb vor allem der Wirbel im Genickhang in Erinnerung. Utnier gefiel am Schwungseil mit einer ähnlichen Darbietung, wie sie Elaine Courtney jahrelang zeigte. Den stärksten Eindruck hinterließ Robert Foxall mit einer kraftstrotzenden Kür an den Strapaten. Mit raumgreifenden Sprüngen sorgte die Montoto-Truppe, die aus jenem kubanischen Ensemble stammt, welches mit der Familie Probst auf Tournee ist, an den Bungeeseilen vor dem Finale noch einmal für ein wahres Spektakel. Als zweite Truppennummer zeigten die acht südamerikanischen Artisten der Troupe Santos Rodriguez Flüge von der russischen Schaukel, die sie zu Tricks (3-Mann-Hpch, Sprung in Sessel) nutzten, die man sonst eher von Schleuderbrett-Truppen kennt.


Stephanie Probst, Sergiu Musanu und Utnier Hernandez

Alle üblichen Tricks ihres Genres - auch das Herumwirbeln eines Freiwilligen aus dem Publikum - zeigten die italienischen Geschwister Medini auf den Rollschuhen gleich zu Beginn des Programms. Manuel Medini war im zweiten Teil dann auch noch mit seiner leistungsstarken Handstanddarbietung zu Charleston-Musik sehen. Aus dem Saisonprogramm bekannt war der variantenreiche und spielfreudige kubanische Jongleur Daikel. Yoanna und Madeley wiederum - zwei entzückende Latino-Schönheiten - kamen während ihrer Antipoden-Arbeit mit zwei Rollen aus. Ihr Auftritt bestach allerdings durch interessante Wurfmuster und endete im Zwei-Mann-Hoch-zu-Trinka. Für die komischen Momente im Programm war Jim Bim zuständig. Der Lebensgefährte von Stephanie Probst zeigte neben seinem Trampolin auch die ansonsten von Lolli (Sonja Probst) bekannten Reprisen.  Carmen Leyseck moderierte in gewohnter Weise, wobei ihre Ansagen seltsam dumpf aus den Boxen kamen, und verhalf somit einem kleinen Mädchen zur Aufnahme in die Circuswelt. Dieses war der thematische Überbau für das diesjährige Programm-Motto „We are Family“. Pluspunkte der Show waren auch diesem Jahr wieder farbenprächtige Kostüme, druckvolle Live-Musik des Orchesters unter der Leitung von Gregor Pierchinski zu fast allen Darbietungen und vor allem die Lichttechnik von Andreas Probst, welche das Manegen-Geschehen in wunderbares Licht tauchte.

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Text: Benedikt Ricken; Fotos: Sven Rindfleisch