Die Bandbreite
der ausgestellten Modelle reichte vom kleinen Circus, im Maßstab
1:160, im Aktenköfferchen aufgebaut, bis hin zu zimmerfüllenden
Großunternehmen. Zumeist dienen französische Circusunternehmen,
allen voran – wen wundert' s – Circus Pinder, als Vorlage für die
Modelle, aber auch Krone, amerikanische Dreimanegen-Circusse und
Chipperfield waren vertreten. Das große Modell des Circus Chipperfield zeigt ein Acht-Masten-Chapiteau mit drei Manegen. Zahlreiche
Fahrzeugmodelle, zumeist von Gorgi-Toys, stellen die Größe des
Circus glaubhaft dar und eine Tinplate-Eisenbahn umrundet das
Arrangement. Dicky Chipperfield, der besonders dieses Modell eingehend
inspizierte, bestätigte die glaubhafte Umsetzung des Themas und
erkannte Details als der Realität entsprechend wieder.
 
Im Modell: Circus Cardin, Circus Pinder
Das Modell des
Circus „Cardin“ beansprucht etwa die Hälfte einer Original-Manege an
Fläche. Sein Erbauer erzählt, dass er seit einundfünfzig Jahren
daran arbeitet. Wie er sagt, sei es die originale Nachbildung
Barnums jener Zeit, nur bei den Zugmaschinen sei aus
Beschaffungsgründen auf europäische Vorbilder ausgewichen worden und
deshalb ein „neutraler“ Name gewählt worden. Das riesige Chapiteau
zeigt eine actionreiche Vorstellung in allen drei Manegen, die von
rund dreitausendfünfhundert Mini-Besuchern im Gradin verfolgt wird.
Fassade und zahlreiche Fahrzeuge sind mit Licht ausgestattet, die
Lichterketten über dem Chapiteau strahlen, und so mancher Wohnwagen
zeigt sich mit Inneneinrichtung und nachgestellten Szenen direkt aus
dem Leben. Ein anderer Modellbauer hat sich auf kleine Dioramen,
jeweils fünf bis sechs dieser wunderbar gestalteten kleinen Szenen
zeigt er in einem Schaukasten, spezialisiert. Ein, zwei Fahrzeuge,
ein paar Figuren und etwas Material zur Geländenachbildung – mehr
braucht es nicht, um echte Circusatmosphäre entstehen zu lassen. Die Pinder-Modelle zeigen zumeist den Circus der Aera Spiessert. Die
Fahrzeugmodelle von Gorgi bzw. Altaya oder auch im kleineren
HO-Maßstab sind wohlbekannt und wurden mit den passenden Chapiteaus,
mit den vier Masten in Reihe stehend, arrangiert. Durchweg wurde
auch die berühmte Cavalcade – die Pinder-Werbeparade – nachgestellt.
Bei den Pinder-Modellen springt besonders eines ins Auge. Monsieur
Rimmer hat es unter einem kleinen Zelt aufgebaut. Zahlreiche
bewegliche Figuren fesseln die Aufmerksamkeit der Betrachter. Als
Clou arbeiten die Antares ihre einmalige Luftnummer über der Manege.
 
Aufwendigstes Modell: Circus a la Arlette Gruss
Das am aufwändigsten gebaute Modell trägt keinen Namen, nur „CIRCUS“
ist auf Zelt und Wagen zu lesen. Farbgebung und Gestaltung zeigen
eindeutig, dass der Circus Arlette Gruß als Vorbild diente. Der Grad
der Detaillierung ist sehr hoch. Unendlich viele kleine Szenen sind
zu entdecken. Blink- und Lauflichter allenthalben, Logen und Gradin
akribisch gestaltet. Etlichen Mensch- und Tierfiguren wurde mit
Antrieben Bewegung verliehen – in der Manege dreht eine
Stehendreitergruppe ihre Runden, darüber pendelt ein Paar am
Solotrapez. Im Bereich der
Fassade arbeitet eine Fahrradnummer. LKWs fahren ein kurzes Stück,
und die Elefanten mit ihren Paradedecken pendeln, auf den Auftritt
wartend, mit den Köpfen. Diese Beispiele mögen genügen, um den
ideenreichen und hervorragend ausgeführten Modellcircus
vorzustellen. Der Sonntag bot dann den Sammlern unter den
Circusanhängern vielfältige Gelegenheit, ihre Kollektionen zu
vervollständigen. Rund dreißig Anbieter boten in fast nicht zu
überschauender Vielfalt u. a. neue und antiquarische Bücher,
Programmhefte, Flyer, Plakate, Pins, Briefbögen, Briefmarken,
Circusdrucksachen aller Art, Fotos, Modellfahrzeuge und Zubehör,
Filme, DVDs sowie Musik-CDs zum Kaufen oder Tauschen an. |