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Ravensburger Weihnachtscircus 2009
www.weihnachtscircus-rv.de ; 55 Showfotos

Ravensburg, 2. Januar 2010: Nach der gelungenen Premiere des Ravensburger Weihnachtscircus im vergangenen Jahr sind wir heuer bereits mit einigen Erwartungen im Gepäck zur zweiten Auflage in den Allgäu gefahren. Und wurden, soviel sei vorab verraten, nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Die von Elmar Kretz organisierte Veranstaltung hat 2009 einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Ursächlich dafür ist in erster Linie der Umzug von der Oberschwabenhalle in das ehemalige Zauberwald-Chapiteau.

Das Zelt weist zwar durchaus einige Gebrauchsspuren auf, schafft aber Atmosphäre und erlaubt es Kretz überdies dem Ravensburger Publikum, Elefanten und Darbietungen mit komplizierten Luftapparaten zu präsentieren – beides war in der Halle nicht möglich.  Neben der Spielstätte inklusive dem ehemaligen Gradin von Louis Knie und dem alten Artisteneingang des Heilbronner Weihnachtscircus beherbergt das Sechs-Mast-Zelt auch den Restaurationsbereich.


Finale, Andre und Frisco, Olga Simet

Bei der Programmzusammenstellung ist Kretz auch diesem  Jahr dem klaren Konzept folgt, Circus auf hohem Niveau in ästhetischer Verpackung zu bieten. Das Ensemble ist dabei gar nicht mal besonders üppig, beinhaltet allerdings ausschließlich gute bis erstklassige Darbietungen, die Regisseur  Louis Knie senior zu einem wunderbaren Ganzen zusammengefügt hat. Ganz zauberhaft zum Beispiel das Finale, das zwar im Wesentlichen der aus Heilbronn und Karlsruhe bekannten Choreographie folgt, aber in Ravensburg durch den mitreißenden Live-Gesang von Olga Simet zusätzlichen Drive bekam. Immens dazu beigetragen, dass die Ravensburger Show ohne Zweifel zu den unterhaltsamsten der Weihnachtscircus-Saison 2009/10 gehörte, haben aber auch die Clowns Andre und Frisco. Solo begeisterte Andre mit seinen bekannten, aber immer wieder urkomischen Reprisen und gemeinsam zelebrierten die beiden geradezu ihr Tapezierer-Entree.


Duo Simet

Das größte Ausrufezeichen im artistischen Bereich setzte wiederum das Duo Simet auf dem Hochseil. Ohne jede Absicherung zeigten die beiden in eleganten weißen Kostümen schwierige Tricks in Serie (Stand auf Stuhl, Stelzenlauf, Sprung über Partnerin) und beendeten ihre Darbietung, indem sie im Zwei-Mann-Hoch das Schrägseil herunterliefen. Stark auch das Duo Ying Ling, das mit seiner eleganten wie kraftvollen Kombination aus Equilibristik und Tücher-Antipoden begeisterte und in seiner Zweitnummer aufgespannte Regenschirme mit den Füßen jonglierte. Optimal platziert wurde die fünfköpfige Afrikanertruppe Black Wizard (Limbo, Reifenspringen, Pyramidenbauen), die als Schlussnummer noch mal für Stimmung im Chapiteau sorgte. Komplettiert wurde das artistische Aufgebot durch Josy Cassellys longengesicherte Abfaller am Schwungseil. Kaum Wünsche offen lässt auch der tierische Bereich. Sind doch hier alle klassischen Circus-Großtierarten (Pferde, Elefanten, Raubtiere) vertreten. Francois Meise präsentiert seine beiden herrlichen afrikanischen Elefantenkühe unschlagbar gelassen. Yvonne und Knut Muderack zeigten ihre um einen Hund ergänzte Raubtierkinderstube (vier weibliche, ein männlicher Löwe) mit dem notwendigen Augenzwinkern, aber bereits mit einigen feinen Tricks. Und Elmar Kretz führte, wie im letzten Jahr, einen einst von Louis Knie dressierten Achterzug-Araber vor.

Zum vollkommenen Circusglück fehlt nun eigentlich nur noch ein Live-Orchester und vielleicht die ein oder andere zusätzliche artistische Darbietung. Da das auch Veranstalter Elmar Kretz ähnlich sieht, müssen wir womöglich gar nicht mehr lange darauf warten. Zumal auch die zweite Auflage des Ravensburger Weihnachtscircus ein wirtschaftlicher Erfolg war: Knapp 20.000 Gäste wurden gezählt, das waren immerhin 5000 mehr als vor Jahresfrist.

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Text und Fotos:
Sven Rindfleisch