Sonst aber blieb in Trier
alles wie gewohnt: Auch in diesem Jahr hoffte man vergeblich,
die weihnachtliche Atmosphäre des gemütlichen Vorzelts auch im
Spielzelt anzufinden. Konnte sich aber wie in den vergangenen
Jahren mit einem wirklich sehenswerten, stark besetzten Programm
trösten, das traditionell vom Weihnachtsmann und tanzenden
Weihnachtsfrauen eröffnet wurde. Das folgende Spektakel huldigte
dann ohne Schnörkel dem klassischen circensischen Dreiklang aus
Tieren, Clowns und Akrobaten.
Willy und Charly
Quaiser, Truppe Yasky, Trampo Brothers
Für den komischen
Part war erneut die Familie von Jacky Quaiser zuständig. Nachdem
Willi, Charly und Jacky das Trierer Publikum im letzten Jahr mit
dem Bienchen-Entree begeistert hatten, kombinierten sie in
diesem Jahr „Aufladen, Abladen“ und eine Zielscheibe zu einem
herzerfrischenden Auftritt. Mit Spielfreude, eigenständigen
Ideen und zündenden Gags avancierten die drei rasch zu
Publikumslieblingen, die jedem Circusprogramm klassischer
Prägung gut zu Gesicht stünden. Stark besetzt war in diesem Jahr
aber auch der artistische Bereich. Den größten Anklang beim
Publikum fanden dabei die drei Trampo-Brothers, die auf dem
Trampolin mit Humor und akrobatischem Können überzeugten.
Leistungsstark auch die Truppe Yasky deren zwei Auftritte (Handvoltigen,
Russischer Barren) allerdings unter der durchgestylten, null
Lebensfreude ausstrahlenden Choreographie litten. Erfrischend
mitreißend dagegen die Auftritte der Geschwister Vanessa und
Emanuel Medini, die ihre Darbietungen (Handstand, Vertikalkette,
Rollschuh) mit typisch italienischem Charme perfekt zu verkaufen
wissen.
Dieter
Dittmann |
Herausragende
Nummer mit Tieren war in diesem Jahr zweifellos die
Tigerdressur von Dieter Dittmann, die mit großem
Trickreichtum (Sprung durch Papierreifen, Steiger)
besticht. Zahlreiche Tricks hat auch Andreas Quaisers
indischer Elefant Baby auf Lager, der gemeinsam mit zwei
Kamelen arbeitet. Die martialische, einem
Science-Fiction-Film entlehnte Präsentation bleibt aber
trotz der schönen Kostüme Geschmacksache. Als dritte
Tiernummer präsentierte Georgia Riedesel vier sibirische
Steppenkamele. Pech hatte der Trierer Weihnachtscircus in
diesem Jahr mit der als Hauptattraktion verpflichteten
Magicshow von Mohamed Cheddadi. |
Der Franzose, der
mit Sylvana Biasini verheiratet ist und seine Nummer als Michael
Jackson präsentiert, erreichte nämlich überraschend das Finale
der französischen Version der TV-Show das „Supertalent“ und
konnte wegen der Aufzeichnungen nicht alle Shows in Trier
absolvieren. Die von Cheddadi organisierte Ersatznummer wiederum
konnte nicht überzeugen: Gerade mal drei Tricks wurden endlos in
die Länge gezogen.
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