Elmar Kretz ist im
„Adler“ aufgewachsen und hätte, wäre es nach seinen Eltern gegangen, den
Familienbetrieb auch übernommen. Nach einer Kochlehre im renommierten
Traditions-Gasthaus „Zum Sünfzen“ und dem zugehörigen Insel-Hotel in
Lindau und
anschließender kaufmännischer Weiterbildung schien der Weg
vorgezeichnet. Doch dann ging Kretz zum Circus, zunächst zu Busch-Roland
ins Büro, dann zu Alexis Gruss in den Pferdestall und später – beim
Österreichischen Nationalcircus und Medrano (F) – mit Pferden in die
Manege. 2005 feierte dann seine Dinnershow „Buenissimo“ Premiere. Dies
war auch die Grundlage für seine heutige berufliche Tätigkeit als
selbständiger Eventveranstalter und Macher des Ravensburger
Weihnachtscircus.
  
Elmar Kretz, Gasthof
Adler, festliche Tafel
So war es schon
eine besonders glückliche Fügung, dass Elmar Kretz’ Eltern beim Bau
ihres Gasthauses im Jahr 1980 einen großen Festsaal mit eingeplant
hatten – zwei Stockwerke hoch, mit fest eingebauter Bühne und
zusätzlicher Empore, die weiteren Gästen Platz bietet. Extra für „Buenissimo“
wurde die moderne Lichttechnik mit u.a. LED-Leuchten und Moving Heads an
Stahltraversen aufgebaut. Dank einer Faltwand lässt sich der Saal zum
Gastraum hin öffnen. 175 Personen finden so während einer Vorstellung
von „Buenissimo“ an festlich gedeckten Tischen Platz. Zwei Köche, mit
denen Elmar Kretz bei seinen Events zusammenarbeitet, weitere Helfer und
das Adler-Team kredenzen während der aktuellen Spielzeit, die noch bis
27. Februar läuft, ein ganz hervorragendes Vier-Gang-Menü mit
Salatkomposition, Wildrahmsüppchen, Maispoularde und einer süßen
Verführung zum Dessert. Wie man es von anderen Dinnershows kennt, ist
schon das Servieren der vier Gänge eine große Schau. In Reih und Glied
marschiert die große Schar der Kellnerinnen und Kellner an die langen
Tafeln, jeder mit feinen weißen Handschuhen ausgestattet. So bekommen
alle Gäste am Tisch gleichzeitig ihr Essen serviert; beim Hauptgang
werden die silbernen Servierglocken über den Tellern mit großem Brimborium gelüftet.
  
Dagmara
Woszczek, Elmar Kretz
Zwischen den
einzelnen Menügängen wird das komisch-artistisch-musikalische Programm
serviert. In diesem Jahr hat Elmar Kretz etwas weniger artistische
Nummern verpflichtet und dafür eine Liveband zusammengestellt, die aus
ihm selbst am Schlagzeug, drei Profimusikern und Sängerin Dagmara
Woszczek, Drittplatzierte bei den Pro-Sieben-„Popstars“ im Jahr 2009,
besteht. Die Band begleitet hierbei nicht wie im Circus die
artistischen Acts. Vielmehr sind ihre Auftritte als eigenständige
Programmpunkte konzipiert, bei denen die hübsche blonde Sängerin in
stets wechselnden, eleganten Kleidern Pop- und Rockklassiker wie „One
Moment in Time“ und „The Show Must go on“, den aktuellen Hit "People
help the People" oder auch den Song „Ich gehör’
nur mir“ aus dem Musical Elisabeth interpretiert. Aufmerksam lauscht das
Publikum ihren leidenschaftlichen Vorträgen.
  
Martyn Chabri, Picaso jr, Curatola
Brothers
Aber natürlich
gibt es auch Artistik, und hier hat Elmar Kretz drei Nummern der
Extraklasse engagiert. Den Auftakt macht Martyn Chabri, die in
glamouröser Weise Kostümillusionen und musikalische Elemente, u.a. an
Saxon, Xylophon und Flaschenorgel, kombiniert. „Big Apple Circus New
York – Lido Paris – Adler Oberreute“ zählt Elmar Kretz in seiner Ansage
drei Stationen der “Fratelli Curatola” auf, die ihre temperamentvolle
Kombination von Partner-Equilibristik und Wurfakrobatik zeigten. Ob nun
im großen Rahmen wie zuletzt bei „Salto Natale“ oder im intimen
Ambiente des Adlersaals,
Picaso jr. sorgt mit
seinen Jonglagen mit Pingpongbällen, die er v.a. auch mit dem Mund
bewegt, und mit Tellern stets für euphorische Publikumsreaktionen.
  
André Broger, David
Paschke
Als komischer
Oberkellner „Herr Panschke“ fungiert wie in den Vorjahren David Paschke, der sich die ganze
Show über unter das Publikum mischt und die Gäste am Tisch unterhält,
aber auch mehrere „große“ Auftritte hat. So präsentiert er seine
erstaunlichen Fähigkeiten als Zauberer, erprobt im Selbstversuch eine
ganz eigene Variante eines „Alkoholtests“ und gibt vor, sich einen
50-Euro-Schein an die Stirn tackern zu wollen, bis er sich dann doch für
die Befestigung am Schädel mittels einer Reißzwecke entscheidet. Ansonsten ist für
den Humor André Broger zuständig, der einmal mehr beweist, dass er nicht
nur zu den besten, sondern auch zu den kreativsten Clowns gehört. Dank
einer schlimmen „Erkältung“ kann er sich zunächst nur durch das
Vorzeigen von allerlei beschrifteten Papptafeln mit dem Publikum
verständigen und seine „Weltnummer“ ankündigen, bei der ein
„Spielzeug-Aufzieh-Schweinchen“ durch einen Reifen springen soll. Als
später der Bühnenarbeiter den klemmenden Instrumentenkoffer öffnen soll,
flext er – welch Malheur! – gleich Andrés Trompete der Länge nach mit
durch.
 
Telefonjoker, Kandidat,
Moderator: "Wer wird Millionär?"
Fehlen darf auch hier nicht Andrés großartiges „Duett mit
sich selbst“. Ein besonderes Kabinettstückchen liefern noch - kongeniale
Partner auf der Bühne und gute Freunde im wahren Leben - Elmar Kretz
als Moderator, André Broger als scheiternder Kandidat und David Paschke
als „Telefonjoker“ bei ihrer Fassung von „Wer wird Millionär?“ mit der
alles entscheidenden 100-Euro-Frage: "Was kommt nacht der Vorspeise?" A.
"Hauptgang" oder B. "Stuhlgang"?.
|