Nun ist die
Familie mit ihren erwachsenen Kindern Merrylu und René jun. sowie
dessen Freundin Quincy Azzario sesshaft geworden. In der ungarischen
Ortschaft Töltéstava bei Györ haben die Cassellys im Jahr 2021
ihren „Kimba Elefant Park“ eröffnet, benannt nach einer
Elefantendame aus der dreiköpfigen Dressurgruppe. Inzwischen
beherbergt die Familie dort vier weitere ehemalige Circuselefanten,
die von Unternehmen aus den Niederlanden, Frankreich und Ungarn
übernommen worden.
Der Weg zum Kimba Elefant Park könnte von Wien aus nicht einfacher
sein. Auf der Autobahn geht es eine gute Stunde lang immer nur
geradeaus, bis diese bei Györ verlassen wird. Dort biegt man rechts
ab auf die Landstraße. Keine drei Kilometer später erscheint linker
Hand die Einfahrt zum Parkgelände. Dort stehen großzügige
Parkflächen auf einer Wiese zur Verfügung. Der öffentliche Bus vom
Bahnhof Györ hält im Übrigen direkt vor Ort. Es handelt sich um ein
mehr als beeindruckendes, 12 Hektar großes Areal, welches die
Familie Casselly im Jahr 2020 erworben hat und das noch viele
Möglichkeiten für den weiteren Ausbau bietet.
  
Safari-Tour, Parkeingang, Blick
über Elefantengehege, Chapiteau und Villa
Links von der Parkeinfahrt beginnt die Route des Safari-Parks. Bei
einer ausgedehnten Tour über die geschotterte Piste können
zahlreiche Tiere aus nächster Nähe besichtigt und mit
Karottenstücken gefüttert werden – darunter zwei der sieben
Elefanten, Zebras, Kamele, Esel und Lamas. Viele Vierbeiner befinden
sich hinter Zäunen, an die direkt herangefahren werden kann, um die
Futterstückchen hindurchzureichen. Andere Tiere laufen auf der Piste
herum und kommen bereitwillig ans Autofenster, um sich aus der Hand
füttern zu lassen. Geradeaus geht es dagegen in den eigentlichen
Elefant Park. Neben dem Kassenhäuschen steht ein schönes, neues
Durchgangsportal mit Giraffen- und Elefantenfigur auf dem Dach.
  
Gastraum, Karussell, Besucher
an Tiergehege
Der Weg führt vorbei an einem kleinen See, in dem zur wärmeren
Jahreszeit Elefanten beim Baden beobachtet werden können. Direkt
daran schließt sich das Gehege der Elefantendamen Kimba und Nanda
an. Es folgt die große Villa, welche die Familie Casselly von den
Vorbesitzern übernommen hat. Sie wurde um eine große Terrasse
ergänzt, die einen schönen Blick über die Elefantenanlage bietet.
Auf der Terrasse und in dem stilvoll eingerichteten Gastraum im Haus
werden in der Saison 2022 jedoch nur Getränke angeboten. Das im Jahr
2021 dort betriebene Restaurant war mit so großem Aufwand verbunden,
dass es aktuell nicht weitergeführt wird. Stattdessen gibt es auf
dem Parkgelände einen Imbissstand mit umfangreichem Angebot sowie
weitere Verkaufsbuden für Snacks wie Palatschinken, Eis und
Zuckerwatte. Im Übrigen bietet die Villa Platz für Büros und die
Wohnungen von René und Alexia Caselly sowie René Casselly jun. und
Quincy Azzario.
Merrylu Casselly lebt derzeit noch in ihrem Wohnwagen. Links von der Villa wurde eine kreisrunde Wasser-Arena mit
umliegender Zirkustribüne gebaut. Hier führen Perry Pedersen und
Dani Jahn ihre beiden mächtigen Seelöwen vor. Ebenso in diesem
Bereich des Parks zu finden ist das große, gelb-rote Viermast-Chapiteau, in dem verschiedene Hüpfburgen wettergeschütztes
Spielvergnügen für Kinder bieten. Außerdem steht hier eine Manege
für Tiervorführungen zur Verfügung. Verschiedene Karussells und
Tiergehege runden das Angebot ab. Känguru Norbert aus dem Zirkus
Charles Knie hat hier ebenso ein neues Zuhause gefunden wie die
Pferde der viel zu früh verstorbenen Tierlehrerin Rosi Hochegger und
viele andere Tiere. Im hinteren Bereich des Parks finden sich noch
weitere große Gehege für Elefanten und Pferde und das Elefantenhaus
für bis zu acht Tiere.
 
