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Arnheim, 28. Dezember
2006: “Wereld Sterren Circus presenteert Jubileum Circus” - der
Weltweihnachtscircus präsentiert sein Jubiläumsprogramm,
versprechen uns die Werbebotschaften des Veranstalters zur
fünfzehnten Edition in der “Rijnhal“. Die große lang gestreckte
“Rheinhalle” mit ihrem hohen Tonnendach hat eine gewisse
Ähnlichkeit mit älteren Flugzeughangars. Ein paar
Circuszaunelemente mit ihren Leuchten vor dem Haupteingang
betonen eher die Tristesse als dass sie Circusatmosphäre
vermitteln. Überraschend
dann die stimmungsvolle Gestaltung des
Halleninnern im Bereich des “Vorzeltes“. Ein wundervolles
nostalgisches Karussell lässt seine zahlreichen Dekorationen aus
geschliffenem Glas im Licht funkeln, seine Musik füllt den Raum. |
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Zwei
Verkaufscontainer mit der darauf installierten
Licht- und Tonregie, Zeltdach und Leuchtschrift
sind vor dem Gradin zu einer Art Circusfassade
mit Haupteingang arrangiert. Zäune mit
Lichterbögen, Eingangszelt mit Kostümen und
Schminkspiegel, halbe Raubtierkäfige und kleine
Manegen aus Strohballen in den Einräder und
Jonglageutensilien liegen erzeugen
Circusatmosphäre. Der
größte Hallenteil, den logischerweise Manege
und Gradin beanspruchen, zeigt sich, außer zwei
Christbäumen, leider total schmucklos. Komplett
mit Schalensitzen bestückt, bietet die sehr hoch
aufragende achteckige Konstruktion, sie gehört
zur Halle, rund 2100 Personen Platz. Der
hinterste Hallenbereich ist komplett durch
raumhohe Stoffbahnen abgetrennt und dient als
Sattelgang. Vor dieser gewaltigen dunkelroten
Stoffwand wirkt das Musikerpodium und der
darunterliegende Artisteneingang winzig.
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Haryzanov
Clowns, Gebrüder Lagronis, Althoffs Kühe
Für
die Jubiläumsshow wurde kurzerhand der
komplette Circus von Alberto Althoff
engagiert. Das Saisonprogramm (Gebrüder
Lagroni - Kaskadeur und Strapaten,
Claudia Bremlov - Antipoden, Kenia Boys -
Limbo-Show und Pyramiden, Haryzanov
Clowns, Yussuf - Kraftjonglage,
Christopher Rodogell - Jongleur, Alberto
Althoff - Kuhfreiheit) wurde in drei
Punkten geändert. Eva Julie Christie mit
ihren Großillusionen, Hula-Hoop-Show von
Maria sowie eine zehnhöckerige
Kamelfreiheit unter der Peitschenführung
von Alberto Althoff kamen neu hinzu. Zu der ungewöhnlichen
Anfangszeit um 12:30 ist die Vorstellung
gut besucht, aber es will sich keine
Stimmung einstellen. Der im Chapiteau
gut, flott und modern inszenierte
Programmablauf wird hier zäh und mit
deutlichen Längen auf fast drei Stunden
gedehnt. Die allermeisten Auftritte
wirken uninspiriert abgespult, während
die Zuschauer diese reichlich
desinteressiert mit Applaus sparend über
sich ergehen lassen. Lediglich
Christopher Rodogell sucht verstärkt
Beifall einfordernd den Kontakt zum
Publikum, das nur bei der folgenden
Blues-Brothers Variante der Lagronis ein
wenig mitgeht. Die acht Musiker verleben
eine geruhsame Zeit. Nur viermal pro
Vorstellung, Ouvertüre, beide Freiheiten
und nach dem Finale, ist ihr Einsatz
gefragt. Die eingespielte Musikkonserve
unterstützt die Darbietungen in keiner
Weise. Sie ist weitestgehend ohne Bezug
zum Geschehen, wirkt wie zufällig
eingespielt. Das an einem Ring über
der Manege installierte Circuslicht kommt
nicht zur Geltung, da die Neonbeleuchtung
der Halle diese fast taghell erleuchtet. |
Die fehlende Atmosphäre
dieser Veranstaltung ist auch auf das nicht
vorhanden sein der engen Hülle eines
mittelgroßen Chapiteaus zurückzuführen. Die
gesamte Konzeption dieses Programms ist nicht
dazu angetan, eine Halle der gegebenen
Dimensionen zu füllen.
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Text und Fotos: Friedrich Klawiter
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