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Dinner-Varieté-Show Buenissimo 2013
www.buenissimo-show.de - 62 Showfotos

Oberreute, 18. Januar 2013: Der Luftkurort Oberreute hat 1600 Einwohner, liegt 850 Meter hoch und wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt im Allgäu. Am Ortseingang befindet sich der stattliche Landgasthof „Adler“. Dies ist nicht unbedingt der Ort, an dem man eine hochklassige Dinner-Varieté-Show mit internationalen Stars der Circusszene erwarten würde, Gewinner eines Silbernen Clowns inklusive. Doch genau hier, im „Adler“, präsentiert Elmar Kretz, bekannt als Macher des Ravensburger Weihnachtscircus, heuer bereits zum 9. Mal „Buenissimo“.

Elmar Kretz ist im „Adler“ aufgewachsen und hätte, wäre es nach seinen Eltern gegangen, den Familienbetrieb auch übernommen. Nach einer Kochlehre im renommierten Traditions-Gasthaus „Zum Sünfzen“ und dem zugehörigen Insel-Hotel in Lindau und anschließender kaufmännischer Weiterbildung schien der Weg vorgezeichnet. Doch dann ging Kretz zum Circus, zunächst zu Busch-Roland ins Büro, dann zu Alexis Gruss in den Pferdestall und später – beim Österreichischen Nationalcircus und Medrano (F) – mit Pferden in die Manege. 2005 feierte dann seine Dinnershow „Buenissimo“ Premiere. Dies war auch die Grundlage für seine heutige berufliche Tätigkeit als selbständiger Eventveranstalter und Macher des Ravensburger Weihnachtscircus.


Elmar Kretz, Gasthof Adler, festliche Tafel 

So war es schon eine besonders glückliche Fügung, dass Elmar Kretz’ Eltern beim Bau ihres Gasthauses im Jahr 1980 einen großen Festsaal mit eingeplant hatten – zwei Stockwerke hoch, mit fest eingebauter Bühne und zusätzlicher Empore, die weiteren Gästen Platz bietet. Extra für „Buenissimo“ wurde die moderne Lichttechnik mit u.a. LED-Leuchten und Moving Heads an Stahltraversen aufgebaut. Dank einer Faltwand lässt sich der Saal zum Gastraum hin öffnen. 175 Personen finden so während einer Vorstellung von „Buenissimo“ an festlich gedeckten Tischen Platz. Zwei Köche, mit denen Elmar Kretz bei seinen Events zusammenarbeitet, weitere Helfer und das Adler-Team kredenzen während der aktuellen Spielzeit, die noch bis 27. Februar läuft, ein ganz hervorragendes Vier-Gang-Menü mit Salatkomposition, Wildrahmsüppchen, Maispoularde und einer süßen Verführung zum Dessert. Wie man es von anderen Dinnershows kennt, ist schon das Servieren der vier Gänge eine große Schau. In Reih und Glied marschiert die große Schar der Kellnerinnen und Kellner an die langen Tafeln, jeder mit feinen weißen Handschuhen ausgestattet. So bekommen alle Gäste am Tisch gleichzeitig ihr Essen serviert; beim Hauptgang werden die silbernen Servierglocken über den Tellern mit großem Brimborium gelüftet.


Dagmara Woszczek, Elmar Kretz 

Zwischen den einzelnen Menügängen wird das komisch-artistisch-musikalische Programm serviert. In diesem Jahr hat Elmar Kretz etwas weniger artistische Nummern verpflichtet und dafür eine Liveband zusammengestellt, die aus ihm selbst am Schlagzeug, drei Profimusikern und Sängerin Dagmara Woszczek, Drittplatzierte bei den Pro-Sieben-„Popstars“ im Jahr 2009, besteht. Die Band begleitet hierbei nicht wie im Circus die artistischen Acts. Vielmehr sind ihre Auftritte als eigenständige Programmpunkte konzipiert, bei denen die hübsche blonde Sängerin in stets wechselnden, eleganten Kleidern Pop- und Rockklassiker wie „One Moment in Time“ und „The Show Must go on“, den aktuellen Hit "People help the People" oder auch den Song „Ich gehör’ nur mir“ aus dem Musical Elisabeth interpretiert. Aufmerksam lauscht das Publikum ihren leidenschaftlichen Vorträgen.


Martyn Chabri, Picaso jr, Curatola Brothers 

Aber natürlich gibt es auch Artistik, und hier hat Elmar Kretz drei Nummern der Extraklasse engagiert. Den Auftakt macht Martyn Chabri, die in glamouröser Weise Kostümillusionen und musikalische Elemente, u.a. an Saxon, Xylophon und Flaschenorgel, kombiniert. „Big Apple Circus New York – Lido Paris – Adler Oberreute“ zählt Elmar Kretz in seiner Ansage drei Stationen der “Fratelli Curatola” auf, die ihre temperamentvolle Kombination von Partner-Equilibristik und Wurfakrobatik zeigten. Ob nun im großen Rahmen wie zuletzt bei „Salto Natale“ oder im intimen Ambiente des Adlersaals, Picaso jr. sorgt mit seinen Jonglagen mit Pingpongbällen, die er v.a. auch mit dem Mund bewegt, und mit Tellern stets für euphorische Publikumsreaktionen.


André Broger, David Paschke 

Als komischer Oberkellner „Herr Panschke“ fungiert  wie in den Vorjahren David Paschke, der sich die ganze Show über unter das Publikum mischt und die Gäste am Tisch unterhält, aber auch mehrere „große“ Auftritte hat. So präsentiert er seine erstaunlichen Fähigkeiten als Zauberer, erprobt im Selbstversuch eine ganz eigene Variante eines „Alkoholtests“ und gibt vor, sich einen 50-Euro-Schein an die Stirn tackern zu wollen, bis er sich dann doch für die Befestigung am Schädel mittels einer Reißzwecke entscheidet. Ansonsten ist für den Humor André Broger zuständig, der einmal mehr beweist, dass er nicht nur zu den besten, sondern auch zu den kreativsten Clowns gehört. Dank einer schlimmen „Erkältung“ kann er sich zunächst nur durch das Vorzeigen von allerlei beschrifteten Papptafeln mit dem Publikum verständigen und seine „Weltnummer“ ankündigen, bei der ein „Spielzeug-Aufzieh-Schweinchen“ durch einen Reifen springen soll. Als später der Bühnenarbeiter den klemmenden Instrumentenkoffer öffnen soll, flext er – welch Malheur! – gleich Andrés Trompete der Länge nach mit durch.


Telefonjoker, Kandidat, Moderator: "Wer wird Millionär?"

Fehlen darf auch hier nicht Andrés großartiges „Duett mit sich selbst“. Ein besonderes Kabinettstückchen liefern noch - kongeniale Partner auf der Bühne und gute Freunde im wahren Leben - Elmar Kretz als Moderator, André Broger als scheiternder Kandidat und David Paschke als „Telefonjoker“ bei ihrer Fassung von „Wer wird Millionär?“ mit der alles entscheidenden 100-Euro-Frage: "Was kommt nacht der Vorspeise?" A. "Hauptgang" oder B. "Stuhlgang"?.

Erst nach Mitternacht endet dieser Dinner-Varieté-Abend, der kulinarisch, musikalisch, komisch und artistisch auf ganzer Linie überzeugt – und nachdem sich der rote Vorhang letztmals schließt, schallen noch minutenlang Zugaberufe durch den Adlersaal.

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Text: Markus Moll; Fotos: Tobias Erber