„Rockabilly“ spielt in einem gleichnamigen 50er-Jahre-Club mit Bar,
Jukebox und kleiner Musikbühne. Das Ensemble mimt die Angestellten oder
Stammgäste des Etablissements. Sie sind somit fast durchgehend auf der
Bühne. Kleinere Spielszenen fließen so immer wieder ins Programm ein,
ohne dabei aber irgendeine Handlung voranzutreiben. Auf diese wird
nämlich verzichtet. Vielmehr ist es ein "Fensterblick" zurück in die
Vergangenheit.
  
Igor Boutorine,
Valentino Bihorac, Annie L'Archevêque-Smith,
Für
Tempo sorgen natürlich vor allem die artistischen Beiträge. Nicht eine
langsame Nummer ist dabei; selbst die Luftring-Darbietung von Annie
L'Archevêque-Smith kommt nicht zu verträumter Musik daher. Vielmehr
springt die Kanadierin auch mal durch den Reifen und zeigt eine Vielzahl
ihrer Tricks zudem in High Heels. Hinzu kommen allesamt Genres, die man
schon im Allgemeinen mit Geschwindigkeit in Verbindung bringt. Valentino
Bihorac etwa jongliert, was das Zeug hält. Dabei beherrscht er
variantenreich Fußbälle, Keulen und Ringe. Größere Ringe, nämlich Hula
Hoop-Reifen, sind die Domäne von Igor Boutorine. Er ist einer der
wenigen männlichen Akteure, die sich diesem Requisit verschrieben haben.
  
Farellos, Adrienn Banhegyi
Adrienn
Banhegyi ist eine Vorreiterin ihrer Disziplin. Die Ungarin hat das
Sprungseil bühnentauglich gemacht und beweist einmal mehr dessen
vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Dann wäre da noch das Duo Farello,
Jaqueline Marschan und Ralf Lindner. Die beiden zeigen neben ihrer
bekannten Einrad-Show noch eine zweite Darbietung, eine gemeinsame
Partnerakrobatik. Neben der akrobatischen Leistung leben beide Nummern
natürlich auch vom herrlichen Miteinander der beiden Akteure und der
enormen Ausstrahlung. Wie allgemein für das komplette Ensemble gilt,
dass hier Akteure mit sichtlich viel Spielfreude auf der Bühne stehen.
Diese überträgt sich dann auch problemlos aufs Publikum.
  
Max Nix und Willi Widder
Nix
„Frau
Schmidt“, der weibliche Part der Farellos, übernimmt zudem die Rolle des
komischen „Side-Kicks“. In erster Linie sind aber zwei andere für den
komischen Part verantwortlich: Max Nix und Willi Widder Nix, Thomas Nigl
und Marco Pfriemer, sind nicht nur die genialen Köpfe hinter dieser
Show; nein, sie sind natürlich auch ihre Stars. Die „Lords of Comedy“
blödeln sich – und das im allerbesten Sinne – durchs Programm. Mal
versuchen sie sich als Zauberer und Messerwerfer, dann musizieren im Las
Vegas-Stil auf Alphörnern oder versuchen jodelnd, die weiblichen Gäste
von sich zu überzeugen. Herrlich schräg, herrlich komisch.

Ensemble
Ein weiterer
Gewinn für die Show ist die mitreißende Musik. Auch wenn sie – wie im
GOP üblich – in großen Teilen vom Band kommt, so unterstützen die
Akteure sie zumindest teilweise live auf der Bühne. Auch Max Nix und
Willi Widder Nix spielen in einigen Intermezzi gewollt mit dem
Unterschied zwischen Live- und Playbackanteilen in ihrer Musik. Und
quasi als Zugabe gibt es dann noch den Auftritt von Tode Banjaski, der
als Elvis Presley-Imitator einige Songs des „Kings“ zum Besten gibt.
|