Ramona, Franz, Harry und Ashley Barelli
Diese setzt auf die
durchweg ansprechenden Darbietungen der Familie Spindler und ähnelt
so natürlich in weiten Teilen dem auf Saison gezeigten Programm:
Ramona Barelli und Salima Folco, die auch ihre Tücher-Nummer
präsentiert, reiten nacheinander zu mitreißender Musik eine Hohe
Schule. Franz Barelli eröffnet die Show mit sechs Kamelen, die im
Laufe der Darbietung mit vier Friesen anspruchsvolle Lauffiguren
zeigen, und ist später mit einem flotten Sechserzug Araber zu sehen.
Ashley Barelli - die Tochter von Ramona Barelli - kommt mit ihrem
Schaukelpony in die Manege und ist spätestens nach ihrem
Zwiegespräch mit Großvater Harry Barelli der Liebling des Publikums.
Der Direktor selbst steht zudem mit einem Achterzug Friesen in der
Manege. Schlusspunkt dieser Darbietung ist die Präsentation eines
ganz besonders talentierten Friesen, der sich als Steiger
produziert, einige Schulschritte absolviert und schließlich seine
Elastizität beweist, indem er auf einem kleinen Podest stehend, den
Kopf zwischen die Vorderbeine drückt. Einen überragenden
Publikumserfolg feiert abermals Timmy, der sich im Laufe der Show
vom Hausmeister zum gefeierten Clown wandelt. Vor allem seine
„Opera“ reißt, auch dank einerseits super aufgelegter und
andererseits überforderter Mitspieler, das Publikum zu wahren
Ovationen hin.
Truppe Lanik, Juan Pablo Martinez, Christian Walliser
Vier Darbietungen
wurden zusätzlich engagiert. Christian Walliser zeigt seine fünf
Tiger mit viel Körperkontakt und ordentlichen Tricks (Balkenlauf,
Sprünge). Die tschechische Truppe Lanik ist indes mit zwei
Darbietungen vertreten. Bei ihrer Perche-Nummer überqueren die drei
männlichen Gruppenmitglieder unter anderem im 2-Mann-Hoch eine
Leiter, um später, ergänzt um zwei Damen, auf dem Schleuderbrett den
Schlusspunkt zu setzen. Zu gefallen wissen hier insbesondere die
Stelzensprünge. Artistischer Höhepunkt ist allerdings die
mitreißende, voll ansteckender Fröhlichkeit vorgetragene Jonglage
von Juan Pablo Martinez (Mexiko) mit Keulen, Tischtennisbällen und
Sombreros samt Ausflug ins Gradin. Unterstützt werden die Artisten
wiederum vom großartig, stets die Vorstellung antreibenden
Live-Orchester, das im Gegensatz zur Saison in Frankfurt ohne Sänger
auskommen muss. Die Musiker sind ohne Zweifel einer der wichtigsten
Garanten für den Erfolg der Vorstellung.
Timmy Barelli
Das poetische Opening
und das emotionale Finale - inklusive Samba-Rhythmen, Konfettiregen,
Timmys My-Way-Trompetensolo und dem finalen Fall des samtblauen
Vorhangs - wurden ebenfalls aus dem Saisonprogramm entnommen, sind
demnach erfolgserprobt und verfehlen in ihrer Dramaturgie auch in
Frankfurt ihre Wirkung nicht. Der Familie Spindler-Barelli gelingt
es auch in ihrem Weihnachtscircus spielend eine begeisternde,
umjubelte Circus-Vorstellung zu kreieren, die kaum Wünsche offen
lässt. Stehende Ovationen und „Zugabe“-Rufe sind somit die fast
schon logische Konsequenz – und das völlig zu Recht. |