Thomas Salsky |
Im Vorzelt, das hübsch
weihnachtlich geschmückt wurde, sind vielfältige
Verkaufsstände aufgebaut. Auch das Chapiteau-Innere wurde
dekoriert, lediglich der absolut schmucklose, nur aus einem
gespannten roten Stück Stoff bestehende, düster wirkende
Artisteneingang will nicht so recht ins ansonsten freundliche
Ambiente passen. Der Besuch ist gut an diesem
Samstagnachmittag und nach der Begrüßung durch den Herrn
Direktor startet das Programm mit einer der zahlreichen
Luftnummern. Die Schweizerin Virginie Veille arbeitet sehr
kraftvoll am Trapez. Zahlreiche verschiedene Tricks, wie
Fersen- und Genickhang werden ohne jeden Vorteil sicher und
flüssig gearbeitet. In einem zweiten Auftritt sehen wir sie in
einer modern choreographierten Darbietung an den
Strapatentüchern. Thomas Salsky arbeitet zunächst auf der
Rola-Rola. Die gängigen Tricks werden sicher präsentiert. |
Sandro Fischer, Julio
Suarez,
Natalia Egorowa
Der Kolumbianer Julio Suarez erweist sich als wahres Mulitalent in
der Manege. Zunächst besteigt er das, aufgrund der
Chapiteaukonstruktion ein wenig niedriger angebrachte, Hochseil.
Zusammen mit Partner Angelo ist er als Untermann in einer
Hand-auf-Hand Nummer zu sehen. Ebenfalls gemeinsam jonglieren die
beiden Artisten mit Ringen, Keulen und Bällen, wobei Julio auch die
Mundjonglage mit bis zu drei Pingpongbällen beherrscht. Die
Tierdressuren kommen aus dem Hause Fischer. Sandro, ein Bruder des
Chefs bringt vier große Steppenkamele in die Manege. Seine Frau
Leslie dirigiert zunächst gekonnt zwei Welsch-Ponys durchs
Manegenrund. Im zweiten Programmteil zeigt sie eine perfekt laufende
Freiheit mit vier Friesen, die mit ihrem hellblauen Zaumzeug sehr
gut zur Geltung kommen.
Mit dem Vertikalseil von Denise, der Partnerin von Manuel Fischer,
erleben wir eine weitere Darbietung unter der Kuppel. Wieder einmal
zeigt sich, dass Clownerie ein schwieriges Fach ist. Ein junger Mann
namens Joe versucht mit einigen Reprisen dem Publikum ein Lachen zu
entlocken. Aufgrund einer Handgelenksverletzung im Vorfeld des
Weihnachtscircus fiel Handstandartist Juroslav Volkansky aus. Auch
in der Quickchange-Illusion seiner Mutter Natalia Egorowa, sie war
bei Franz Althoff’ s Moskauer Staatscircus zusammen mit ihren
Schwestern auf Rollschuhen und im Pferdepalast als Illusionistin
engagiert, konnte er nicht mitwirken.
Ihn vertrat
Ronny Fontner, der sich hervorragend in die Illusionsshow einfügte.
Thomas Salsky |
Zudem sahen wir
Fontner mit seiner Tellerjonglage, die er mit einigen
akrobatischen Tricks anzureichern versteht. Den Schlusspunkt
setzt das Duo Salsky am Todesrad. Das Rad ist nur mit einem
Kessel ausgestattet, so dass die Tricks sämtlich nur von
Thomas Salsky ausgeführt werden. Seine Partnerin indes dreht
die ganze Zeit Loopings auf dem Rahmen der anderen Seite
stehend, um so für den Gewichtsausgleich und das Rundlaufen
des Rades zu sorgen. Begeistert applaudierend verabschiedet
sich das Publikum nach mehr als zweieinhalb Sunden
Programmdauer nach einem kurzen Finale von den Akteuren.
Direktor Manuel Fischer verabsäumt es nicht, bereits jetzt für
die nächste Ausgabe seines Weihnachtscircus an gleicher Stelle
die Werbetrommel zu rühren und verspricht, mit einem noch
attraktiveren und vollkommen neuen Programm zum Jahresende
zurück zu kehren. |
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