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Bonner Weihnachtscircus 2009
www.bonner-weihnachtscircus.de

Bonn, 31. Dezember 2009: Nachdem das Programm des Bonner Weihnachtscircus im letzten Jahr aufgrund einer sonderbaren Regie, die sämtliche starke Nummern im ersten Programmteil platzierte, nur bedingt überzeugen konnte, ist es Veranstalter Manuel Fischer in diesem Jahr gelungen, eine durchweg gelungene Show auf die Beine zu stellen. Als Glücksgriff entpuppte sich dabei insbesondere die russische Truppe Drobot. Trotz ihres ganz im Stil des sowjetischen Staatscircus gehaltenen, etwas altmodisch wirkenden Auftretens fanden die sechs russischen Artisten  großen Anklang beim Publikum.

Und zwar sowohl mit ihren variantenreichen Sprüngen auf dem russischen Barren als auch mit ihren abenteuerlichen Perche-Tricks, darunter Stelzenlauf. Begeistert beklatscht wurde auch das Trio Jung mit seiner trickstarken Gruppen-Jonglage: schnelle Passings, gewagte Übergaben von fünf Keulen und starke Solotricks faszinieren das Publikum. Lediglich das wilde Outfit (Lederklamotten und Rockermähnen) der drei ist Geschmacksache. David Jung ist zudem mit einer Handstand-Nummer zu sehen, die interessante Tricks zu bieten hat, aber leider arg hölzern verkauft wird und unter der schlechten Bandmusik leidet.


Truppe Drobot, Clownsduo Grigorescu, Trio Jung

Dabei ist auch die dritte Auflage des Bonner Weihnachtscircus, die erneut in den ehemaligen, violetten Zeltanlagen von Da Capo stattfand, mit einem veritabel aufspielenden Orchester ausgestattet. Jenes beweist seine Vielseitigkeit vor allem im Zusammenspiel mit dem vom Circus Barum bekannten Clownsduo Grigorescu, das auch das Bonner Publikum mit seinem Entree der Ein-Frau-Kapelle verzaubert. Ihre beiden zusätzlich gezeigten Reprisen sind dagegen noch ausbaufähig. Gleiches gilt für die Kostümillusionen von Natascha und Marina Egorova, die ihre Wirkung auf die meisten Zuschauer dennoch nicht verfehlen.


Lesley Fischer, Gino Edwards, Quaid Weisheit

Treffsicherheit bewies Veranstalter Manuel Fischer auch bei der Auswahl der Tierdressuren. Allen voran Rene Farell mit seinen vier goldfarbenen Tigern, die der Sohn von Dieter Farell zu mannigfaltigen Tricks (Hochsitzer, Rollover, Reifensprung, Steiger) anleitet. Eine Menge Kunststücke beherrschen auch die beiden asiatischen Elefanten, die Quaid Weisheit mit stoischer Gelassenheit vorführt. Gekonnt auch die souveräne Präsentation eines herrlichen 6er-Zugs weißer Araber durch Lesley Fischer – der Partnerin von Manuel Fischer. Die Araber gehören Gino Edwards, ehemals Pferdepalast. Edwards ist auch in Bonn vor Ort und lässt es sich nicht nehmen, seinen komischen Esel „Manolito“ und den andalusischen Hengst „Ursus“ selbst vorzuführen.

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Text und Fotos: Sven Rindfleisch