Alicia Spindler, Vanessa und Emanuel
Medini, Familie Spindler
Nach einem kurzen inszenierten Opening mit einem Weihnachtsmann,
startet ein interessantes Nummernprogramm. Es wird von Bettina
Richter moderiert und man wünscht sich schon einige Male, dass ihr
Redeschwall weniger intensiv das Geschehen überlagere. Außer den
Dressurnummern ist lediglich Madleen mit ihrer Arbeit am Ringtrapez
aus dem Saisonprogramm zu sehen. Den Reigen der Tierdressuren
eröffnet die Kamelkarawane. Als Da Capo folgt Giraffe Shakira.
Ebenfalls im ersten Programmteil arbeitet Direktor Alois Spindler
mit seinen Pferden. Der Freiheit zweier weißer Araber folgt ein
achter Zug Friesen. Weiterhin reitet Diana Spindler eine Hohe
Schule. Im zweiten Programmteil präsentiert Familie Spindler ihre
vier afrikanischen Elefanten. Ihre beiden Kinder, Alicia und Nico,
zeigen einige akrobatische Tricks auf den Tieren, Nico unter anderem einen Handstand auf
den Stoßzähnen. Als Höhepunkt und Zugabe sind
Flusspferd Jedi und Nashorn Hulk in der Manege präsent.
Der artistische Teil des Programms wurde, wie
schon angedeutet, für das Weihnachtsgastspiel vollkommen neu
zusammengestellt. Als erstes sehen wir die Rollschuhshow des Duo
Medini. Die genreüblichen Tricks werden elegant präsentiert und auch
ein Zuschauer darf einige schnelle Runden auf den starken Armen der
beiden erleben. Emanuel Medini arbeitet im weiteren Programmverlauf
eine klassisch verkaufte Handstandnummer. Die üblichen Tricks werden
kraftvoll und sicher geboten. Vanessa Medini arbeitet eine
Luftnummer an Ketten. Diese, anstelle von Strapaten eingesetzt,
sorgen mit entsprechender Präsentation für einen sehr modernen Touch
im Programm.
Truppe Lanik,
Flying Brusnikins
Mit mehreren
Auftritten ist die tschechische Familie Janecek vertreten. Ein Sohn
ist als Reprisenclown des öfteren zu erleben. Als Carnellis bringt
die komplette Familie klassische Clownerie. Mit reichlich Musik
verkauften sie eine Anzahl flacher bemühter Gags und erreichen nur
ganz partiell ihr Publikum. Die beiden Damen der Truppe sind mit
einer der üblichen Hula-Hoop-Darbietungen ein weiteres Mal in der
Manege vertreten. Aus Sankt Petersburg kommen die Flying Brusnikins.
Ihre Kür am fliegenden Trapez zeigt nur wenige Flüge, keine
Höchstschwierigkeiten, wird aber mit bemerkenswerter Präzision und
Eleganz von den Fliegern geboten. Für die artistischen Höhepunkt in
diesem Weihnachtscircus sorgt die Truppe Lanik. Als Pausennummer
platziert zeigen die drei Söhne des Truppenchefs eine
erstklassige Perch-Darbietung. Die Trickfolge ist beachtlich und
zeigt unter anderem das Überqueren einer Leiter mit einem Partner auf der
Spitze der Stirnperch. Abschließend zeigen sie die Balance auf zwei
Perchstangen übereinander. Der Akteur in der Mitte, auf der vom
Untermann auf der Schulter ausbalancierten Perch stehend, hält
seinerseits die Stange auf der Stirn, auf der der Obermann einen
Handstand direkt in der Kuppel des Chapiteaus ausführt. Als
siebenköpfige Truppe, die ältere Generation und zwei junge Frauen
sind hinzugekommen, bestreiten sie die Finalnummer am
Schleuderbrett. Mit viel Schwung und Präzision werden die Sprünge
ausgeführt. Bemerkenswert, dass diese Nummer ausschließlich von
erwachsenen Artisten ausgeführt wird und auf die Mitwirkung von
Kindern oder Jugendlichen als Flieger verzichtet wird. Gelandet wird
teils auf einem Kissen oder auf den Schultern eines oder mehrerer
Untermänner. Höhepunkt der Evolutionen sind Stelzensprünge im Stile
der Balkanskitruppe. Das obligatorische Finale schließt sich an und
beendet auch diese Vorstellung, die nach eher verhaltenem Beginn
speziell im zweiten Teil guten, sehenswerten Circus bot.
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