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Thomashütte - Halloween Nights 2014
www.thomashuette.com ; 65 Showfotos

Eppertshausen, 29. Oktober 2014: Als Alex Ramien im Mai 2013 gemeinsam mit Geschäftspartnern das bekannte Ausflugslokal Thomashütte im hessischen Eppertshausen übernahm, machte er schon deutlich, immer wieder auch Events anzubieten. Diese Ankündigung setzt er konsequent um. Immer wieder werden besondere Veranstaltungen aufgelegt. Mit einem fast das ganze Jahr über aufgebauten dunkelblauen Chapiteau steht die ideale Location bereit. Der Viermaster gehörte früher dem Circus Carl Busch. Die Halloween Nights feierten vergangenes Jahr ihre Premiere und wurden 2014 fortgesetzt.

Der betriebene Aufwand ist immens. Im Wald rund um die Thomashütte gibt es ein Grusellabyrinth mit eigens gecasteten Erschreckern. Gleich daneben werden an verschiedenen Ständen Speisen und Getränke offeriert. Das Vorzelt ist dem Motto entsprechend dekoriert. Alle Beteiligten tragen passende Kostüme und sind höchst gruselig geschminkt. Und sogar an die Kinder wurde gedacht. Neben vier reinen Horrorshows gibt es am Sonntagnachmittag eine "Kids & Family Show" - Kürbisschnitzen und Kinderdisco inklusive.


Ursula Martinez

Die diesjährige Produktion steht unter dem Titel "Skandal". Und dafür, dass es einen solchen wirklich gibt, sorgt Ursula Martinez. Die Dame zaubert und zeigt dabei nur einen einzigen Trick. Und der ist dazu noch recht gewöhnlich: Sie lässt kleine rote Tücher in ihrer Hand verschwinden. Doch bei der Britin kommt es nicht darauf an, wie die Tücher verschwinden, sondern wo sie herkommen. Sie erscheint business-like im Kostüm. Das erste Tuch holt sie aus dem Oberteil, um dieses dann abzulegen. Das zweite steckt im Rock, welchen sie sodann auszieht. So geht das Spiel munter weiter, bis es nichts mehr auszuziehen gibt. Aber auch für das letzte Tuch hat sie noch ein "nettes" Versteck. Das Publikum ist verblüfft und traut seinen Augen nicht. Der Skandal ist somit komplett. Denn bis dahin war es zwar eine gruselige, aber durchaus "züchtige" Vorstellung.


Alexandra Sazonova, Katja Sazonova, Chris Kiliano

Dafür sorgen vor allen Dingen Artisten, die nicht zum ersten Mal in der Manege einer Horror-Circusshow stehen. Da sind etwa die Schwestern Alexandra und Katja Sazonova aus der Truppe Tashkenbaev. Alexandra gibt den Vamp am Luftring. Ihre wunderbare Kür, bei der sie die besondere Biegsamkeit ihres Körpers in den Vordergrund stellt, wird so zu einem schaurig-schönen Vergnügen. Katja erleben wir ebenfalls als Luftakrobatin. Als Requisit nutzt sie die Tücher, welche hier natürlich blutrot sind. Mit "Crackschlampe aus Berlin" gar überschreibt die Presseinfo ihren Auftritt mit Hula Hoop-Reifen. Auch dabei beweist sie nicht nur artistische Fähigkeiten, sondern spielt ihre darstellerischen Horror-Fähigkeiten geschickt aus. Beim letzten Heilbronner Weihnachtscircus war der Oberkörper von Chris Kiliano noch mit weißen Sternen versehen. In Eppertshausen ist er blutverschmiert. Das Gesicht sieht ebenfalls übel zugerichtet aus. Beiden Auftritten gleich ist aber seine starke Artistik an den Strapaten.


The Mighty Gareth, Marko Simeonow, Luke Ramien

Ebenfalls schon im Horror Circus zu sehen war The Mighty Gareth. Er ist der für derartige Shows obligatorische Freak. Dankenswerterweise tackert er sich keine Papierschnipsel auf die Zunge. Auch Fleischerhaken bohrt er sich nicht durch die Haut. Er hantiert "nur" mit Kettensägen und Messern oder schluckt eine brennende Neonröhre. Das tut der Brite mit dem roten Resthaar gerne unter Publikumsbeteiligung. Dabei parliert er höchst charmant, sodass seine Performance eine gesunde Mischung aus Artistik, Grusel und Comedy ist. Last not least war natürlich Alex Ramien selbst schon in derartigen Produktionen zu sehen, hat diese entscheidend geprägt. So lässt er es sich natürlich nicht nehmen, als Zeremonienmeister durch das Programm zu führen. Düster gewandet und mit dunkler Stimme hält er seine Furcht erregenden Monologe. Gemeinsam mit dem langjährigen Manegenpartner Marko Simeonow zeigt er eine vielfältige Feuershow. Gar noch spektakulärer ist die Schlussnummer. Dazu wird die Stahlgitterkugel in die Manege gefahren. Zunächst dreht Ramiens Sohn Luke seine Runden. Danach jagen bis zu vier Motorradfahrer gleichzeitig durch den "Globe of Death". Wenngleich bei der Premiere die Tour im Quartett aufgrund eines technischen Defekts abgebrochen wird, ist die Stimmung grandios. In die Pause geht es mit den von Alex Ramien moderierten "Vier Stühlen". Aus der Familie von Alex Ramiens Frau stammt Thomas Malter. Er jongliert mit weißen Bällen und tut dies bevorzug Richtung Boden. Seine gekonnten Bouncing-Jonglagen präsentiert er nicht nur auf einer Plattform, sondern zudem auf einer kleinen Treppe, die er hinab läuft. Magic Norman war 2007 beim RTL-Supertalent dabei. Er schluckt Rasierklingen, um sie dann fein säuberlich an einer Schnur wieder erscheinen zu lassen. Zudem versteht er sich auf die Mentalmagie. Horror-Grusel-Feeling hin oder her, verbreiten die Jungs von der Possession Crew beste Stimmung. Sie beweisen, dass Breakdance sehr viel mit Körperbeherrschung und Artistik zu tun hat. Dabei beinhaltet ihr Auftritt viele originelle Ideen. Als Zombie Jumpers eröffnen sie außerdem die Show. Statt Seil- heißt es hier Kettenspringen.

Natürlich gibt es zu Opening und Finale große Versammlungen der gesamten Horror-Crew. Es entstehen Bilder, die so oder so eindrucksvoll zu nennen sind. Natürlich ist die zu "Skandal" gehörende Musik düster, rockig. Das Licht wird passend eingesetzt. Es ist schon ein bemerkenswerter Aufwand, der hier für fünf Shows betrieben wird. Die Illusion der Horrorwelt ist perfekt. Die im Wald gelegenen, großflächigen Anlagen der Thomashütte geben noch dazu das perfekte Ambiente her. Schaurig-schön war es in Eppertshausen. Gerne nächstes Jahr wieder.

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Text und Fotos
: Stefan Gierisch