Markus Schimpp |
Eröffnet wird das Programm
durch den charmanten Conférencier Markus Schimpp, dessen Moderation sich
wie ein roter Faden durch das Programm zieht. Schimpp schafft es die Epoche der
20er und 30er Jahre wieder aufleben zu lassen. Mit selbst geschriebenen
Chansons über alltägliche Dinge oder gar Problemfälle, wie seine
Schwiegermutter, die er am Klavier zum Besten gibt, beweist er seine
Vielfältigkeit. Als erste artistische Darbietung in dem gut
zweistündigen Programm sehen die Zuschauer Rodolfo Reyes, der den
Bensheimern zeigt, was man alles Kopfüber machen kann. Da wirbeln Reifen
an Armen und Beinen während sich Reyes auf einem Stählernen Gerüst mit
glitzernder Spiegelkugel um die eigene Achse dreht, zum Abschluss zeigt
er noch eine Passage Einhandspringen. Kleiner
Wermutstropfen: Reyes Outfit ist nicht ganz stilsicher. |
Belinda Roy, Rodolfo Reyes,
Sebastian Matt
Zweite im Bunde ist
die First Lady of Illusion Belinda Roy. Varietéfans kenne sie bereits
aus dem Apollo Varieté und aus dem Holiday Park in Hassloch, wo sie
zuvor ihre eigene Illusionsshow hatte. In Bensheim zeigt die charmante
junge Dame moderne, von der Produktionsfirma Wonderworks entwickelte Illusionen. Nachdem Sie
in einer Plexiglaskiste erschienen ist, schwebt sie auf einem Stuhl hoch
in die Luft, um sich später durch die messerscharfen Rotorblätter eines
gigantischen Ventilators unverletzt durchzuwinden. Nach diesem magischen
Erlebnis hat Sebastian Matt sein Debüt. Als französischer Koch
persifliert er eine Kochsendung und kämpft dabei mit einem Fernsehgerät,
in das er Teller, Gemüse und andere Zutaten hineinbringt und die auf
der anderen Seite wieder im hohen Bogen herausfliegen. Die Zuschauer
sehen am Fernsehschirm wie er seitlich den Arm hineinschiebt und
plötzlich dieser als echtes Fernsehbild wiedergegeben wird. Comedy und
technische Raffinessen par excellance.
Duo Ogor
Die letzte Nummer im
ersten Teil liefert das Duo Ogor mit einer eindrucksvollen, extrem
langsam dargebotenen Equilibristikdarbietung. Der Zuschauer bekommt eine
Mischung aus Kraft, Harmonie und Sinnlichkeit geboten. Konzentration und
vollkommene Körperbeherrschung zeichnen die beiden aus. Besonders
eindrucksvoll „die Waage“ die sie mühelos beherrschen. Nicht umsonst
gewannen Mariusz Ogor und Milana Ogorova beim internationalen
Circusfestival in Rom 2006 die Bronzemedaille. Im zweiten Teil ging
es dann lustig weiter. Sebastian Matt hatte als komischer Kellner seine
Mühe, nicht komplett nackt auf der Bühne zu stehen. Nur ein Tablett
schützte sein bestes Stück vor den Blicken der Zuschauer, die zum Teil
mit offenem Mund und zum anderen mit einem Schmunzeln auf den Lippen
beobachteten, wie er versuchte, seine heruntergefallenen Kleider
aufzuheben.
Andrea Wick, Belinda Roy,
Tino Fereira
Hoch hinaus ging es bei der nächsten Nummer: Aus der Schweiz
zeigte Andrea Wick am Vertikaltuch ihre Kunststücke zu dem Blues „Deep
in the night“ von Etta James. Schön anzusehen, wie die junge Artistin
die Tücher hinter ihren Rücken schlingt um im nächsten Augenblick nach
unten zu fallen und dann doch noch - vor dem Aufschlagen auf dem harten
Bühnenboden- von den beiden roten Tüchern sanft gebremst zu werden.
Nun hatten Belinda Roy und ihre Assistenten ihren zweiten Auftritt:
Diesmal durchdrang die Magierin einen massiven großen Spiegel, der kurz
mit einem Tuch bedeckt wurde. Als Abschluss gelang es ihr aus einer mit
Messer gespickten Kiste zu entkommen und auf magische Weise auf der
Empore des Varietés wieder zu erscheinen. Den Abschluss des neuen
Programms machte der Rola Rola Artist Tino Fereira, der extra aus Las
Vegas verpflichtet wurde und in seiner Wahlheimat in der Show „Ovation“
zu sehen ist. Wenn man Fereira auf einem Turm von 4 wackeligen Rollen
und 3 Metallkisten ganz oben in 4 m balancieren sieht, kann man schon
feuchte Hände bekommen. Darüber hinaus wirkte die Nummer aber vor allem
durch ihren Verkauf und die schrägen Requisiten, Fereira balancierte
unter anderem auf TV-Geräten.
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