Dazu taucht er im Laufe der
Vorstellung reihum in den verschiedenen Zuschaueraufgängen auf.
Über seine Zwischenspiele kann man herzlich lachen, eine
Verbindung zu den artistischen Nummern gibt es nicht. Die 16
Darbietungen – darunter viele Truppen - sind allesamt richtig
stark und werden entsprechend vom Publikum gefeiert. Mit diesem
imposanten Aufgebot würden anderswo wohl zwei bis drei Programm
bestückt werden.
Truppe Tsisov, The
Bikers
Zu Beginn der beiden
Programmteile ist jeweils ein Fangnetz aufgebaut. Zum Start der
Show dient es den Heros als Sicherung am Flugtrapez. Die
jugendliche russische Truppe zeigt gute Ansätze, in der
besuchten Vorstellung gehen nahezu alle Sprünge ins Netz.
Beeindrucken dagegen, mit welcher Sicherheit die Truppe Tsisov
auf dem Hochseil in verschiedenen Ebenen agiert. Die
aberwitzigen, in Monte Carlo mit einem Silbernen Clown
prämierten Spitzenleistungen, werden auch in Kassel begeistert
gefeiert. Ein drittes, vertikal aufgehängtes Netz dient den
Bikers als Landefläche für ihre hohen Sprünge von der russischen
Schaukel. In ihrer Erstnummer zeigen die sechs Moldawier, jetzt
ergänzt um eine junge Dame, ihre bekannten Sprünge auf
überdimensionalem Autoreifen. Diese einzigartige Darbietung mit
ihrem rockigen Präsentationsstil würde auch perfekt in ein Flic
Flac-Tourprogramm passen.
Truppe Kanakov,
Kourbanov, Desire of Flight
Das gilt natürlich ebenfalls
für die Motorrad-Ikarier Kourbanovs, die schon richtige Flic
Flac-Klassiker sind und auch In Kassel als Schlussnummer vom
Publikum heftig umjubelt werden. Ähnlich in die Höhe schnellt
der Applauspegel beim Strapaten-Duo Desire of Flight. Ihre
Darbietung kommt im hohen Flic Flac-Chapiteau besonders gut zur
Geltung und überzeugt mit zahlreichen gewagten Haltetricks sowie
ungesicherten Abfallern. In Punkto Leistung können sie mithin
problemlos bei Flic Flac auftreten, hinsichtlich Kostümauswahl –
und natürlich auch Leistung – passen sie allerdings besser in
ein klassisches Hochglanz-Programm, wie das von Roncalli.
Gleiches gilt für die Truppe Karnakovi mit ihrer flotten Kür am
russischen Barren, die durch perfekt gestandene Schrauben und
Salti überzeugt. Flieger
Sergey
Mazurin ist außerdem solo an der Vertikalkette zu sehen.
Anatoli Zhukov, Tyrone Laner, Get
the shoe, Crazy Flight
Von ihren Auftritten bei
klassischen Circusunternehmen bekannt sind Anatoli Zhukov, Val
de Fun und Karl Ramwell. Zhukovs Wasserfontänen und Feuersäulen
faszinieren auch das Kasseler Publikum. Sein Outfit fügt sich
hingegen nicht ganz ins coolen Flic Flac-Ambiente Der
Krone-erprobte Val de Fun ist mit zwei Auftritten zu sehen
(Schleuderbrett und Trapez), die deutlich gestrafft wurden und
dadurch an Wirkung gewinnen. Karl Ramwell jongliert im
klassischen Stil routiniert mit Fußbällen und Keulen. Als
Bodenjongleur bedient er mit Bällen ein Keyboard.
Ausschließlich mit
Keulen arbeitet hingegen das Duo „Get the shoe“ und hat dabei
seine raffinierten Jonglagen in eine kleine Geschichte mit
Kampfkunfsteinlagen verpackt. In eine perfekte Choreographie
sind auch die Handvoltigen und Handstände der Crazy Flight
junior verpackt. Komplettiert wird
das Programm
von Tyrone Laner und
Partnerin. Die Messerwurfdarbietung der beiden Italiener fällt
vor allem wegen ihrer aufreizenden Präsentation und dem Einsatz
von brennenden Messern aus dem Rahmen
des in diesem Genre gewohnten. Larissa Kastein ist in der
besuchten Vorstellung nicht aufgetreten.
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