Der
33-Jährige hat vor zwei Jahren den bekannten Zirkus Charles Knie
vom gleichnamigen Gründer übernommen und innerhalb kurzer Zeit
zu „einer der ersten Zirkusadressen in Deutschland“ (Frankfurter
Allgemeine Zeitung) gemacht. „Sascha Melnjak zeigt klassischen
Zirkus mit Akrobaten, Clowns und vielen Tierdressuren in einer
sehr ansprechenden, zeitgemäßen Verpackung. Mit Orchester,
Showballett und temporeicher Regie präsentiert sich sein Zirkus
Charles Knie auf der Höhe der Zeit und als Garant für beste
Unterhaltung für die ganze Familie auch in der Zukunft“, sagte
der Präsident der Circusfreunde, Helmut Grosscurth, bei der
Preisverleihung auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart. Das
angenehme Ambiente in den außergewöhnlichen rot-weißen
Zeltanlagen und vor allem das ausgeklügelte Marketing des
Circusmanagers Melnjak hätten zusätzlich dazu beigetragen, dass
dieser Zirkus eine außergewöhnlich hohe Publikumsresonanz
erziele: „Die Menschen stehen vor dem Zirkus wieder Schlange“.

Großer Andrang beim Gastspiel in
Bad Mergentheim (September 2007)
Mit ihrem neu
geschaffenen Zukunftspreis wollen die Circusfreunde künftig alle
zwei Jahre Menschen auszeichnen, die besondere Impulse für die
Erhaltung der Zirkuskultur jetzt und in Zukunft geben. Wie
Helmut Grosscurth sagte, wollte die GCD bei ihrer erstmaligen
Vergabe des Preises ein Zeichen setzen – ein Zeichen dafür, dass
der klassische Circus mit Tieren eine Zukunft hat. Über die
Preisvergabe haben Präsidium und Beirat der Circusfreunde nach
einer Mitgliederbefragung mit großer Mehrheit entschieden. Es war eine
hervorragende Wahl. Andere machen auch schönen klassischen
Circus und sind damit erfolgreich, wenden die Kritiker ein –
freilich. Die Vergabe des Zukunftspreises an Sascha Melnjak
schmälert die Verdienste anderer jedoch nicht und schätzt sie
nicht gering. Der Preis würdigt einfach die Leistung
Sascha Melnjaks und seiner Mitarbeiter. Was hat in jüngerer Zeit
mehr Hoffnung gemacht auf ein Fortbestehen des großen,
klassischen Circus als die vergangenen zwei Jahre „Charles
Knie“? Und: Innovation besteht zu 80 Prozent aus der Kombination
bekannter Ideen. In diesem Sinne hat Sascha Melnjak die
Circuszene im In- und Ausland jahrelang genau studiert – als
Circusfreund und Circusmacher. Hat sehr genau beobachtet, welche
Rezepte die richtigen sind und was man besser machen müsste. Hat
die richtigen Schlüsse gezogen, die Erkenntnisse konsequent
umgesetzt (und das geeignete Team dafür gefunden) und feilt nun
weiter, mit Ehrgeiz und extremem Fleiß, an seinem Unternehmen.
Basis für alles andere ist das wohldurchdachte Geschäftskonzept
mit vielen richtig justierten Stellschrauben – wenn der Kommerz
stimmt, lässt sich auch die Kunst finanzieren. „Es ist ein
solcher Vorteil, wenn der Chef ein Kaufmann ist und nicht in der
Manege stehen muss“, sagt eine seiner engsten Mitarbeiterinnen
immer wieder. Der neue „Charles Knie“ zeichnet sich nun aus
durch sein ausgeklügeltes Marketing, welches das große Publikum
lockt, das gepflegte Ambiente mit italienisch inspiriertem Look
und die optimale, temporeiche, moderne Präsentation eines
klassischen Zirkusprogramms mit Showballett und Orchester.
  
Ballettgirl,
einladender Empfang, Luftartistin Elaine Courtney
Sascha
Melnjak, der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann, wurde
bereits als Sechsjähriger bei einer Vorstellung des damaligen
Circus Corty Althoff, ebenfalls auf dem Cannstatter Wasen in
Stuttgart, mit dem „Zirkusfieber“ infiziert, das ihn nie wieder
losließ. Bereits kurz nach seiner Ausbildung reiste er ab 1992
mit dem Circus Romanza als Tourneeleiter und Pressesprecher,
später sammelte er weitere Erfahrung bei Circussen in
Deutschland und der Schweiz sowie – gemeinsam mit seinem
Geschäftspartner Uwe Gehrmann – als Veranstalter des
„Heilbronner Weihnachtscircus“. |