Rene Casselly jun. und sen.
Das eigentliche Highlight des Parks sind aber sicherlich die drei
verschiedenen Tiershows, die jeweils zwei Mal am Tag angeboten
werden. Die Vorführung der Elefantendamen Kimba und Nanda genossen
wir tatsächlich beide Male. Nachdem wir leider seit Krones
März-Premiere 2020 keine Elefantennummer mehr im Circus erleben
durften, war die Vorfreude umso größer. Im Vordergrund steht die
Interaktion zwischen Mensch und Tier. Besonders amüsant ist der
Part, in dem Quincy Azzario und eine Elefantendame synchron
Yoga-Übungen ausführen. Auch jeweils einen Hula-Hoop-Reifen lassen
Artistin und Elefantin gleichzeitig kreisen – die eine um die
Hüften, die andere um den Rüssel. René Casselly junior beweist seine
eindrucksvollen akrobatischen Fähigkeiten beim Spagat zwischen
Elefantenköpfen, beim Handstand auf Elefantenrüsseln und bei
Sprüngen auf den Rücken der grauen Riesen. Sein Vater übt sich im
Seilspringen, während Kimba und Nanda das Seil drehen, und lässt die
Tiere hochsitzen. Auch die gekonnte „Rasur“ eines Tierpflegers mit
viel Schaum und Rüsseldusche zum Abschluss darf in dieser
detailreich gestalteten Nummer nicht fehlen.

Perry Pedersen und Dani Jahn
Bei der Seelöwen-Vorführung von Perry Pedersen und Dani Jahn macht
es besonders viel Freude, ihre beiden Tiere in der großen
Freiluft-Arena auch schwimmend in ihrem Element zu beobachten. Das
Balancieren und Fangen mit Bällen und Ringen bildet den Kern des
Repertoires.
 
Quincy Azzario, Rene Casselly
Den Auftakt der Show im Chapiteau macht Quincy Azzario mit ihren
eleganten Handständen, bis hin zum sicher ausgeführten
Klötzchen-Abfaller. Bei der Ponyshow wird nochmal deutlich, dass
Rene Casselly sen. durch und durch ein Circusmensch ist. Ob im
ausverkauften Chapiteau in Monte Carlo oder vor dem bunt gemischten
Familienpublikum im eigenen Park, er ist mit vollem Einsatz bei der
Sache. Die fünf gescheckten Ponys absolvieren Lauffiguren wie bei
einer Freiheitsdressur mit großen Pferden, zwei der Tiere wagen sich
auf die Wippe, alle formieren sich mit den Vorderbeiden auf den
Rücken des vorangehenden Tieres zur Pyramide.
  
Merrylu und René
Casselly, Quincy Azzario
Schließlich haben wir das Glück, den Kimba Elefant Park an einem Tag
zu besuchen, an dem René Cassely jun. – Gewinner von Let’s Dance und
erster Ninja Warrior Germany – nicht durch Aufzeichnungen für diese
und andere große Fernsehshows gebunden ist. So zeigt er mit seiner
Schwester Merrylu und Freundin Quincy das sensationelle Pas-de-Trois
zu Pferd, das für den kommenden Weltweihnachtscircus Stuttgart und
das anschließende Circusfestival in Monte Carlo vorbereitet wurde.
In Anlehnung an "Let's Dance" wird es von tänzerischen Elementen
umrahmt. Auf Merrylus freien Stand auf Renés Kopf sowie das Kopf-auf-Kopf mit Quincy folgt das Drei-Personen-Hoch.
Nahezu unglaublich ist Renés Doppelsalto zu Pferd, bei dem er sich
vom ausschlagenden Pferd in noch größere Höhe katapultieren lässt
und wieder auf dem Tier landet.
Schon in dieser Übungsversion sind wir hellauf begeistert von der
Arbeit von Merrylu, Quincy und René – mit exquisiten Kostümen,
ausgefeiltem Licht und Livemusik wird die Nummer ein Highlight der
Programme in Stuttgart und Monte Carlo werden.
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