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Offenburger Weihnachtscircus 2009
www.offenburger-weihnachtscircus.de ; 65 Showfotos

Offenburg, 3. Januar 2010: Nein, spektakulär war das Programm des Offenburger Weihnachtscircus in diesem Jahr ganz sicher nicht. Dafür gehörte die Show der 14. Auflage des von Anja Oschkinat veranstalteten Weihnachtscircus aber ohne Zweifel zu den schönsten, stimmungsvollstem, die in diesem Jahr in Deutschland zu sehen waren. Dass die Offenburger Show die Herzen der Zuschauer berührte, lag vor allem an Clown Totti Alexis, der bereits im dritten Jahr den berühmten roten Faden spann.


Totti und Charlotte Alexis

Mit vorher nie gesehenen Reprisen gelang dem temperamentvollen Clown tatsächlich das Kunststück, im Verlauf der Show eine charmante, kleine Geschichte zu erzählen, die die einzelnen Teile zu einem großen Ganzen zusammenfügte. Totti hat Hunger, wird aber gleich zu Beginn der Show von Manegensprecher Klaus Kaulis darauf hingewiesen, dass es sich für Artisten nicht gehört, während der Arbeit zu essen. Und so werden sämtliche Versuche Tottis, doch noch etwas in den Magen zu bekommen, unterbunden. Entweder von Klaus Kaulis oder in einem hinreißenden Entree sogar von Erwin Frankellos Elefantenkuh Citta. Erst am Ende der Show, nach dem „großen Finale“, bekommt Totti dann die Erlaubnis seinen Hunger zu stillen. Doch Totti wäre nicht Totti, wenn er dazu nicht das gesamte Ensemble einladen würde. Und so stürmen noch mal alle Artisten in die Manege und errichten eine große Tafel, an der sie gemeinsam Wein trinken und Pasta speisen. Schöner kann eine Show kaum zu Ende gehen.


Clio Togni, Willi Colombaioni, Deborah Maloku

Italienisches Flair versprühte aber nicht nur das Finale, sondern die gesamte Show. Das lag natürlich nicht zuletzt an Regisseur Andrea Togni, der Anja Oschkinat bei der Auswahl der Artisten berät. Und so hatte Togni heuer gleich vier Darbietungen mit nach Offenburg gebracht. Willi Colombaioni jonglierte sicher und ausdauernd mit fünf Keulen, Tognis hübsche Tochter Clio produzierte sich mit Handständen und an einem Kronleuchter und Togni selbst flog zum wiederholten Mal als „Engel von Offenburg“ durch das Chapiteau. Dazu kamen Franco und Adele mit ihrer Papageien-Revue sowie die Spanierin Deborah Maloku (Luftring kombiniert mit Tüchern). Artistisches Highlight wiederum waren die Gebrüder Alvarez, die auf dem doppelten Sprungseil gewagte Kapriolen und Sprünge zeigten.

 
Familie Casselly

Großen Anklang beim Publikum fand aber auch die Familie Casselly, die eindrucksvoll bewies, dass Tugenden wie Lebensfreude, Temperament und Charme, die gemeinhin südländischen Artisten zugeschrieben werden, auch in Deutschland zuhause sind. Antonio zeigte seine temporeichen Hunderevue, seine Partnerin Romina ließ ausdrucksstark die Hula-Hoop-Reifen-Kreisen. Jonny Casselly wiederum präsentierte einen 5er-Zug andalusischer Hengst und brillierte gemeinsam mit seiner Frau Jessica in einem trickstarken Pas des deux. Alle drei Brüder zusammen begeisterten zudem mit ihren „Jump and Dance“ überschriebenen Kaskaden.

 

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Text und Fotos: Sven Rindfleisch