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Düsseldorf, 17.
April 2010: "Jump". So hieß die Show, die vom 3. März bis zum 2.
Mai im Düsseldorfer
Apollo Varieté zu sehen war. Frei nach dem Song-Klassiker von
Van Halen will die Show Leichtigkeit, Spritzigkeit und auch ein
wenig Verrücktheit transportieren. Durch das gut zweistündige
Programm führt der bekannte niederländische Varieté-Künstler
Philip Simon. Mit typischem holländischem Akzent begleitet der
Schnellsprecher das Publikum witzig durch die Show und zeigt
zudem einige Zaubertricks. |
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Philip
Simon,
Fette Moves,
Seaworld
Als erste Künstler betreten „Fette Moves“
die Bühne. In Anzügen und Hüten zeigen die drei Jungs, was man als
Breakdancer alles anstellen kann. Ob Drehungen auf dem Kopf oder
Handstandmoves, hier ist Tempo angesagt. Weiter geht es mit Jose Henry,
der als geheimnisvolles Fabelwesen auf dem Schwungseil einen Seiltanz
der ganz besonderen Art zeigt. Toll sind die dargebotenen Sprünge, bei
denen Henry teils mit dem Gesäß auf dem Seil landet, um im nächsten
Moment wieder nach oben zu schnellen und mit den Füßen auf dem Seil zu
landen. Es folgt die Antipoden-Artistin Nataliya Egorova weiter, ihre
Darbietung überzeugt vor allem durch ihre ungewöhnlichen Requisiten, die
sie gekonnt durch die Luft wirbelt und mit ihren Füßen wieder auffängt. |

Nataliya Egorova |
Als nächstes zeigt Philip Simon einen
Kartentrick. Dazu holt er sich eine Zuschauerin auf die Bühne. Bei dem
Kunststück, das per Kamera auf eine Leinwand gebeamt wird,
verschwindet auf der von der Zuschauerin ausgewählten Karte eine
Engelsfigur, um an der untersten Stelle des Kartenspiels wieder zu
erscheinen. Vor der Pause hat dann das Duo Catwall seinen Auftritt.
Dieser passt bestens zum Programmtitel "Jump", produzieren sich die
beiden jungen Artisten doch auf einem Trampolin. Zusätzlichen Drive
erhalten ihren Saltos und Schrauben durch eine rückseitig aufgestellte
Hauswand, in deren Fenster so mancher Sprung gelandet wird.
Nach der Pause geht es mit dem Duo
Polinde hoch hinaus an den Fangstuhl. Das holländisch-französische Duo
präsentiert eine frische, auf diversen Festivals (Wiesbaden, Paris,
Moskau) ausgezeichnete Darbietung am Fangstuhl. Die Arbeit zeichnet
sich durch viele, sicher gefangene Flugpassagen und seine verspielte,
poetische Inszenierung aus. Auf dem Cyr-Rad wiederum zeigt der junge
Hugo Noel sein Können. Anmutig elegant gleitet der Kanadier im Kreis.
Zum Ende seiner Nummer zeigt er dann, dass man dieses Gerät auch in
hohem Tempo nutzen kann. Als letzter Akt der Show kommt die Truppe Sea
World auf die Bühne. Die vier jungen Ukrainer zeigen eine typische
Hand-auf-Hand-Akrobatik, wie man sie auch von Truppen wie Atlantis
kennt. Starke Tricks und eine eigenständige Choreografie machen aber
auch diese Variante zu einem artistischen Augenschmaus. |
Zusammenfassend
bleibt zu sagen, dass "Jump" eine Show
ist, die viele starke Nummern vereint - mit Seaworld sogar eine
Darbietung von höchstem Niveau aufbietet -, aber doch nicht zu hundert
Prozent überzeugt. Insbesondere deshalb, weil man gerade auf Grund des
Showtitels "Jump" erwartet hätte, dass das Programm vor allem
mitreißende Nummern vereint. Statt dessen gibt es in "Jump" aber eine
Vielzahl von Darbietungen, die eher elegisch beziehungsweise poetisch
präsentiert werden und dementsprechend nur in Teilen die versprochene
Spritzigkeit
transportieren. |
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Text und Fotos: Patrick Hellmann
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