  
Sergey Timofeev, Trio Trilogy, Duo Elja
Großen
Anklang beim Publikum findet auch die erstklassige Voltige- und
Partnerakrobatik des Trio Trilogy. Ein Handstand zum Drei-Mann-Hoch und
der dreifache Salto der Fliegerin bilden hier den Höhepunkt. Mit bis zu
sieben Bällen bzw. Keulen agiert Victor Krachinov auf der Bühne, der
kleine Unsicherheiten in seinen Wurfmustern geschickt überspielt.
Zweiter Solokünstler ist der, wie Krachinov, beim „Cirque de Demain“ ausgezeichnete
Sergey Timofeev mit einer fließenden Kür aus Equilibristik und
Kontorsion. Beim Duo Reflex dienen allein zwei Stühle als Requisiten,
welche wahlweise als Start- bzw. Zielpunkt oder als Hindernis für
Sprünge, Pirouetten und Saltos genutzt werden. Einzig die
Vertikalseildarbietung von Anna Abrams kann da nicht mithalten. Grund
dafür ist weniger die Trickstärke, sondern die Inszenierung: der „Kampf“
gegen das Seil lenkt dann doch zu sehr von den eigentlichen Leistungen,
wie mehreren Abfallern, ab.
  
Mikhail Usov, Kotini junior
Für den komischen Part
sind zwei ganz unterschiedliche Charaktere verantwortlich. Mikhail Usov
ist der Mann für die poetischen Momente, wenn er mit der
Schaufensterpuppe tanzt, wenn er mit Ping-Pong-Bällen musiziert oder
wenn er mit weißen Plastiktüten jongliert. Wenn dann zum Abschluss
hunderte dieser Tüten von der Decke fallen und die Illusion von Schnee
erzeugen, dann ist das einer dieser schönen, berührenden Momente in der
„Stadt der Träume“. Obwohl Usov Plakatmotiv der Show ist, kommt die
tragende Rolle in Wahrheit eher dem zweiten „Clown“, Kotini Junior, zu.
Als roter Faden ist er omnipräsent und sorgt mit seinem Slapstick für
heiteres Lachen, wenn er mit der Frau auf einem Gemälde anbandelt, wenn
er seine Hip-Hop-Persiflage zum besten gibt oder sich wundert wie
schnell Frauen verschwinden können und anderer Stelle wieder auftauchen.
Dahinter stecken natürlich die Zwillinge des Duo Elja. In der
Publikumsgunst steht Kotini Junior damit an erster Stelle und ist der
heimliche Star des Abends. Doch auch die „Stadt der Träume“ bietet
Schwachpunkte. Diese liegen zum einem im eher bemühten Versuch, dem
Ganzen eine Geschichte überzustülpen. Eigentlich unnötig bei der Stärke
der auftretenden Akteure. Zum anderen liegt es an den Auftritten des
Zauberers Hieronymus. Zwar sind seine Auftritte als „schlecht gelaunter,
pöbelnder“ Bürgermeister wirklich lustig, aber nicht passend in einer
„Stadt der Träume“. |