CHPITEAU.DE

I Baccala
Daumendrücken a la Camilla und Simone
www.ibaccalaclown.com

Wiesbaden, 29. März 2007: I Baccala, das sind die Schweizerin Camilla Pessi und der Italiener Simone Fassari. 2004 war es, als Simones damalige Partnerin den Schweizer Circus Monti drei Wochen vor Saisonende verließ und Camilla spontan einsprang und so der Grundstein für ein einmaliges Clownsduo gelegt wurde. Chapiteau.de sprach im Rahmen des Sarrasani Winterspektakels 2006 in den Wiesbadener Rhein-Main-Hallen mit dem einzigartigen Clownsduo.

Ihr erstes gemeinsames Engagement, dem zwei Monate intensive Proben vorausgingen, führte I Baccala Ende 2004 nach Südafrika zum Cirque du Cap. Bereits dort verbuchten die beiden mit ihren komischen Eskapaden einen riesigen Erfolg. Zurück in der Schweiz gingen I Baccala allerdings erneut in Klausur und entwickelten in einem einwöchigen Workshop die zugleich naiven wie pfiffigen Charaktere, die sie auch heute noch in der Manege verkörpern. Diese eingehende Beschäftigung mit ihren Figuren verleiht den Auftritten der beiden eine Intensivität und Wahrhaftigkeit wie man sie nur selten sieht. Ähnlich behutsam gehen I Baccala bei der Entstehung ihrer Reprisen vor. „Erst stellen wir uns eine Situation vor und dann folgt der Gag“, erläutert Simone Fassari die Vorgehensweise. „Der spannendste Moment ist dann immer, wenn wir die neue Nummer zum ersten Mal vor Publikum zeigen“, erzählt Fassari und erinnert sich an die erste umjubelte Aufführung ihres komischen Trapezes bei Monti: „Wir hätten weinen können vor Freude!“

Dabei, so Fassari, reagiert natürlich auch jedes Publikum anders. So zeigte das Wiesbadener Publikum bei der Premiere von Sarrasanis Winterspektakel 2006 überhaupt keine Reaktion auf I Baccalas erste Nummer, der Jonglage mit dem Apfel, die zur Einführung der Charaktere dient. I Baccala passen ihre Reprisen deshalb immer wieder an das jeweilige Publikum an und arbeiten „mal subtil und mal direkt“. Und so gelingt es den beiden, bei den verschiedensten Unternehmen Erfolg zu haben. Ob Monti, Fliegenpilz oder Manege Publikumslieblinge sind I Baccala mit ihrer warmherzigen und ideenreichen Komik, die einen wirklich herzhaft lachen lässt, überall.

Neben dem erwähnten komischen Trapez ist es vor allem das herrlich schräge Leiter-Entree, das beim Publikum besonderen Anklang findet. Und so hatte selbst das steife Wiesbadener Publikum I Baccala zum Finale in sein Herz geschlossen und bedachte sie mit kräftigem Applaus, der sich zu lautem Jubel steigerte, als die beiden ein letztes Mal ihr ganz spezielles Kompliment, das übersteigerte Daumendrücken, zelebrierten.

Die 27jährige Camilla und der 35jährige Simone stammen beiden aus bürgerlichen Verhältnissen. Obwohl die zierliche Camilla von klein auf circusbegeistert war und jeden Circus besuchte, der in die Stadt kam, deutete zunächst nichts auf ihre spätere Berufswahl hin. Bis zu ihrem 15. Lebensjahr bestand ihr Leben aus „Skifahren, Skifahren, Skifahren“, Camilla war Mitglied der Schweizer Juniorennationalmannschaft. Mit 15 allerdings hängte sie die Skier an den Nagel und widmete sich vollends der Artistik. Später besuchte sie die Scuola Teatro Dimitri, wo sie auch zum ersten Mal auf Simone traf. „Wir waren in der selben Klasse, haben aber nie zusammengearbeitet“, erinnert sich Simone, der über 20 Jahre lang als Amateur-Artist an einem Kindercircus beteiligt war, und sich erst spät entschied Profi-Artist zu werden. Während Simone nach der Ausbildung bei Dimitri vom Fleck weg von Monti engagiert wurde, arbeitete Camilla mit ihrem damaligen russischen Partner Alexey Ivanov unter anderem zwei Jahre beim Schweizer Circus Balloni (www.circusballoni.ch). 2007 können wir I Baccala beim dänischen Alternativ-Circus Baldoni (www.baldoni.dk) erleben. Die Saison beginnt am 12. April in Lyngby. Drücken wir I Baccala – was übersetzt so viel wie Kabeljau oder Dorsch bedeutet – die Daumen, dass sie mit ihrer bezaubernden Komik auch die Herzen der Dänen im Sturm erobern.

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Text und Fotos: Sven Rindfleisch