Zutiefst enttäuscht war ich auch
von der Schlussnummer: dem Schleuderbrett der
russischen Dosov-Truppe. Nicht nur, dass Kostüme
und Inszenierung schrecklich martialisch
ausgefallen sind, nein auch von der Leistung her
war das keine Schlussnummer. Zugegeben, es gab
interessante Sprünge, aber eine
Schleuderbrett-Nummer ohne Fünf-Mann-Hoch? Dem
Publikum freilich hat es trotzdem gefallen, es
feierte das ganze Ensemble im anschließenden
Finale mit stehenden Ovationen. Was ja auch in
Ordnung geht, wenn man bedenkt, dass ich hier auf
höchstem Niveau kritisiere. Denn wie bereits
gesagt, in Stuttgart war auch in diesem Jahr
wieder das Beste der internationalen Circusszene
versammelt.
Les Rosyann, Duo Mak, Florian
Richter-Truppe
Herausragende
Highlights: die Gvozdetskaya mit ihrem poetisch
inszenierten russischen Barren, die abgefahrenen
Tricks der russischen Perche-Truppe Khailafov und
das Duo Mak mit seinen Wahnsinnstricks
(Zahnhang-Wirbel) am Haltestuhl. Beeindruckend,
aber etwas behäbig präsentiert: das große
Flugtrapez aus China. Toll auch die
Jockey-Reiterei der Florian Richter Truppe, die
zwar etwas unsicher wirkte, aber endlich mal
unverfälschte Circusatmosphäre ins weite Rund
zauberte.
Peter Goesmann, Curatola, Duss
Letzteres
kann man sicher auch den Handvoltigen der
Curatolas, den Duss-Seelöwen und auch den Les
Rossyann Clowns attestieren. Wobei die Rossyanns
bei aller erkennbaren Klasse bis zum Schluss wie
Fremdkörper wirkten, was aber vor allem an der
Inszenierung liegen dürfte, die zu sehr auf den
omnipräsenten Ansager Peter Goesmann
zugeschnittenen war, der das Programm bisweilen
zerredete.
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