Golden Pyramids, Granadeiro Brothers, Francesco und Maximo
Dieses beginnt
mit einer Parade aller Artisten, an deren Ende Magier Christian
Farla den Weißclown Rui Luftmann hervorzaubert. Nachdem Luftmann
einige Worte der Begrüßung gesprochen hat, beginnt die Show mit
einer Kuh-Freiheit, vorgeführt von Manuel Frank, den wir im ersten
Programmteil auch noch mit seiner trickreichen Hunde- und
Ziegendressur erleben. Doch bevor es soweit ist, ist es an den
Kraftakrobaten der Golden Pyramids das erste artistische
Ausrufezeichen zu setzen. Ihnen folgt mit einem kurzen Auftritt am
Solotrapez Ilona Pistekova, die Lebensgefährtin von Louis Knie.
Gerade beim Circusfestival von Latina ausgezeichnet kommt die Truppe
Selnikhin nach Utrecht. Ihre Arbeit besticht nicht nur elegante,
ohne Absicherung durch einen Partner gelandete Sprünge, sondern ist
auch deshalb einzigartig, weil die Landung ausschließlich auf einer
wirklichen, durchgehend runden Stange ohne verbreiterte Landefläche
erfolgt. Anschließend geben Rui und Maximo Luftmann unterstützt von
Francesco alias Frank Bergmann das Bonbon-Entree. Maximo und
Francesco begleiten das Programm zudem mit kurzen Reprisen,
besonders bemerkenswert: ihre verblüffende Hand-auf-Hand-Einlage.
Schlusspunkt von Hälfte eins ist dann das Todesrad der Granadeiro
Brothers. Die Portugiesen verkaufen ihre Darbietung mit solch
überschäumendem Temperament, dass es die Zuschauer in der von uns
besuchten Vorstellung kaum mehr auf ihren Sitzen hält.
Louis Knie
jr., Truppe Iriston, Christian Farla
„Tempo, Tempo,
Tempo“ wird dann auch nach der Pause, im zweiten Programmteil, groß
geschrieben. Lediglich Maximo Luftmanns Orchester-Version sorgt für
eine kurze Atempause. Los geht es mit den Flying Mendes, die das
übliche Repertoire bieten, wobei der Dreifache in der besuchten
Vorstellung nicht gelingen will. Es folgt der holländische
Star-Illusionist Christian Farla, der vom Publikum begeistert
gefeiert wird, und vor allem mit seinem Entfesslungstrick unter
Wasser Staunen macht. Dann noch mal die Granadeiros, dieses Mal mit
einer eher unspektakulären Bola-Bola-Show. Ihnen folgt Louis Knie
junior mit einer ausgereiften Pferdefreiheit, inklusive eines Blocks
mitreißender Dacapi. Ebenso mitreißend: der junge Jongleur Juan
Pablo Martinez, der mit Keulen, Tischtennisbällen und Strohhüten
geradezu durch die Manege und den Zuschauerraum irrlichtert. Doch es
geht immer noch etwas schneller, wie als Schlussnummer die Truppe
Iriston beweist. Angetrieben von fiebriger Livemusik jagen die
russischen Reiter durch die Manege. Und wie bereits am Schluss des
ersten Teils bei den Granadeiros Brothers zeigt sich das Publikum
auch jetzt total entfesselt. Frenetischer Applaus.
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