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Trierer Weihnachtscircus 2007
www.weihnachtscircus-trier.de

Trier, 2. Januar 2008: Bereits zum dritten Mal präsentierten Rosita und Joachim Sperlich (Circus Romanza) in diesem Jahr ihren Trierer Weihnachtscircus. Und wie in den vergangenen Jahren auch boten sie ihrem Publikum ein richtig starkes Programm, das dem familienfreundlichen, klassischen Circus verpflichtet war. Zusammengehalten wurde der bunte circensische Mix bereits zum zweiten Mal durch den französischen Sprechstallmeister Damien Tolon. Auf weitere Inszenierungsideen und ein Orchester wurde dagegen verzichtet.

Wermutstropfen am Rande: Die weihnachtliche Atmosphäre des gemütlichen Vorzelts sucht man im eigentlichen Spielzelt leider vergebens. Vor allem der Artisteneingang wirkte etwas trostlos. Das ändert freilich nichts daran, dass der dritte Trierer Weihnachtscircus mit einem wirklich sehenswerten Nummernprogramm auftrumpfte.


Duo Splash, Familie Mruz, Duo Gerasimov Varesko

Besonders stark besetzt war in diesem Jahr der artistische Teil. Gleich mehrfach waren Artisten aus der Ukraine vertreten: Das Duo Splash zeigte am Haltestuhl unter anderem den Zahnhang-Wirbel, die Terskiy Brothers wirbelten am Reck und zwei Mitglieder der Truppe präsentierten als Duo Gerasimov Varesko eine kraftstrotzende Kür an Netz-Strapaten. Während die Vorgenannten der modernen ukrainischen Circus-Tradition entstammen und somit Wert auf eine stimmige, moderne Inszenierung ihrer Nummern legen, arbeiten die Mitglieder der ebenfalls aus der Ukraine stammenden Familie Mruz eher traditionell. Mutter Valentina Mruz zeigt in einem nicht wirklich vorteilhaften Kostüm eine leistungsstarke Schwungtrapez-Nummer, ihr Mann Robby ist als Reprisenclown unterwegs und Sohn Alex Mruz präsentiert gewagte Balancen auf der Rola Rola.


André Riedesel, Maik und Rene Sperlich, Gebrüder Casselly, Los Alamos

Darüber hinaus bewies der Trierer Weihnachtscircus aber auch, dass gute und vor allem begeisternde Artistik auch in deutschen Circusfamilien zuhause ist. Völlig aus dem Häuschen geriet das Trierer Publikum etwa bei den Los Alamos und ihrer konkurrenzlos guten Messerwurfshow. Wahre Beifallsstürme ernteten auch die Gebrüder Casselly mit ihren charmant und augenzwinkernd präsentierten „Jump and Dance“-Kaskaden. Guter Verkauf zeichnete auch die Nummern von Jongleur André Riedesel sowie der Direktionskinder Maik und Rene Sperlich aus. Die beiden zeigten ihre Handstände heuer auf einem PS-starken Trike.

 

Quantitativ etwas dünner besetzt war der tierische Teil. Während Karah Kavak das Publikum mit seinen sieben Krokodilen zurück in eine längst vergessene Circuszeit versetzte, bewiesen die Gebrüder Casselly auch als Dresseure Ausstrahlung und Klasse. Antonio Casselly brillierte mit einer furiosen Hundedressur und Johnny juniors 4er-Zug Pferde überzeugte vor allem durch einen ungewöhnlichen Schlusstrick: Johnny Casselly jr. lässt sich von seinem vierbeinigen Manegenpartner durch die Manege jagen und animiert das Pferd anschließend zum Steigen.

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Text und Fotos: Sven Rindfleisch